Nachhaltigkeit: Quo vadis?

„Verantwortung für die nächste Generation beginnt beim Investieren“, zeigt sich Volker Weber, Direktionsmitglied der Swisscanto überzeugt. Der drittgrößte Schweizer Fondsanbieter widmet sich stark diesem Thema, obwohl sich die aktuelle Kreditverknappung auf viele nachhaltige Firmen besonders negativ auswirkt. Funds | 10.03.2008 06:00 Uhr
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„Generationengerechtigkeit wird immer mehr zum Thema, auch bei der Geldanlage“, erläutert Volker Weber, Direktionsmitglied der Swisscanto und Nachhaltigkeitsexperte gegenüber e-fundresearch.com. So seien auch Konflikte um Ressourcen, etwa zwischen Industrie- und Schwellenländern vor diesem Hintergrund zu sehen. „Und wer auf nachhaltige Produkte setzt, vereint Rendite mit dem Wissen, eine zukunftsfähige Umwelt zu unterstützen“, betont er einen der großen Vorteile dieser Anlagekategorie.

Aufholbedarf für nachhaltige Anlagen

Dem scheinen auch die Anleger zuzustimmen, denn das Interesse am Thema nachhaltige Geldanlage stieg 2007 - ausgelöst u.a. um die Klimawandel-Diskussion – spürbar. „So wollen beispielsweise 80 Prozent der Deutschen in nachhaltigen Anlagen investieren und 75 Prozent der Frauen halten Umwelt- und Sozialkriterien bei der Kapitalanlage für sehr wichtig“, berichtet Weber.

„Trotzdem werden etwa in Österreich oder in Deutschland nur ein Prozent aller Gelder nach nachhaltigen Kriterien angelegt“, berichtet Weber, in dessen Haus aber immerhin bereits 2,5 Prozent aller Assets dahingehend verwaltet werden. 

Wie viele Unternehmen sind nachhaltig?

Bei der Swisscanto werden durch nachhaltige Ausschlusskriterien rund 30 Prozent der börsennotierten Unternehmen weltweit ausgeschlossen. „Trotzdem wirkt sich das auf die Performance nachhaltiger Fonds nicht negativ aus, ganz im Gegenteil“, so Weber. Und nachdem dann auch noch rein wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt werden, verbleiben 400 mögliche Aktien aus einem ursprünglich 2000 Werte umfassenden MSCI World Universum.

Auswirkungen der Subprime-Krise

Während u.a. Studien der RMS Erasmus Universität in Rotterdam oder der Universität Köln zeigen würden, dass nachhaltige Investments besser abschneiden als herkömmliche Anlagen, sei die aktuelle Subprime-Krise ein Nachteil. „Ursprünglich waren die Auswirkungen gering. Aber die Liquiditätsverknappung wirkt sich vor allem auf kleinere und jüngere Unternehmen, etwa aus innovativen Umweltbereichen, aktuell negativ aus. Mittelfristig sollten sich nachhaltige Unternehmen aber wieder positiv vom Gesamtmarkt abheben können“, prognostiziert Weber, der aber einen generellen Small und Mid-Cap-Bias nachhaltiger Investments bezweifelt (mehr zu den speziellen Merkmalen von nachhaltigen Fonds finden siehe auch „Was man über Nachhaltigkeit unbedingt wissen sollte“ vom 10.5.2007)

Auch das veränderte Anlageverhalten sei für das Vertriebsumfeld derzeit nicht von Vorteil: „Anleger suchen wieder verstärkt nach klassischen Core-Investments. Satelliten-Strategien wie Klimawandel oder Wasser bleiben da teilweise auf der Strecke“.

Was die Zukunft bringt

Generell geht Weber von einem schwierigen Anlagejahr 2008 aus: „In der zweiten Jahreshälfte sollte sich die Lage aber stabilisiert haben und es winken wieder positive Aktienerträge. Besonders nachhaltige Firmen werden von diesem Aufwärtstrend profitieren“.

Aber auch diese sind einem stetigen Wandel unterworfen: „Zukünftig wird sich das Thema Nachhaltigkeit noch stärker auf die gesellschaftliche Verpflichtung von Unternehmen konzentrieren“, glaubt der Experte schließlich.  

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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