Umfangreiche Transparenz bei Fonds

Fonds zeichnen sich als Sondervermögen durch hohe Sicherheit für Anleger aus und bieten auch umfangreiche Transparenz. Warum die "Vereinfachten Prospekte" zur Pflichtlektüre für Anleger zählen sollten, wo man sie findet und welche Informationen darin enthalten sind ... Funds | 04.11.2008 06:00 Uhr
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Seit der Umsetzung der UCITS III Richtlinie in Österreich im Jahr 2004, müssen von den jeweiligen Fondsanbietern vereinfachte Verkaufsprospekte veröffentlicht werden.

Diese geben den Anlegern auf wenigen Seiten, in der Regel zwischen vier und sechs, einen vollständigen, transparenten aber dennoch lesbaren Überblick zu einem bestimmten Fonds. Insbesondere steht das Anlageprofil des Fonds, sein Anlageziel und Veranlagungsstrategie, die empfohlene Mindestbehaltedauer, die Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio – TER) und die Portfolio-umschlagshäufigkeit (Portfolio Turnover Ratio - PTR) im Vordergrund.

Das Thema Transparenz hat besonders seit der Verschärfung der Kredit- und Finanzkrise an Bedeutung gewonnen.

Der vereinfachte Prospekt muss mindestens einmal jährlich aktualisiert werden, wobei eine wesentliche Änderung des Inhaltes, hierzu zählt auch die Veränderung der TER, zu einer vorzeitigen Aktualisierung führt.

Für Fondsinvestoren sollte das Studium des vereinfachten Prospektes, besonders vor dem Kauf, zur Pflichtlektüre zählen. Denn im Vergleich zu anderen Finanzprodukten, bei Versicherungen oder Zertifikaten gibt es diesen Prospekt nicht, bieten diese wertvolle Informationen die es zu beachten gibt.

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

A) Wo finde ich den vereinfachten Prospekt?

Generell findet man die jeweiligen Prospekte auf der Webseite der betreffenden Fondsgesellschaft. Aber auch Fondsdatenbanken von Online Brokern (beispielsweise www.direktanlage.at, www.brokerjet.at, www.comdirect.com u. a.) bieten auf den jeweiligen Fondsseiten zumeist Informationen zu vereinfachten Prospekten (auch „Kurzprospekt" oder ähnlich genannt).

B) Auf welche Inhalte gilt es besonders zu achten?

  • 1.3. An Dritte übertragende Aufgaben: Sollte ein Fonds nicht von der jeweiligen Fondsgesellschaft selbst verwaltet werden, wird das in diesem Punkt angegeben. Teilweise werden einzelne Fonds nämlich von externen Asset Managern verwaltet.
  • 2.2. Anlagestrategie des Fonds: Wer einen Fonds kauft, sollte vor allem wissen wo bzw. wie dieser investiert. Welche Kapitalmarktinstrumente können eingesetzt werden, bis zu welchem Ausmaß wird etwa in Derivate investiert? Oder wie viel Cash darf ein Fonds maximal halten bzw. in welche Währungen wird investiert und sind diese womöglich gegenüber dem Euro abgesichert?
  • 2.4. Bisherige Wertentwicklung: Im Vergleich zum Factsheet werden hier neben der roulierenden Performance über 3/5/10 Jahre die jeweiligen Erträge pro Kalenderjahr seit Auflage dargestellt. Eine wichtige Zusatzinformation für den Anleger, der damit die Bandbreite der (historischen) Erträge sieht. 
  • 2.5. Profil des typischen Anlegers: Dieser Punkt zeigt anhand einer grafischen Darstellung u.a. an, wie lange ein Anleger den Fonds mindestens halten sollte. Dabei gilt: Je riskanter das Investment, gemessen an seinen Kursschwankungen, desto länger sollte man den Fonds behalten. Auch wird dargestellt, wie das Profil des typischen Anlegers, für den der Kapitalanlagefonds konzipiert ist, in Bezug auf Risikotoleranz und Anlageerfahrung, aussieht.
  • 3.2. Kosten, die dem Anteilinhaber angelastet werden: Auch diesen Punkt sollten Anleger genau studieren. Neben den (einmaligen) Ein- und Ausstiegskosten, werden hier nämlich auch diejenigen Kosten aufgelistet, die jährlich aus dem Fondsvermögen heraus bezahlt werden. Die Total Expense Ratio (Gesamtkostenquote) drückt dabei die Summe der Kosten und Gebühren eines Fonds, mit Ausnahme der Transaktionskosten und diesen vergleichbaren Kosten, als Prozentsatz des durchschnittlichen Fondsvolumens eines Geschäftsjahres aus. Je höher, desto teurer der Fonds. Die Portfolio Turnover Ratio beziffert den Transaktionsumfang auf Ebene des Fondsportfolios. Je höher dieser liegt, desto mehr Transaktionskosten fallen an. In der Performanceberechnung sind aber sowohl die Total Expense Ratio als auch die Portfolio Turnoverr Ratio bereits berücksichtigt.

Fazit

Das Studium des vereinfachten Prospektes sollte für Fondsanleger zur selbstverständlichen Pflichtlektüre zählen. Er gibt einen vollständigen, transparenten und leicht lesbaren Überblick und ist für Privatanleger maßgeschneidert. Vor allem Angaben zu den Fondskosten und der empfohlenen Behaltedauer sollten nicht ignoriert werden sondern bewusst im Rahmen der Anlageentscheidung berücksichtigt werden. 

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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