Economics Forum | China – ein vergessener Risikofaktor?

Vor knapp einem Jahr dominierte China den Großteil der Marktentwicklungen und Finanzmedien – ist anschließend aber wieder rasant von der Bildfläche verschwunden: Aus den richtigen Gründen? Im aktuellen Economics Forum befragte e-fundresearch.com 32 Marktexperten nach ihren Einschätzungen: Economics | 13.02.0017 12:30 Uhr
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Aktuelle Frage im e-fundresearch.com Economics Forum: 

Vor knapp einem Jahr dominierte China den Großteil der Marktentwicklungen und Finanzmedien – ist anschließend aber wieder rasant von der Bildfläche verschwunden: Aus den richtigen Gründen? Ein „blinder Fleck“ der Märkte oder hat China als Risikofaktor berechtigterweise signifikant an Relevanz verloren?"  


Current Question in the e-fundresearch.com Economics Forum

About one year ago, China largely dominated market developments as well as financial media coverage – but then disappeared from most strategists’ radars quite rapidly: For the right reasons? Has China become a „blind spot“ for Western investors or has it legitimately turned into a less relevant  risk factor?”  

Lesen Sie in nachfolgend die Prognosen und Einschätzungen von 32 führenden Ökonomen und Kapitalmarktstrategen (zur Galerie-Ansicht):    

Teilnehmende Gesellschaften im e-fundresearch.com "Economics Forum | China - ein vergessener Risikofaktor?"(durck Klick auf den Unternehmensnamen gelangen Sie direkt zum jeweiligen Statement): ABAberdeen Asset Management, Amundi, Candriam Investors Group, Columbia Threadneedle Investments, Comgest, Danske InvestDegroof Petercam, DekaBank, Edmond de Rothschild Asset ManagementErste Asset Management, ETF Securities, First Private, Fisch Asset Management, Goldman Sachs Asset Management, JK Capital Management, Jupiter Asset Management, Kames Capital, KEPLER-FONDS KAG, LacunaLa Financière de l’EchiquierLBBW, MYRA Capital, Natixis Global Asset Management, Old Mutual Global Investors, Raiffeisen Capital Management, Schoellerbank Invest AG, Shareholder Value Management AG, Standard Life Investments, Union Investment, WisdomTree, Zürcher Kantonalbank Österreich AG.

Richard Zellmann, Geschäftsführer, First Private:

„China bleibt eine wesentliche Größe der Weltwirtschaft und bestimmt große Teile der internationalen Handelsströme. Gerade in einer Zeit, in der eine Neuausrichtung der US-Handelspolitik ins Spiel kommt, sollte man China nicht ausblenden. Die dortige Wirtschaft dürfte allerdings weder ein „Hard Landing“, noch eine Rückkehr zum Boom erleben. Vielmehr ist eine Reihe von Minizyklen im Gange, innerhalb derer wir aktuell eher in die Spitze laufen. Allzu viele positive zyklische Impulse sind daher vorerst nicht zu erwarten. Grundsätzlich gilt, dass die an den Märkten wahrgenommene politische Unsicherheit in den letzten Jahren neue Höhepunkte erreicht hat, was in dieser Hinsicht für eine Entspannung spricht. Fundamental wäre eine deutliche Abwertung der chinesischen Währung das wesentliche Risiko. Diese wird aber kaum von China selbst ausgelöst werden, sondern wäre nur bei zu starken Zinserhöhungen durch die Fed zu erwarten.“

Alex Wolf, Senior Economist für Emerging Markets, Standard Life Investments:

”The Chinese economy is receiving little attention compared to this period a year ago. Indeed, the economy appears stable despite a steady reduction in FX reserves and increased trade uncertainty. However, investors would be wise to take the threat of protectionism seriously. Chinese official press have denounced the threats of across-the-board tariff increases and indicated their intention to retaliate. Indeed, they may have taken a pre-emptive step to highlight the leverage they hold over certain US industries by placing punitive tariffs on US animal feed and ethanol imports two weeks ago. Many deem the US-China relationship as “too big to fail” and that a trade war would, to use the Cold War phrase, result in mutually assured destruction – but the combination of an untested US administration and resurgent Chinese nationalism make cooperation less likely than it has been in decades.
Outside of trade and geopolitics, policymakers are walking a very narrow tightrope although the mantra of economic, social, and financial stability has taken hold. For example, the PBOC wants to lean against credit and asset bubbles with tighter monetary policy but cannot risk increasing stress on highly indebted corporates with higher benchmark rates. Further aggravating the situation, producer price inflation is accelerating well above policymakers’ comfort level. Meanwhile, the authorities are keen to cool the housing market in certain tier 1 and tier 2 cities but cannot risk too sharp a tightening in the housing market given how central the industry is to the overall business cycle. Lastly, policymakers are still stressing the need for more market-oriented reforms but in practice continue to resort to state-led, credit-fuelled investment to drive growth. While we are not predicting a near-term crisis, imbalances are growing and policy missteps are almost guaranteed along an increasingly fraught adjustment path.”

Beat Thoma, CIO Fisch Asset Management, Zürich:

„Die massive Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in China hat zurecht dazu geführt, dass das Reich der Mitte kaum noch als Risikofaktor wahrgenommen wird. Der Le Keqiang Index, der Energieverbrauch, das Schienenfrachtvolumen und die Neukreditvergabe berücksichtigt, ist ein Indiz für die positive Entwicklung. Der Index, der der chinesischen Wirtschaft zuverlässig vorausläuft, steigt seit einigen Monaten an und unterstreicht damit den Turnaround.
Auch die PMI-Werte bewegen sich über 50 und signalisieren den konjunkturellen Aufschwung. Da sowohl offizielle als auch unabhängige Quellen ein einheitliches Bild abgeben, ist die Robustheit Chinas nicht anzuzweifeln. Auch das geldpolitische Sorgenkind, die Währung, hat sich stabilisiert. Einzig eine Revolte hinter den Kulissen könnte in China zu Verwerfungen führen. Denn der Kampf gegen Korruption und ineffektive Investments birgt kurzfristig Risiken, ist aber langfristig sinnvoll.“

Nitesh Shah, Director – Commodities Strategist, ETF Securities:

“We don’t believe China has become a blindspot. It remains at the forefront of commodity investors’ minds in particular. As the largest consumer of commodities China plays an important role in determining commodity prices. The economic stimulus programme in China has been a key catalyst in stemming commodity price declines in the past year and increased futures market trading in the country has seen prices for most industrial commodities rise.
With the US President accusing China of being a currency manipulator, observers of foreign exchange market are keenly observing developments there. In October 2016 the Renminbi became part of the IMF’s coveted Special Drawing Rights basket, a symbolically important event, recognizing the increased level of trade conducted in a currency which has been deemed to be freely usable. An unwind of this process is clearly a risk and one that is not being ignored.“

Gerhard Winzer, Chefökonom, Erste Asset Management:

„Das reale Wirtschaftswachstum in China hat sich im vergangenen Jahr von Quartal zu Quartal verbessert. Zudem ist bemerkenswert, dass das nominelle wieder über dem realen Wachstum liegt. Das allgemeine Preisniveau steigt also wieder. Das kann auf die Stimulierungsmaßnahmen der Regierung und die Stabilisierung der Rohstoffpreise zurückgeführt werden. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt das strukturelle Risiko einer „harten“ Landung erhöht. Denn das Kreditwachstum war in den vergangenen Jahren sehr stark. Für dieses Jahr sind vor allem drei Themen relevant: Erstens sind die Stimulierungsmaßnahmen ausgelaufen. Das spricht für eine graduelle Abschwächung des Wachstums im Jahresverlauf. Zweitens besteht ein erhöhter Druck für Kapitalabflüsse. Drittens könnten protektionistische Maßnahmen der neuen Regierung in den USA den Handel beschädigen.“

Christian Fegg, Vorstandsmitglied, Schoellerbank Invest AG:

„Chinas Börse ist, gemessen am CSI300, derzeit relativ günstig bewertet. Das KGV für 2017 liegt bei 12,9. Das 10-Jahres-Durchschnitts-KGV liegt bei 15,0. Das gleiche Bild ergibt sich auch, wenn man andere Bewertungsnormen als den Gewinn heranzieht, indem man die Frage − Wie teuer oder billig ist der Markt? − auf die Bilanzen bezieht. Chinas Unternehmen werden derzeit mit dem 1,6fachen Buchwert gehandelt, der empirische Schnitt liegt wesentlich höher, nämlich beim 2,3fachen Eigenkapital. Die Analysten sind bezüglich der weiteren Gewinnentwicklung der Firmen optimistisch. Im Schnitt wird für 2017 und 2018 mit einer Gewinnsteigerung von etwa 13 % gerechnet. Trotz dieser Erwartungshaltung ist die Bewertung im historischen Vergleich wenig ehrgeizig. Die Stimmung hinsichtlich des chinesischen Aktienmarkts ist folglich ziemlich skeptisch – aus antizyklischer Sicht, ein gutes Omen für Anleger.“

Dieter Wimmer,Leiter Sales Österreich, Comgest:

„China ist für uns kein „blinder Fleck“ auf der Landkarte. Jedoch ist im chinesischen Aktienmarkt Selektivität der Schlüssel. An zusätzlicher Relevanz gewann China mit dem Stock Connect-Programm der Börsen Shenzen und Hongkong, welches letzten Dezember lanciert wurde. Gemeinsam mit dem Schanghai-Hongkong Stock Connect-Programm stellen diese Programme einen Weg für Ausländer dar, direkt in Aktien des chinesischen Festlands zu investieren.
China ist mittlerweile mehr als nur die „verlängerte Werkbank der Welt“. Die Mittelklasse wächst, und die Stärke des Dienstleistungssektors ist ein Faktum. In Bereichen wie Online-Spielen, digitaler Werbung und Innovationen im Internet ist China ein ernsthafter Mitbewerber.
Weiters führt die Regierung kontinuierlich Reformen durch und öffnet den Kapitalverkehr. Tatsächlich war der Renminbi während der vergangenen zwei Jahrzehnte eine der stabilsten Währungen weltweit.“

Uwe Burkert, Chefvolkswirt, Landesbank Baden-Württemberg:

„Obwohl die Berichterstattung über China, nach der Panik vor einer sog. "harten Landung" der chinesischen Volkswirtschaft, weniger wurde, kann wohl kaum von einem „blinden Fleck“ der Märkte die Rede sein. Auch wenn das Wachstumsziel von 6,7% 2016 erreicht wurde, bleiben zahlreiche Probleme.
Unter anderem könnte die hohe Verschuldung von Staatskonzernen, die mit ihren Investitionen das Wachstum stützen, gefährlich werden. Ein weiteres Problem könnte der aufgeheizte Immobilienmarkt darstellen, hier gab es im Dezember bereits erste Zeichen einer Abkühlung. Zum Schluss bleibt noch Donald Trump als politisches Risiko, welcher den Chinesen mit hohen Strafzöllen von bis zu 45% droht. Dies würde wohl den Beginn eines Handelskrieges darstellen und könnte beide Nationen schwächen. Abschließend bleibt zu sagen, dass diese Risiken der chinesischen Regierung bekannt sind, diese hat die Kapazitäten und die Macht Probleme anzugehen. Vor dem wichtigen Parteikongress im Herbst ist dies u.E. jedoch unwahrscheinlich.“

Marc Craquelin, Chief Investment Officer, La Financiere de l`Echiquier:

”In H2 2015 and in early 2016 China was under the spotlight: a sudden change in its FX policy had been ill-communicated and its business cycle data looked simply awful. Given the country’s high level of domestic debt, many investors feared a “hard landing” scenario leading to a big deflationary shock.
Since then the Chinese business cycle has stabilized mainly thanks to an expansionary fiscal policy and huge liquidity injections. Public investment has surged and retail sales have increased at a robust pace. The accommodative Fed policy stance also helped alleviating the downward pressure on the yuan. Deflationary risks have faded, as attested by the surge in producer prices.
The economy should keep slowing down progressively in 2017. With the upcoming political transition next Fall, Chinese authorities will take all necessary measures to avoid any economic disturbance. However, as the economic stabilization has been achieved at the cost of a rapid debt increase, both from public firms and households, domestic imbalances have been growing rapidly. The economy is still leveraging, not deleveraging. The housing market is overheating. Capital flight is depleting FX reserves and is weighing on the yuan. In addition, China’s relations with the US look uncomfortable. While we don’t think that a full-on trade war is likely, it is pretty clear that the Trump administration wants to reset the relationship. This puts Chinese exports at risk.
Until now, the Chinese authorities have been able to buy time. The clock is still ticking however and the Chinese risk could well make its comeback with revenge in 2018 or 2019.”

Christian Nemeth, Vorstandsmitglied und Chief Investment Officer, Zürcher Kantonalbank Österreich AG:

„China hat derzeit nicht die größte Relevanz an den internationalen Börsen, weil diese momentan eher von politischen Themen dominiert werden, die unter anderem noch mit den Nachwirkungen der amerikanischen Präsidentschaftswahlen zu tun haben. Das Wirtschaftswachstum für das Gesamtjahr 2016 betrug in China 6,7%, was in der Mitte das Wachstumsziels von 6,5% bis 7% liegt. Während die Industrieproduktion und die Investitionen etwas unter den Erwartungen lagen, überraschten die Detailhandelsumsätze leicht positiv. 2017 steht China vor großen Herausforderungen, es ist mit einer leichten Abnahme der Wachstumsdynamik zu rechnen. Zu den Risiken zählen unter anderem die nach wie vor hohen Kapitalabflüsse und der dadurch ausgelöste Abwertungsdruck auf den Renminbi. Von US-Präsident Trump könnten zudem Handelsrestriktionen ausgehen, die für China eine schwer prognostizierbare Unsicherheit darstellen.“

Manuel Schuster, Asset Allocation, KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft:

„Auf den ersten Blick liefern chinesische Konjunkturindikatoren tatsächlich das erfreuliche Bild eines „Soft Landings“: Anlageinvestitionen, Einzelhandelsumsätze und Aktivität auf dem Immobilienmarkt weisen alle in diese Richtung. Industrieproduktion und Einkaufsmanagerindizes lassen zudem eine kurzfristig anhaltend expansive Produktionstätigkeit erwarten. Der Preis dieser Stabilisierung in Form abnehmender Rentabilität staatlicher Investitionen, steigender Gesamtverschuldung (Total Social Financing) und vermehrten Kapitalmarktrestriktionen ist auf Dauer allerdings nicht tragbar. Das Ziel der Regierung Trump, China als Währungsmanipulator zu deklarieren und Handelsrestriktionen zu erlassen, dürfte die chinesischen Geld- und Kapitalmärkte zusätzlich belasten. Aufgrund der Interventionsmöglichkeiten der chinesischen Regierung ist übertriebener Pessimismus dennoch fehl am Platz.“

Fabrice Jacob, CEO von JK Capital Management Ltd, einer Tochtergesellschaft von La Française:

„China neigt dazu, jedes Mal Schlagzeilen zu produzieren, wenn negative Nachrichten zu berichten sind. Positive Nachrichten verkaufen sich nicht, weshalb es keine positiven Schlagzeilen aus China seit der Schließung seiner Kapitalbilanz vor zwölf Monaten mehr gab. Diese drastische Entscheidung stabilisierte die Fremdwährungsreserven sowie die RMB-Parität gegenüber dem Benchmark-Währungskorb. Zeitgleich leitete die Regierung eine ihrer ambitioniertesten Reformen ein, die auf Überkapazitäten im Material- und Rohstoffsektor ausgerichtet war. Die Auswirkungen waren immens und führten zu einer globalen Erholung der Rohstoffpreise, die den deflationären Druck Chinas zu einem inflationären Druck wandelte und den 5-jährigen negativen Trend des chinesischen Kaufkraftindex beendete. Dies wirkte sich direkt auf das hochkorrelierte BIP-Wachstum, die Rentabilität von einigen großen staatlichen Unternehmen und notleidende Kredite im Bankensektor aus. Daher ist für den MSCI China seit Februar 2016 eine Performance von 20% zu verzeichnen. Solange die Leistungsbilanz geschlossen bleibt (zumindest bis zum 19. Parteikongress am Ende des Jahres), sollte man ein stabiles Wachstum in China erwarten.“

Stephan Hirschbrich, Leiter Rates, Union Investment:

„Zu Jahresbeginn 2016 schreckten insbesondere Wachstumssorgen um China die Märkte auf. Das war in diesem Jahr kein Thema, was unter anderem an der deutlich robusteren chinesischen Konjunktur liegt. 2016 wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt um 6,7 Prozent – getragen von staatlichen, aber auch von privaten Investitionen. Außerdem weisen die konjunkturellen Frühindikatoren auf ein freundlicheres Umfeld für das Land hin. Allerdings kommt Gegenwind aus den USA, denn Trump ist für China keine gute Nachricht. Das Land trägt am meisten zum Handelsbilanzdefizit der USA bei. Auch sind viele Jobs der klassischen Trump-Wähler in den vergangenen Jahren nach China verlagert worden. Das alles ist Trump ein Dorn im Auge, mögliche Strafzölle auf Importe aus China stehen im Raum. Ein großer Belastungsfaktor – sollte der neue US-Präsident seine Drohung wahrmachen.“

Michiel Verstrepen, Makroökonom, Degroof Petercam:

“China has disappeared from the headlines, mainly because the growth slowdown has remained well managed following stimulus measures implemented earlier. Despite the current cyclical upswing, the Chinese economy remains in a precarious situation. China’s rebalancing exercise, uncertainties related to capital outflows, soaring house prices and rapid credit growth remain a risk and look set for a comeback in the foreseeable future. Encouragingly, Chinese policymakers are increasingly showing awareness of the financial and economic risks ahead. Still, their job will still be very difficult. Therefore, financial markets are likely to shift their attention back to China soon.”

Jason Pidcock, Fondsmanager des Jupiter Asia Pacific Income SICAV, Jupiter Asset Management:

„Wir „glauben nicht, dass China ein "blinder Fleck" für vorsichtige, global aktive Investoren geworden ist. Allein durch seine Größe und Wachstumsraten kann China nicht ignoriert werden. Zudem sollten Investoren einen möglicherweise wachsenden Handelsprotektionismus zwischen den USA und China im Auge behalten. Exporte spielen noch immer eine entscheidende Rolle in der chinesischen Wirtschaft, wenngleich die Tendenz auf eine immer stärkere Dienstleistungsorientierung der Wirtschaft hindeutet. Neben Mexiko ist China das Hauptziel von US-Präsident Trumps verbalen Beschimpfungen, insofern erwarten wir harte Zeiten für in China ansässige exportorientierte Unternehmen. Zwar hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognose für Chinas Wirtschaft für 2017 auf 6,5 Prozent angehoben. Das entspricht einem Plus von 0,3 Prozent zur vorherigen Prognose. Gleichwohl hat der IWF vor den Auswirkungen einer rein kreditgetriebenen Erholung gewarnt, schließlich ist Chinas Schuldenquote in den letzten acht Jahren deutlich angestiegen.“

Anthony Chan, Asien-Volkswirt, AB:

„Der unerwartete Wahlsieg Trumps und seine kontroversen Maßnahmen seit Amtsantritt haben nicht nur China, sondern auch alle anderen Themen zunächst in den Schatten gestellt. Wir glauben nicht, dass dies von Dauer sein wird.
Chinas Bedeutung für die globale Konjunktur ist schlichtweg zu groß, um nicht bald wieder in den Fokus zu rücken. Hinzu kommt, dass das Land nicht nur von Trumps Androhung von Strafzöllen bedroht wird, sondern auch andere Herausforderungen konfrontieren muss. So haben die Kapitalabflüsse aus dem Reich der Mitte ein enormes Ausmaß erreicht. Die Währungsreserven schrumpfen, die Verschuldung steigt.
Viele Industrieländer haben ein signifikantes Exportgeschäft mit China. Sollte dieses aufgrund der dortigen Probleme ins Stocken geraten, ist eine gewisse Ansteckungsgefahr nicht auszuschließen. Ob und wie Chinas Regierung die Situation meistert, verdient die höchste Aufmerksamkeit der globalen Anleger.“

Marie Cardoen, Head of Third Party Distribution Germany & Austria, Goldman Sachs Asset Management:

„China wird weiterhin relevant für die Risikoabwertung von Investoren bleiben, wenn man bedenkt, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt weltweit an erster Stelle steht. Vor rund einem Jahr gaben schwache Makrodaten kurzzeitig Anlass zur Besorgnis über eine harte Landung Chinas, was eine globale Verkaufswelle auslöste. Entsprechend hat die Sensibilität der Anleger für China sicherlich zugenommen, und China selbst ist sich mittlerweile seiner entscheidenden Rolle für die Weltwirtschaft bewusst. Insofern ist für die Märkte bereits die eingekehrte Ruhe gut, nach dem Prinzip "no (headline) news is good news", auch wenn die Makrodaten der letzten Monate im Allgemeinen positiv überrascht haben. Während also die Anleger eher erwarten, dass China eine anhaltende Quelle der Volatilität sein wird - sowohl kurzfristig aufgrund der Unsicherheit um die US-Handelspolitik unter Trump, als auch langfristig, wenn China zu einer dienstleistungsorientierten Wirtschaft übergeht - sehen wir dennoch weiterhin Chancen für aktive Manager, die zyklusunabhängig Titel, besonders aus dem privaten, also nicht-öffentlichen Sektor auswählen.“

Viktor Nossek, Director of Research, Europe, WisdomTree:

“The rhetoric of US President Trump is provoking geopolitical and economic instability which is taking the limelight off China. The irony is that China – perceived more often than not by the West as an uncompromising and unreliable partner on matters of trade agreements and territorial issues – is now being regarded as the more stabilising counterforce as it tries to keep free trade, climate change and diplomatic relationships on an even keel. The rhetoric and media frenzy driven by Trump may appear as if China has fallen off the radar, but the reality is that the role of China as a power broker to the world is bound to increase as a Trump-led US government withdraws from global responsibilities.
Naturally, the hostile rhetoric towards transatlantic and multilateral partnerships by the Trump administration is forcing investors to reassess the fundamentals of the two largest economies directly impacted by it. Given the unpredictability of Trump’s policy agenda, it will be reactionary moves, as opposed to proactive decisions by China, that will trigger investors’ investment decisions in Chinese risk assets. An assertive Politburo, as evident from it stressing China’s readiness to retaliate forcefully against any barriers to trade raised against it, suggests a positive correlation between Trump succeeding in pushing through its policies and the rising risks to Chinese financial markets as China is unlikely to sit idle without showing its strength. The more isolationist, inward-looking and uncompromising US policy action becomes, the potentially more volatile Chinese risk assets become. Against this scenario, trading partners of China in Asia, South America, and Europe may seek to intensify their relationship, which would likely reinforce China’s growing leverage over world politics and economics.”

Mo Ji, Chief Economist, Asia ex Japan, Amundi:

“Media has the bias to cover China whenever there are downside risks, including unexpected RMB depreciation, circuit breaker, potential local debt default, possible property bubble bust, or hard landing. And whenever market has this kind of fears, they will have big corrections, hence China is regarded as a very relevant risk factor.
However, 2016 has marked a year for China with more positive news and most importantly the unexpected and sustained economic stabilization, which is out of all strategists and investors’ forecasts. China stabilization has led to global growth recovery fundamentally, and investors enjoy the benefits from returns in emerging markets, commodities or cyclical, if they have participated and believed in the China stabilization story. We Amundi has been calling for China stabilization ever since October 2015, and will be sustainable until the end of 2017.”

Janis Hübner, Emerging Markets/Länderrisikoanalyse, DekaBank:

„Die Sorgen, die man sich vor einem Jahr um China machte, sind im Verlauf des Jahres berechtigterweise gesunken. Die Konjunktur hat sich stabilisiert und die Zentralbank hat mehr Klarheit über ihre Währungsstrategie geschaffen. Gerade mit Blick auf die Währungsentwicklung sind nun jedoch mit der Gefahr eines Handelskonflikts zwischen China und den USA die Risiken wieder gestiegen. Wenn die chinesischen Exporte sinken und der Leistungsbilanzüberschuss schrumpft, dürften die Abwertungserwartungen für den Renminbi zunehmen. Verstärken sich in der Folge die Kapitalabflüsse, könnte sich die Zentralbank zu einer stärkeren Abwertung entscheiden. Auch die Ängste um das chinesische Wirtschaftswachstum könnten in dem Szenario eines Handelskonflikts wieder zunehmen. Zwar hat die chinesische Regierung Instrumente an der Hand, einer schwächeren Exportentwicklung entgegenzusteuern, und dürfte diese auch nutzen. Doch bis der Erfolg sichtbar würde, wäre erneute Unsicherheit an den internationalen Kapitalmärkten zu erwarten.“

Gökhan Kula, Managing Partner & CIO, MYRA Capital:

„Die dominierenden Kapitalmarktthemen waren im vergangenen Jahr politischer Natur: das Brexit-Referendum und die US Präsidentschaftswahl mit den überraschenden Wahlausgängen haben die Kapitalmärkte 2016 bewegt. Wenig verwunderlich, dass vor diesem Hintergrund Chinas Transformation der Wirtschaftsstruktur und entsprechende Risiken in den Hintergrund geraten sind.
Zweifelsohne setzt sich die strukturelle Neuadjustierung zur Fortsetzung des langjährig erfolgreichen Wachstumsmodells fort, das vor allem durch den Fokus auf den chinesischen Dienstleistungssektor und vor allem auch Binnenkonsum sichergestellt werden soll. Auch wenn die chinesische Administration im Rahmen ihrer Wirtschaftsentwicklungsplanung langfristig denkt, bestehen signifikante Risiken, ob zum einen dringend notwendige Strukturreformen mittelfristig umgesetzt werden können und inwiefern die aggressive Trump’sche Handelspolitik China schwächen wird.
Der Hauptrisikofaktor der übermäßigen Verschuldung Chinas ist derweil weiterhin die Achillesferse in der ökonomischen Gesamtbetrachtung. Der starke Anstieg der chinesischen Gesamtverschuldung über die letzten Jahre ist vor allem auf die Entwicklung des Unternehmenssektors zurückzuführen, wobei diese auch im relativen Vergleich zu anderen Schwellenländern negativ auffällt. Chinas Trendwachstum wird sich nur dann auf höherem Niveau stabilisieren können, wenn die erforderlichen Strukturmaßnahmen erfolgreich umgesetzt werden und ein entsprechendes maßvolles Deleveraging in der Verschuldung stattgefunden hat. Die demographische Komponente ist dabei der entscheidende Faktor, der eine zügige Lösung der chinesischen Wirtschaftsprobleme notwendig macht: die erfolgreiche Transformation der Wirtschaft muss stattgefunden haben, bevor die chinesische Bevölkerung altert.“

Philippe Waechter, Chefökonom, Natixis Global Asset Management:

„Die Geldmarktpolitik ist zuletzt rasant gelockert worden, wodurch das Rückschlagrisiko begrenzt worden ist. Die chinesischen Behörden möchten in sozialen Fragen kein Risiko eingehen.

Angesichts dieser proaktiven Strategie hielt man das Unternehmensanleihen-Risiko (das laut IIF bei 171% des BIP lag) auf kurze Sicht für lediglich begrenzt. Der Yuan ist gegenüber dem von der PBOC zugrunde gelegten Währungskorb nahezu stabil geblieben. Dies verschafft den chinesischen Behörden, die dem Beispiel der US- Währungshütern nicht unbedingt folgen möchten, mehr Handlungsspielraum. Derweil war das globale Umfeld aufgrund des Brexit-Referendums und wegen der US-Präsidentschaftswahl eher gefährdet. Außerdem haben sich die Prioritäten verschoben.
Im Hinblick auf die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage weltweit wird China eine zentrale Rolle spielen. Doch nach dem Ausstieg der USA aus dem TPP-Abkommen (China wird dadurch innerhalb der Region noch stärker) und da die USA eher auf chinesische Produkte angewiesen sind als China auf US-Güter, könnte China von diesem Handelskrieg mit den USA profitieren.“

Frank Fischer, Chief Investment Officer, Shareholder Value Management AG:

„Als Ursache für die Marktverwerfungen im Sommer 2015 die Korrektur vor einem Jahr wurden gerne Befürchtungen über ein nachlassendes Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft auf Grund ihrer hohen Verschuldung herangezogen. Unabhängig davon, ob dies wirklich der Auslöser war handelt es sich bei der Volksrepublik um eine gesteuerte Wirtschaft, die sehr gezielt ein langfristiges volkswirtschaftliches Programm verfolgt, anders als in vielen wirklichen Demokratien. Doch es ist wie mit Griechenland: die Schuldenquote ist nach wie vor astronomisch hoch, es gibt nur aktuell spannendere Themen. Aus den Augen aus dem Sinn – der twitternde Talkshow Master aus den USA und sein wirtschaftlich uninteressantes Konjunkturprogramm in Texas mit dem Bau einer Mauer beherrschend die Kapitalmärkte. Tatsächlich sind weder der Brexit, italienische Banken, der Rechtspopulismus in Frankreich oder der Schuldenstand Griechenlands genauso wenig gelöst wie die Probleme Chinas, es interessiert nur einfach aktuell niemanden.“

Patrick Schotanus, Investment Strategist, Kames Capital:

“Like markets, concerns re China will fluctuate, as it attempts to transform and balance its economy, e.g. away from property and overcapacity. The authorities succeeding in clarifying their policy regarding the Renminbi and handling capital outflows is one reason for the current muted concerns. The Renminbi’s recent weakness luckily happened under the radar of the Trump reflation trade which weakened all currencies versus the dollar. Second, the authorities continue to support the economy, both monetarily (e.g. banks) and fiscally (e.g. infrastructure), to maintain growth but with a clearer focus on the One Belt, One Road strategy. Further slowdown in global trade, specifically via a trade dispute with the US, could raise the level of concern. High levels of debt remain an issue. Also, political/military tensions could grow depending on how China tackles corruption internally and manifests its power overseas. To conclude, China will remain a risk factor, if only because China itself remains exposed to risks, often affected by its own behaviour.”

Devan Kaloo, Head of Global Emerging Markets Equities, Aberdeen Asset Management:

“Conditions in China have stabilised since the market volatility that marred the start of last year after the government deployed fiscal stimulus to ensure growth targets were met. The good news is that Chinese domestic consumption remains robust, while private fixed-asset investment is improving. The bad news is that the overheating property market is a cause for concern again, as are capital outflows. Our fixed income colleagues anticipate further depreciation of the currency as more money leaves China, despite the efforts of authorities to stem this flow. This needs to be closely monitored, in addition to the well-chronicled problem of excessive debt. However, a closed economy does give policymakers considerable room for manoeuvre. This is something investors would do well to remember.“

Ottmar Heinen, Geschäftsführer, Lacuna:

„Die Entwicklung des chinesischen Marktes wird regelmäßig in Frage gestellt. Aufgrund der zentralistischen und radikalen Führung Pekings ist das „Reich der Mitte“ nach wie vor ein schwer einschätzbarer Wirtschaftsplatz. Das Wachstum von heute gut 6% findet zudem auf einer anderen Basis statt als die mehr als 10% vor einem Jahrzehnt. Statt dem Nachmachen und Kopieren des Westens heißt die Devise heute, gerade in der Healthcare-Branche, „Best in class“. Nehmen wir als Beispiel Diabetes: Das Unternehmen Tonghua Dongbao versucht Klassenprimus zu werden. Man wirbt dem Weltmarktführer hervorragende Managementkräfte ab, setzt auf Innovation und strebt mittelfristige Marktführerschaft an. Der technologische Fortschritt und die demographische Entwicklung sprechen für einen langfristig positiven Trend in China – wir suchen weiterhin nach guten Investmentmöglichkeiten in unserem Anlageuniversum.“

Ned Naylor-Leyland, Fund Manager (Old Mutual Gold & Silver Fund), Old Mutual Global Investors:

“In early 2016 markets were spooked by the fall in China’s currency, fearing deflationary implications. The weakening trend continues but geopolitical news flow in the West has taken the market’s eye off the ball. The ongoing misallocation of capital and huge books of non-performing loans that are still mispriced (held by Chinese banks) are structural megatrends that investors would be advised to remain vigilant of, in spite of the current focus on Western political disruption.
“One area, however, that investors are still paying attention to is Chinese Gold buying. Prices being paid in China, India and in the Middle East are reaching substantial premiums. Asians are all too aware that gold has retained its purchasing power relative to paper currencies. Instead of a functioning physical market we in the West are left with paper obligations to deliver, underwritten by a promise. One day Western and Eastern markets will align and one day the Chinese may look to float their currency with an overt association to Gold as a cross-border passport for the currency. We retain a close watching brief.”

Jan Boudewijns, Head of Emerging Markets Equity, Candriam Investors Group:

„Jüngste Wirtschaftsdaten aus dem Reich der Mitte klingen vielversprechend. Der chinesischen Wirtschaft geht es gut. Ein Teil dieses Erfolges liegt in punktuellen Maßnahmen und Entwicklungen: Infrastrukturinvestitionen, Subventionen für alternative Anlagen, aber auch eine solide Immobilien- und Automobilwirtschaft zeitigen ihre Früchte. In letzter Zeit drängt sich indes der Eindruck auf, dass sich auch strukturelle Veränderungen positiv entfalten. Der Binnenkonsum zieht an und hat sich zum Wachstumsmotor entwickelt. Der Dienstleistungssektor und nicht die Industrie gibt den Ton an. Dass der erstaunliche wirtschaftliche Aufstieg Chinas innerhalb der letzten 30 Jahre nicht ohne Folgen geblieben ist, liegt dabei auf der Hand. Soziale Ungleichheiten, Ressourcenproblematik, Energieeffizienz und Umweltschutz sind nach wie vor Themen, mit der sich die kommunistische Führung auseinandersetzen muss. Vor diesem Hintergrund richtet sich die Aufmerksamkeit für 2017 ganz klar auf Fragen der Währung und Kapitalabfluss, auf geopolitische Faktoren, wie die Beziehungen zur neuen amerikanischen Regierung unter Trump, sowie den Kongress der KP im Herbst.“

Antti Raappana, Chief Portfolio Manager, Danske Invest:

”Chinese economic development is the key risk to global investors and should be on every strategist’ radar screen. China is an economy roughly the size of Eurozone and China’s contribution to global growth is going to be larger than the US’. Year ago, investors got a breather from China worries after China implemented economic policies that successfully stabilized growth rate, accelerated factory gate inflation and stopped uncontrolled capital outflows. Stricter control of capital outflows took off some pressure on renminbi. All positive developments from the markets perspective. However, these policies promoted the build-up of already high (and alarmingly fast growing) indebtedness of the economy. Financial system in China has become even more opaque than before with growing interlinkages. With the interlinkages, also the policy co-ordination risk and contagion risk increases.”

Maya Bhandari, Fund Manager (Threadneedle (Lux) Global Multi Asset Income Fund) and part of the Multi Asset team, Columbia Threadneedle Investments:

“Almost precisely at this time last year, the mood in financial markets started to darken materially. China had issued new guidance on FX policy, and the US Fed had raised policy rates. By mid -February, fears of a sudden depreciation in the overvalued yuan and a “policy mistake” from the Fed prompted a sharp, 13% year-to-date sell off in global equities. A year later, there are certainly some similarities: the Fed has tightened, China’s yuan remains overvalued and has been gently depreciating since mid-January. But there are at least three meaningful differences, notably in China, which suggest to us that markets are right to have priced in less China risk in the near term. First, the strength of domestic consumption over the past year has been striking, driving up to 80% of Chinese real GDP growth in 2016. This points both, to greater economic stability, and success in rebalancing efforts. Second, while the currency remains overvalued, the major source of vulnerability – highly USD-levered Chinese corporates – has all but vanished, with net external debt/GDP back to where it was pre-Global Financial Crisis. And finally, this year is a political transition year, which in the past has been associated with firm stability in the Chinese economy and policy.”

Leopold Quell, Fondsmanager im Team "Aktien CEE & Global Emerging Markets", Raiffeisen KAG:

„Als „die chinesische Währung, der Renminbi, im Jänner 2016 gegen den US-Dollar einige wenige Prozentpunkte an Wert verlor, löste dies Kursturbulenzen an den internationalen Aktienmärkten aus. Heute hat sich der Fokus verschoben. Dass der Renminbi seither weiter an Wert gegen den US-Dollar verloren hat, findet - wohl zu Recht – kaum Erwähnung in den Finanzmedien. Weit mehr Beachtung würde allerdings Xi Jinping, dem wohl mächtigsten chinesischen Präsidenten seit mehr als 20 Jahren, gebühren. Kürzlich hat er den inoffiziellen Titel „innerer Kern der Partie“ erhalten. - Eine Bezeichnung, die vor ihm nur in Zusammenhang mit Mao Zedong und Deng Xiaoping verwendet wurde, und ein klares Zeichen dafür ist, dass Xi alle internen Machtkämpfe (vor allem gegen den Ex-Präsidenten Jiang Zemin) für sich entscheiden konnte. Was nun (und vor allem während seiner zweiten Amtszeit ab März 2018) kommen wird, bleibt abzuwarten. Von einer Rückkehr Chinas in die Schlagzeilen ist jedenfalls auszugehen.“

David Gaud, Head of Emerging Equities und Chinaspezialist, Edmond de Rothschild Asset Management:

“Possibly the first and most general reason which took the media’s attention from China in 2016 are the two massive “Black swans” that stunned the world in the UK with the Brexit and in the US with the presidential election. Such a rise in populism across developed continents, is not something that is seen in China. The next elections among EU countries is seen as a bigger instability risk than the coming 19th National Congress of the Communist Party of China.
But more fundamentally, during that very same period, China has shown, relatively to the rest of the world, good stability both economically and politically. The RMB did not fall of the cliff, as some expected, it, instead, offered better stability than most major currencies against USD. China does also enjoy the sharp recovery in commodity and material prices, with some reflation providing a positive turnaround in profit growth in sectors that were underutilized, lossmaking and massively in debt. The relative better situation is alleviating, momentarily maybe, the major fears when it comes to China of a collapse of solvability, a political coup because of poor economic results, or a national social unrest. This positive news seems to be less inspiring to the media.
On top, China has been carrying on long term reforms and restructuring. The results are still hard to measure but there is real progress in most key sectors. For example, the Chinese government carries on implementing its Supply-Side reform. The measures have profoundly impacted commodity prices in 2016 and explain, in part, the strong rally of stock markets in resources rich countries. The progress in “One-belt-one-Road” policy is another example of the internationalization, opening and development of China outside its natural borders. But such counter-trend has difficulties to find its way in the media among all the headlines talking about protectionism and the end of globalization. To see the second strongest economy in the world undertaking those gigantic investment projects in developing countries and developed countries should be more emphasized to, possibly, moderate the idea that globalization has peaked.
The lack of interest from western media is maybe not a bad thing, it may act like a barometer stating that things are currently, on a relative basis, less bad in China than other super power countries. And that relative “less vocal tone” didn’t prevent smart investors to come and buy Chinese markets in the past 6 months, on the contrary, with a performance of Shanghai and Hong Kong above that of the S&P and of the MSCI EM, China is rewarding those who understand the restructuring and rebalancing from old economy to new economy taking place. Sectors such as TMT, internet, education, entertainment and sports do enjoy between 20% and 50% annual rev growth and are expanding further. This is superior growth to the global trends. The rural exodus is still ongoing, infrastructure spending is still badly needed in Central and Western provinces and consumption is still rising at 10%+ pace. Risks are still there, like the level of debt, but opportunities are numerous and they progress, with or without much “advertising”.“


e-fundresearch.com Economics Forum: Investment Strategen und Ökonomen antworten 

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