Neue Produktphilosophie bei Volksbank Invest

Die Integration einer KAG mit dem Bereich strukturierte Investments war bislang ein Novum in der Investmentlandschaft. Friedrich Strobl, Geschäftsführer der Volksbank Invest, über die Marktpositionen, die Integration und die neue Produktphilosophie im Gespräch mit
e-fundresearch.com.
Funds | 19.09.2008 06:00 Uhr
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e-fundresearch.com: "Herr Strobl, die Integration der Volksbank Invest, der früheren Volksbanken KAG mit dem Bereich Strukturierte Investments der Österreichischen Volksbanken AG zu Beginn des Jahres hat große Beachtung gefunden. Sie hatten damit eine neue Richtung eingeschlagen. Können Sie nochmals die Voraussetzungen und die Ausgangsposition für die Integration beleuchten?" Friedrich Strobl: "Unser Ausgangspunkt war folgender: die Volksbank Invest war aufgestellt als die KAG des Volksbankensektors. Man hat sich auf den Vertriebskanal der Volksbanken konzentriert. Dadurch war man jedoch auch auf den Sektor beschränkt. Ende 2007 lag man hier bei einem Volumen von 4,2 Mrd. Euro bzw. einem Marktanteil von rund 2,5 Prozent. Der Bereich Strukturierte Investments hat bereits 1999 bzw. im Jahr 2000 das erste Garantiezertifikat auf den Markt gebracht. Dabei waren wir von Anfang an so aufgestellt, dass zusätzlich zur ´homebase´ Volksbanken Sektor auch ein starker Fokus auf Regional- und Privatbanken sowie auf den Finanzdienstleistungssektor gelegt wurde. Damit konnten wir eine entsprechende Marktposition aufbauen, die derzeit bei über 40 Prozent Marktanteil liegt. Als Basis für diese Berechnung kann man das Gesamtvolumen der Emittenten in Österreich heranziehen, die über das Zertifikateforum die Umsätze melden. Vom Gesamtvolumen in der Höhe von 5,7 Mrd. Euro entfallen 2,5 Mrd. auf uns. Dies entspricht mehr als 40 Prozent Marktanteil. Dabei werden Renten-Zertifikate nicht einbezogen."

e-fundresearch.com: "Wie teilt sich dieses Volumen auf unterschiedliche Produktgruppen auf?"

Friedrich Strobl: "Rund 70 Prozent des Gesamtvolumens am österreichischen Zertifikatemarkt sind Garantiezertifikate. Dieses Volumen teilt sich in etwa gleich auf performanceorientierte Garantieprodukte und kuponorientierte Garantieprodukte auf. Bei uns in der Volksbanken Gruppe liegt der Anteil bei 40 Prozent performanceorientierter und 60 Prozent kuponorientierter Garantieprodukte. Rund die Hälfte der Produkte vertreiben wir über den Volksbanken Sektor und die andere Hälfte über Regional- und Privatbanken sowie Finanzdienstleister."

e-fundresearch.com: "Gab es auch in der VB Invest Bestrebungen zur Öffnung für andere Vertriebswege?"

Friedrich Strobl: "Es gab Bestrebungen bezüglich eines Ausbaus des Vertriebs nach Osteuropa. Hier hatten wir auch gemeinsame Aktivitäten über die VB International gestartet. Obwohl diese Aktivitäten gut angelaufen sind, waren wir insgesamt mit der Entwicklung des Fondsvolumens der Volksbank Invest zuletzt nicht ganz zufrieden. Auf der Seite der ´strukturierten Investments" hatten wir große Erfolge verzeichnet.

e-fundresearch.com: "Wie weit ist die Integration bereits fortgeschritten?"

Friedrich Strobl: "Auf der Vertriebsseite haben wir die Aktivitäten zusammengelegt - auch in Richtung Osteuropa. Derzeit betreuen sechs Personen die östlichen Nachbarländer und wir sind hier sehr erfolgreich unterwegs."

e-fundresearch.com: "Gibt es bereits neue Produktideen? Wie sieht die Produktpipeline aus?"

Friedrich Strobl: "Im Produktbereich habe ich mir die Integration und Entwicklung neuer Produkte leichter vorgestellt. Es gibt jedoch bereits konkrete Produkte in der Pipeline oder bereits direkt im Prozess der Abstimmung mit der FMA. Dieses erste Bonuszertifikat in der Verpackung eines Fonds wäre der erste österreichische Derivatefonds. Dieses erste Produkt ist ein ´proof of concept´ für uns."

e-fundresearch.com: "Wo sollten in Zukunft die Vorteile auf der Produktseite liegen?"

Friedrich Strobl: "Neben der attraktiven Ausgestaltung bringt dieses Produkt auch einen Vorteil in Bezug auf die steuerliche Behandlung, denn es werden die Einzelteile im Fonds anders besteuert. Die Nettobesteuerung wird niedriger sein als beim Zertifikat."

e-fundresearch.com: "Worauf wird es in Zukunft Ihrer Meinung nach mehr ankommen? Auf den Inhalt des Produktes oder auf die Verpackung bzw. den rechtlichen Rahmen?"

Friedrich Strobl: "Mit der Zusammenfassung der beiden Einheiten hat man für Kunden einen integrierten Asset Management Bereich geschaffen und wir agieren sozusagen als ´Asset Manager für Kunden´."

e-fundresearch.com: "Wie sieht in Zukunft die Produktpolitik aus? Wird es in Zukunft auch neue Long-only aktiv verwaltete Fonds geben können?"

Friedrich Strobl: "Unser Fokus liegt in Zukunft nicht darauf. Aber ich sollte vielleicht die neue Produktphilosophie in Grundzügen erklären. Wir werden in Zukunft drei Bereiche unterscheiden. Erstens: strukturierte Investments, die Marktrenditen erzielen sollen und Derivate einsetzen. Zweitens: Alpha-Strategien. Hier werden die Alpha-Kompetenzen und das know how der aktiven Manager der Volksbank Invest herausgeschält und mit dem know how bei strukturierten Investmens kombiniert und für neue Produkte eingesetzt. In dieser zweiten Komponente spielen die klassischen Fondsmanager immer noch eine wichtige Rolle. Drittens: Vermögensmanagement- und Asset Allocation Produkte. In diesem Bereich wird es auch umfangreiche Berater-Schulungen geben. Der Vorteil wird sein, dass wir in diesem Bereich auch bereits mit relativ kleinen Volumenszahlen von ein paar Tausende Euro arbeiten können."

e-fundresearch.com: "Die Ausbildung und Schulung der Berater ist jedoch mit einem relativ hohen Aufwand verbunden."

Friedrich Strobl: "Dies ist uns jedoch sehr wichtig. In der Zusammenarbeit mit externen Beratern wollen wir den Beratern und Anlegern Orientierungshilfen geben. Die Produkte werden aus einem großen Produktbaukasten entnommen, den wir zur Verfügung stellen werden. Wir wollen der Asset Manager des Kunden sein."

e-fundresearch.com: "Vielen Dank für das Gespräch!"

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