Die stabilsten Fonds der Welt

Die letzten Börsenjahre waren wahrlich keine leichten. Im ewigen Auf- und Ab suchen Fondsanleger vor allem eines: Produkte die unabhängig vom Marktumfeld jedes Jahr unter den Besten zu finden sind. Wendet man diese Kriterien bei Fonds konsequent an, bleiben von über 22.000 Portfolios gerade einmal 18 übrig. Funds | 25.01.2007 06:11 Uhr
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Fondsanleger stehen eigentlich immer wieder vor der gleichen Problematik: Aufgrund der Vielzahl der angebotenen Fondsprodukte (in Österreich, Deutschland und der Schweiz sind bereits über 22.000 Fondstranchen zum Vertrieb zugelassen) fällt es schwer den passenden Fonds zu finden. Da hilft auch die Erkenntnis wenig, dass langfristig nur weniger als 20 Prozent aller Portfolios ihre Benchmark schlagen (siehe „Wo man noch Outperformance findet“ vom 3.11.2006).

Sieben Jahre konstant im ersten Quartil

Wer sein Geld in Fonds veranlagt, für den sollte das Beste deswegen gerade gut genug sein. Neben langfristiger Outperformance zählt dabei besonders die Beständigkeit der erzielten Anlageresultate. In der folgenden Analyse hat e-fundresearch für sie alle Fonds herausgefiltert, die in jeder der letzten sieben Kalenderjahren anhand der Performance zu den besten 25 Prozent (Quartil) ihrer jeweiligen Anlagekategorie gezählt haben (siehe Tabelle links). Um das Bild nicht zu verzerren, sind Assetklassen ausgenommen die weniger als zehn Fonds beinhalten.

Untersucht wurden insgesamt 22.607 Fonds (alle Tranchen), die per 31.12.2006 über eine Vertriebszulassung in Österreich, Deutschland oder der Schweiz verfügten. Übrig geblieben sind gerade einmal 18 Fonds, oder 0,08 Prozent.

Aktienfonds: USA und Sektoren fehlen

Mit neun von 18 Fonds repräsentieren überraschenderweise Aktienfonds die größte Gruppe unter den Stabilen. Die stabilsten Aktienprodukte weisen dabei großteils einen globalen Fokus auf (fünf Fonds), aber auch Europa bzw. Euro-Aktienfonds sind vertreten. Auffallend dabei: Aktienmandate mit Anlageschwerpunkt USA oder Sektoren fehlen komplett. In diesen Assetklassen schaffte es kein einziger Fonds jedes Jahr unter die besten 25 Prozent.

Die stabilsten Fonds im Überblick

Unter den stabilsten Fonds weist der Classic Global Equity von Georg von Wyss mit 18,5 Prozent p.a. die beste absolute Performance der letzten sieben Jahre auf. Der antizyklisch vorgehende Value-Manager versucht dabei vor allem, den inneren Wert eines Unternehmens zu bestimmen und jene Unternehmen zu kaufen, die am stärksten unterbewertet sind. Regional ist der Fonds auf Westeuropa und Nordamerika fokussiert, da hier die Informationsbeschaffung leichter sei. Zudem kauft man bei Braun von Wyss & Müller AG für den 1,2 Mrd. Euro schweren Fonds auch Titel von weniger bekannten und kleineren Unternehmen. „Voraussetzung ist, dass sie unseren strengen Auswahlkriterien genügen“, so von Wyss, der in der Regel nur 30 bis 40 Aktien in seinem Portfolio hält. Aber auch die Kosten behält er im Auge: „Dank relativ wenigen Transaktionen sind die Kosten tief. Dies steigert die langfristige Rendite“.

Ein weiterer Top-Fonds für globale Aktien ist der Astra-Fonds von Dr. Jens Erhardt. Der seit 1974 tätige deutsche Vermögensverwalter erzielte seit dem Jahr 2000 immerhin noch 9,5 Prozent p.a.. Den MSCI World Index mit 1,34 Prozent schlug er dabei um Längen – und das zusammen mit dem Kunstwerk jedes Kalenderjahr unter den besten 25 Prozent aller globalen Aktienfonds zu liegen. Wie der Classic Global Equity ist auch dieser Fonds relativ fokussiert: Derzeit sind etwa 60 Prozent des 320 Millionen Euro schweren Portfolios in Deutschland investiert.

Weitere globale Aktienfonds im elitären Kreis der stabilsten Fonds sind der GAM Global Diversified von Andrew Green, der GAM Star Worldwide Equity bzw. der Lingohr-Systematic-LBB-Invest von Jürgen Wetzel.

Bei Europa-Aktien gelang das Kunststück in jedem Jahr im ersten Quartil zu sein nur einem einzigen Fonds: Der OYSTER European Opportunities Fonds wird seit Anfang 2006 vom Franzosen Eric Bendahan verwaltet. Sein Vorgänger, der Pole Nicolas Walewski, war stark in Smaller Caps investiert mit Fokus auf Frankreich, Deutschland und Schweiz. Nach dem Umbau des Portfolios ist der Fonds jetzt aber breit gestreut: „Wir sind reine bottom-up Stockpicker, die in ganz Europa über alle Kapitalisierungsgrenzen und Investmentstile hinweg knapp 70 Aktien auswählen“, erklärt Bendahan. Bei der Suche nach Investmentchancen wirft Bendahan übrigens auch ein Auge auf den Markt für Unternehmensanleihen: „Oftmals schätzt der Corporate Bond Markt einzelne Aktien oder Sektoren ganz anders ein als der Aktienmarkt“.

Auch jedes Jahr unter die besten zehn Prozent ihrer Vergleichsgruppe, in diesem Fall Deutschland-Aktien, schaffte es der von Julius Baer in Zürich verwaltete Santander Deutsche Aktien. Der Fonds wurde bis Mitte 2006 vom Physiker Jürgen Meyer verwaltet. Seit Anfang Juli 2006 ist Meyer aber bei der SEB Asset Management für deutsche Aktien verantwortlich. Zwei reine Euroland-Aktienfonds runden das Bild der Aktienfonds ab: Der PAM Equities Euroland und der Dexia Equities B EMU Value.

Die stabilsten Anleihenfonds

Im Unterschied zu den Aktienfonds, schafften es bei den Anleihenfonds nur drei jedes Jahr unter den besten 25 Prozent zu liegen: Der PAM (L) Bonds EUR Quality (Euro-Unternehmensanleihen) stammt dabei ebenso von Johnny Debuysscher wie der PAM (L) Bonds Universalis, welcher in globale Anleihen investiert. Der Oppenheim Portfolio 1, welcher von Michael Henkel verwaltete wird, legt in kurzlaufende Euro-Anleihen an.

Ebenfalls stark unter den stabilsten Fonds vertreten sind Geldmarktfonds: Während der AXA Eonia von Philippe Billot ebenso wie der Natexis Securite Jour von Alain Richier in Euro investieren, legt der Fidelity Institutional Cash GBP in britischen Pfund und der LODH Obliflex – USD Short Term Bond Fund in US-Dollar an. Ein Mischfonds, der Ziel Netto der Wiener Ziel Invest, und der UBS – Immobilien Ausland komplettieren das Bild.

Fazit

Fonds die sich unabhängig vom jeweiligen Marktumfeld Jahr für Jahr auf den vordersten Plätzen liegen, befinden sich in der absoluten Minderheit. Auf Sicht der letzten sieben Jahre lagen gerade einmal 0,08 Prozent aller 22.607 Fonds konstant unter den besten 25 Prozent. Umso herausragender ist vor diesem Hintergrund die Leistung der oben genannten Fondsmanager zu beurteilen.
  
Alle Daten per 31.12.2006 in Euro
Quelle:  

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