ETFs bieten mehr als nur Kostenvorteile

Exchange Traded Funds (ETFs) werden vor allem aufgrund der Kostenvorteile im Rahmen einer aktiven Asset Allocation eingesetzt. Die einfache Handelbarkeit über Börsen schafft Flexibilität in volatilen Börsenzeiten. Weiters bieten ETFs auch Möglichkeiten im Rahmen der Wertpapierleihe und bei Short Strategien. Funds | 17.06.2008 06:01 Uhr
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Institutionelle Investoren und Vermögensverwalter schöpfen die Vorteile von Exchange Traded Funds (ETFs), also börsengehandelten Indexfonds, noch nicht voll aus. Die guten Handelseigenschaften der ETFs werden nur selten zur Wertpapierleihe, Leerverkäufen oder einem dynamischen Risikomanagement genutzt. Stattdessen bilden europäische Investoren mit ETFs vor allem breite Marktindizes ab.

Die Analysten von EDHEC sind der Ansicht, dass das Potenzial des breiten Produktangebots für einzelne Marktsegmente und Anlagestile häufig noch ungenutzt bleibt. Dies ergibt sich aus den Daten des EDHEC European ETF Survey 2008, für den die französische Wirtschaftsuniversität EDHEC ausführliche Angaben von 111 europäischen institutionellen Investoren und Vermögensverwaltern ausgewertet hat. Die Studie wird von iShares unterstützt und wurde zwischen Januar und April 2008 durchgeführt.

Umsätze und AUM im Pan-European ETF Report von Lipper

Einen umfassenden Überblick zu Umsatzzahlen an den Pan-Europäischen Börsen sowie die Entwicklung der Assets under Management und einer Darstellung der neu am Markt zugelassenen Exchange-Traded Funds bietet der Pan-European ETF Report 2007 von Lipper sowie das aktuelle Update für das erste Quartal 2008.


Fokus auf breite Standardisierung

Immer mehr Investoren nutzen ETFs um Positionen auf den Aktienmärkten einzunehmen. Bereits 78 Prozent investieren mit ihnen in die weltweiten Aktienmärkte. Zum Vergleich: In der Studie vor zwei Jahren gaben erst 45 Prozent an, mit ETFs Aktieninvestments umzusetzen.

Allerdings dominieren nach wie vor ETFs auf breite Standardindizes. 94 Prozent der Befragten investieren in diese, um ihre Kerninvestments auf den Aktienmärkten abzubilden. Lediglich 19 Prozent holen dagegen ETFs auf verschiedene Anlagestile oder Marktsegmente in ihr Portfolio. Die Folge: Die Möglichkeit mit ETFs verschiedene Anlagestile, Märkte und Branchen im Kerninvestment optimal zu kombinieren, wird weitgehend vernachlässigt. Dies hängt vielleicht auch damit zusammen, dass der in Einzelsegmenten auch aktiv verwaltete Fonds verfügbar sind, die auch in der Lage sind Alpha (Outperformance) zu erwirtschaften.

Nutzung für „Satellite“-Investments

Auch in Randpositionen des Portfolios greifen mittlerweile 54 Prozent der europäischen Vermögensverwalter, Banken, Versicherungen und Pensionsfonds auf ETFs zurück und damit genauso viele wie im Kerninvestment.

Offensichtlich versuchen die Investoren hier über verschiedene Positionen etwa bei Small Caps, Value-Titeln oder dem Kreditmarkt eine Outperformance zu erzielen und nicht über ein aktives Management, wie es ursprünglich für Randpositionen vorgesehen ist.

Nachfrage nach ETFs auf alternative Anlageklassen steigt

Dabei konzentrieren sich die Investitionen in ETFs auf den Aktienbereich. Mehr als ein Fünftel der durchschnittlichen Aktieninvestments fließt in ETFs. Bei festverzinslichen Papieren sind es dagegen rund zehn Prozent der Anlagesumme. Dabei bildet weniger als jeder zweite Investor festverzinsliche oder Immobilien-Positionen und Rohstoffe über ETFs ab. Allerdings fragen immer mehr institutionelle Anleger ETFs für Investments in Rohstoffe, Immobilien oder Hedgefonds nach. Mittlerweile nutzen zwischen 30 und 50 Prozent der Befragten ETFs für Investitionen in diese Anlageklassen. Zum Vergleich: In der 2006 durchgeführten Studie waren es nur zwischen 5 und 15 Prozent.

Fortgeschrittene Strategien werden noch nicht genutzt

ETFs bieten Investoren mit Wertpapierleihe, Handelsstrategien oder Leerverkäufen eine Reihe zusätzlicher Möglichkeiten, die bislang nur von einem Bruchteil der Investoren genutzt werden. Lediglich 13 Prozent setzen diese aktuell mit ETFs um oder wollen dies zukünftig machen. Dagegen sichern mehr als 30 Prozent ihr Portfolio mit Short ETFs ab, oder wollen dies zukünftig tun. Da gerade die Anzahl der zukünftigen Nutzer hoch ist, werden die Wertpapierleihe, verschiedene Handelsoptionen sowie Leerverkäufe über ETFs jedoch zunehmen.

Indexinvestments gewinnen an Bedeutung; Wachstum der ETFs geht nicht zulasten anderer Indexprodukte

Index-orientierte Investments werden immer beliebter. Dabei nutzen Investoren verschiedene Finanzinstrumente – ETFs, Futures, Swaps und Indexfonds. Allerdings profitieren ETFs am meisten. 69 Prozent planen ihre Positionen in ETFs auszubauen, nur drei Prozent wollen sie zurückfahren. In Futures wollen 36 Prozent künftig mehr investieren und nur zwei Prozent Investitionen abbauen. Bei Swaps planen dagegen nur 18 Prozent weitere Mittel anzulegen, während neun Prozent ihre Positionen reduzieren wollen. Allein die Entwicklung von herkömmlichen Indexfonds stagniert: 23 Prozent planen weitere Investitionen, 19 Prozent einen Verkauf der Produkte.

ETFs und Futures sind die bevorzugten Indexinvestments

Wie sehr die Nutzung von ETFs und Futures weiter zunehmen wird, spiegelt sich in der Bewertung von Stärken und Schwächen der Finanzprodukte wider. Liquidität, Transparenz und Kosten erhalten bei Futures und ETFs die besten Noten. Allerdings werden ETFs aufgrund der niedrigen Mindestanlagesumme, geringen operativen Einschränkungen und vorteilhafter steuerlicher und finanzaufsichtsrechtlicher Bedingungen geschätzt. Zudem sprechen das komplexere Handling von Futures und die Schwierigkeit, mit ihnen eine exakte Allokation auch bei geringen Anlagesummen umzusetzen, für ETFs. Die Folge: Investoren sind nach wie vor äußerst zufrieden mit ETFs – und dies bei allen Anlageklassen. Besonders bei alternativen Anlageklassen schätzen immer mehr Anleger ETFs.


„Die Entwicklung von ETFs tritt in Europa in eine neue Phase. Bereits heute sind sie unter professionellen Investoren weitestgehend bekannt und als Instrumente gesetzt“, kommentiert Axel Lomholt, Leiter Produktentwicklung bei iShares Europa. „Jetzt geht es darum, die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile von ETFs stärker bekannt zu machen. Denn Investoren lassen bislang noch viele Möglichkeiten aus, mit ETFs Zusatzerträge zu generieren oder ihre Risikopositionen deutlich zu verbessern. Die Nutzung von ETFs wird sich in den nächsten Jahren deutlich intensivieren. Hierfür spricht auch die bereits heute hohe Zufriedenheit der Anleger.“

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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