Die besten Fonds der Welt

Gemessen an der risikoadjustierten Rendite schlugen Immobilien-Investments und Hochzinsanleihen - auf Sicht der letzten fünf Jahre - herkömmliche Aktienfonds deutlich. Die erfolgreichsten Aktienprodukte investierten dabei in Österreich und dem Baltikum, so eine e-fundresearch.com Analyse von 6.092 Fonds. Funds | 15.02.2007 06:11 Uhr
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Unter den 30 Investmentfonds der Welt mit der höchsten risikoadjustierten Rendite finden sich 13 Anleihen-, elf Aktien-, fünf offene Immobilien- und ein Mischfonds. Als Zeitraum für die risikoadjustierte Performance (Sharpe Ratio) wurden die letzten fünf Jahre gewählt. Untersucht wurden alle 6.092 in Österreich, Deutschland oder der Schweiz zum Vertrieb zugelassenen Investmentfonds, die bereits über diese Historie verfügen. 

Dass österreichische Fondsgesellschaften unten den Spitzefonds (siehe Tabelle) relativ stark vertreten sind – unter den Top-30 findet man immerhin acht, die von heimischen KAG´s verwaltet werden – ist darauf zurückzuführen, dass diese Fondsgesellschaften tendenziell über (auch traditionell bedingt) ausgezeichnete Expertise im Rentenbereich verfügen. Im Aktienbereich waren zudem Fonds mit Anlageschwerpunkt Österreich unter den Produkten mit der besten Sharpe Ratio zu finden. Zum Vergleich: Deutsche KAG´s steuerten sechs Fonds zu den Top-30 bei, der Rest entfiel auf Fonds mit einem anderen Domizil.

Welche Fondsmanager schafften es aber nun in den letzten fünf Jahren die beste risikoadjustierte Performance zu erzielen? Zur Erläuterung: Die Sharpe Ratio misst die Nettoertragszahl (Performance minus risikoloser Zinssatz, hier EURIBOR 3 Monate) in Relation zur Volatilität der Erträge (Standardabweichung). Je mehr Risiko ein Fondsmanager eingeht, desto mehr Nettoertrag sollte er damit generieren. Ein Vergleich dieser Kennzahl über Assetklassen hinweg ist deshalb – im Unterschied zu reinen Performance – möglich (mehr zur dieser Kennzahl lesen Sie hier "Was man über die Sharpe Ratio wissen sollte" vom 8.6.2006).

Die Erträge der Top-30-Fonds anhand der Sharpe Ratio sind dabei recht unterschiedlich: Die Spanne der durchschnittlichen Jahreserträge im Zeitraum 2002-2007 reicht von 4,2 Prozent p.a. (CS Euroreal) bis hin zu 38 Prozent (East Capital Baltic).

65 Prozent aller Fonds mit positiver Sharpe Ratio

Aussagekräftig sind dabei vor allem positive Werte, da eine negative Sharpe Ratio an Aussagekraft verliert. In der vorliegenden Auswertung weisen aber 3.946 aller 6.092 Fonds (also knapp ein zwei Drittel) eine positive Sharpe Ratio seit 2002 auf.

Baltische Aktien auf Platz eins

Nummer eins nimmt der East Capital Baltic mit einer annualisierten Sharpe Ratio von 3,11 ein. Er wird von Aivaras Abromavicius in Stockholm verwaltet und investiert ausschließlich in Aktien aus Litauen, Estland und Lettland. Die Gründe des Erfolges sieht der gebürtige Lette in seinem langfristigen Ansatz: "Wir machen so gut wie gar kein kurzfristiges Trading und versuchen unsere Fonds breiter zu streuuen als unsere Konkurrenten". Zudem besucht Abromavicius jedes Unternehmen in seinem Fonds zumindest einmal pro Jahr. "In den letzten Jahren hatten wir keine Rohstoff-Aktien sondern haben mit Werten aus Sektoren wie Konsum oder Banken gutes Geld verdient", berichtet er. Die hohen Renditen der letzten Jahre seien aber nicht wiederholbar: "Denn auch die Risiken für Aktien-Investments in der Region sind bereits stark zurückgekommen. Trotzdem bleiben die baltische Staaten die am schnellsten wachsende Region in der gesamten EU", so Abromavicius.

Platz zwei nimmt der Vorjahressieger Thames River High Income, der globale Schwellenländer-Anleihenfonds wird von Michael Mabbutt verwaltet (siehe auch „Die besten Fonds der Welt“ vom 14.2.2006).

CS Euroreal bester Immofonds

Auf Platz drei liegt der PAM (L) Bonds Higher Yield vor dem Credit Suisse Euroreal als bester Immobilienfonds mit einer risikoadjustierten Rendite von 2,77. Der von Karl-Heinz Heuss (Immobilienteil) und Werner Bals (Liquidität) in Frankfurt verwaltete Fonds investiert in gewerblich genutzte Immobilien in den Ländern der EU (derzeit großteils in Deutschland, Frankreich, Niederlande und Großbritannien). Mit einer jährlichen Rendite von 4,2 Prozent -  dafür aber nur einer Standardabweichung von 0,5 Prozent – schlägt der Euroreal im Risiko/Ertrags-Verhältnis alle anderen offenen Immobilienfonds wie SEB ImmoInvest (Sharpe Ratio 2,6, Platz sechs), KanAM grundinvest Fonds (2,4 / Platz 11), WestInvest InterSelect (mit 2,2 auf Platz 19) oder UBS (D) Euroinvest Immobilien (1,9 / Platz 28).

Immoaktien-Fonds: Balzac vor AXA und PAM

Die offenen Immobilienfonds liegen damit anhand der risikoadjustierten Rendite sogar noch vor den boomenden europäischen Immobilien-Aktienfonds, welche in den letzten Jahren aufgrund ihrer hohen Renditen Aufmerksamkeit erregt haben (siehe auch „Immobilien-Aktien mit Airbag“ vom 14.2.2007). Der bestgereihte Fonds ist der Balzac Real Estate Index auf Platz acht vor dem AXA WF Aedificandi (Platz zehn) und dem PAM Real Estate Europe auf Platz 15.

Weitere Top-Immoaktieninvestments sind der Henderson HF Pan European Property Equities (Rang 17), der ebenfalls von Henderson verwaltete ESPA Stock Europe-Property (Rang 22) und der Constantia European Property auf Rang 23. Zudem findet sich noch ein globaler Immoaktienfonds – der Constantia Global Property – unter den Top-30 anhand der 5-Jahres Sharpe Ratio.

Aktien: Österreich-Fonds vorne dabei

Herausragend auch das Abschneiden von Österreich-Aktienfonds im Zeitraum der letzten fünf Jahre: Bester seiner Kategorie war dabei der Pioneer Investment Austria – Austria Stock von  Friedrich Erhart mit einer Sharpe Ratio von 2,1 auf Platz 21. Der Meinl Equity Austria von Wolfgang Matejka liegt mit einem Wert von 2,05 auf Platz 24 nur leicht dahinter.

Hochzinsanleihen-Fonds mit beachtlicher Sharpe Ratio

Im Risiko/Ertrags-Check ganz weit vorne finden sich auch mehrere Hochzinsanleihenfonds: Hinter dem global anlegenden PAM (L) Bonds Higher Yield auf Platz drei (siehe oben), liegt der MSMM Global High Yield Bond auf Platz 25 und der ING (L) Renta Fund Global High Yield auf Platz 30.

Aber auch Fonds mit Europa-Fokus finden sich auf den vordersten Plätzen: Etwa der Standard High Yield EUR auf Platz fünf oder der Fidelity Funds – European High Yield auf Platz sieben. 

Alle Daten per 8.2.2007 in Euro
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