Insgesamt konnten nur 28 der 245 Fondskategorien dem Sog der Verluste entkommen. Darunter finden sich einige Hedge Fonds - Kategorien sowie zahlreiche Anleihenklassen und Rohstoff-Fonds.
Der Absturz im Überblick
- Keine einzige Aktienkategorie konnte in den ersten drei Monaten ein Plus erzielen. Ein Grund dafür war die enorme Unsicherheit an den Märkten, bedingt durch die Banken- und Kreditkrise. Die Börsen reagierten darauf mit großen Ausschlägen. Vor allem in Europa schnellte die Volatilität nach oben, der VDAX stieg etwa um 45,1 Prozent. In den USA bewegte sich der CBOE Market Volatility Index auf hohem Niveau und konnte ebenfalls um fünf Prozent zulegen.
- Weltaktien gemessen am MSCI World gaben im ersten Quartal 16,0 Prozent nach. Der S&P 500 verlor leicht mehr, -16,4 Prozent, liegt aber deutlich vor dem europäischen Leitindex, dem DJ Eurostoxx 50, der 17,4 Prozent einbüsste. Auch in Japan waren die Aktien weiterhin auf Talfahrt, der Topix gab um 14,1 Prozent nach.
- Hingegen legten europäische Staatsanleihen (gemessen am Citigroup EMU Government Bond Index) um 2,3 Prozent zu.
- Auch wenn die Finanzmarktkrise ihren Ausgang in den USA nahm und vor allem europäische und amerikanische Banken von der Kreditkrise betroffen sind, kamen im ersten Quartal die Kapitalmärkte der Schwellenländer zum Handkuss. Am meisten büssten türkische Aktien ein, der MSCI Turkey gab um 43,1 Prozent nach. Auch in China (MSCI China: -29,6 Prozent) und Indien (MSCI India: -32,6 Prozent), den Boommärkten von 2007, mussten Anleger herbe Verluste hinnehmen. Osteuropäische Aktien liegen im Vergleich mit minus 17,0 Prozent besser. In Lateinamerika sind die Verluste gemessen am MSCI EM Latin America sogar nur einstellig: 9,0 Prozent gaben Aktien hier nach.
Die besten Fondskategorien – Schweiz und Japan über Alles
Im ersten Quartal waren es besonders sichere Anlagen wie kurläufige Staatsanleihen oder Geldmarkt-Fonds, die zu den Top-Performern gehörten (siehe Tabelle). Ein wichtiger Performancetreiber war dabei auch der Währungseffekt, so legte etwa der Schweizer Franken in den vergangenen drei Monaten um 5,6 Prozent zu, der Japanische Yen 3,6 Prozent.
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...Die Top-Anlagekategorien kommen just aus diesen Ländern. Schweizer Immobilienfonds waren dabei in den vergangenen drei Monaten die Top-Renditebringer. 8,5 Prozent ging es für die Anlageklasse aufwärts.
Auch zahlreiche Schweizer Anleihen- und Geldmarktfonds sind unter den Top-Gewinnern. Sie brachten den Anlegern zwischen 5,3 und 6,0 Prozent. Ähnliche Renditen erzielten auch japanische Anleihen, sie kamen im ersten Quartal auf 3,9 Prozent.
Inflation als Investmentthema
Doch auch Produkte, die von steigenden Rohstoffpreisen profitieren konnten, liegen unter den Gewinnern. Rohstoff-Fonds gewannen in den ersten drei Monaten des Jahres etwa 3,4 Prozent. Auch inflationsgeschützte Anleihen haben seit Beginn des Jahres verhältnismäßig stark zugelegt. Die europäischen inflationsgeschützten Anleihen legten im ersten Quartal 2,7 Prozent zu.
Subprime mit voller Wucht in Asien angekommen
Die Verlierer unter den Fondskategorien sind geografisch sehr konzentriert: der ferne Osten. Aktienfonds mit Fokus auf diese Region mussten in den ersten drei Monaten 2008 herbe Verluste hinnehmen. Sogar die breit über die gesamte Region gestreute Anlagekategorie der Fernost-Aktienfonds büsste 24,3 Prozent ein. Die Finanzmarktkrise hat den asiatischen Raum mit voller Wucht getroffen.
Am schlimmsten hat es dabei Indien-Aktien erwischt. Die Sieger des vergangenen Jahres büssten in den ersten drei Monaten 2008 einen Großteil ihres Gewinns von 2007 ein. Ein Minus von 33,3 Prozent steht am Ende zu Buche. Nur etwas besser liegen China-Fonds. Die Renditebringer vom Vorjahr büssten im ersten Quartal 29,5 Prozent ein. Die herben Verluste der beiden Zugpferde Indien und China hat auch wichtige übrige Märkte in Asien ins Minus gestürzt. Hong Kong – Aktienfonds büssten 26,2 Prozent ein, Greater China – Fonds 25,1 Prozent. Aktienfonds mit Fokus auf Malaysia/Singapur gaben um 22,8 Prozent nach, ähnlich stark verloren Korea-Aktienfonds (-19,7 Prozent).
Auch einige Sektorfonds haben überdurchschnittlich Renditen abgeben müssen. So verloren Telekommunikations-Aktienfonds 21,9 Prozent, IT-Aktienfonds 20,6 Prozent und Banken- und Finanztitel 18,5 Prozent. Der schlechteste europäische Markt war im ersten Quartal Deutschland. Deutsche Aktienfonds verloren immerhin 18,6 Prozent.
Fazit
Was raufgeht, geht auch wieder runter. Diese alte Börsenweisheit scheint sich spätestens im ersten Quartal für viele Anleger erfüllt zu haben. Denn jene Märkte, die den Wirren um die Subprime- und Kreditkrise bis dahin entkommen konnten, mussten enorme Kursabschläge verzeichnen. Die grassierende Unsicherheit lässt nur bei sicheren Anlagen wie Anleihen Stabilität und vielleicht sogar Rendite zu.
Alle Daten per 31.3.2008 in Euro
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