Die besten globalen Anleihenfonds

Angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und hochvolatiler Märkte werden Investoren auch im kommenden Jahr verstärkt auf sichere Anlagemöglichkeiten setzen. Staatsanleihen werden nach Ansicht der Manager der besten globalen Anleihenfonds weiter profitieren. Funds | 15.12.2008 05:01 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Zuletzt haben in erster Linie Staatsanleihen aus dem Euroraum oder den USA die Performance der besten Fonds bestimmt. Das Emissionsvolumen soll im kommenden Jahr vor allem im Bereich Staatsanleihen wesentlich zunehmen. Der Gründe dafür liegen vor allem in den umfassenden Konjunkturpaketen, die von zahlreichen Industrieländern geplant werden.

Die besten globalen Anleihenfonds

An der Spitze des aktuellen Rankings der globalen Anleihenfonds - gemessen an der Sharpe Ratio über 5 Jahre - ist der Templeton Global Bond USD (siehe Artikel und Interviews mit Fondsmanager Michael Hasenstab). Über die letzten fünf Jahre überzeugte er mit einer durchschnittlichen Performance von +6,73 Prozent p. a. Vor allem die Wertentwicklung von +17,78 Prozent war sehr positiv.

An der zweiten Position folgt der ERSTE INTERBOND mit einer jährlichen Performance von +4,18 Prozent in den letzten fünf Jahren. Knapp dahinter liegt der KBC Bonds Income, der allein seit dem Jahreswechsel um +14,98 Prozent zulegte.

Der von Gernot Mayr gemanagte Raiffeisen-Global-Rent hat über den gleichen Zeitraum eine Performance von +12,98 Prozent erzielt, in den letzten fünf Jahren lag die Wertentwicklung bei +4,64 Prozent p. a.

Wirtschaft noch in der Intensivstation

„Alle denkbaren Maßnahmen wurden ergriffen, der Patient hat die Intensivstation jedoch noch nicht verlassen“, so Hans-Peter Andahazy, Manager des ERSTE INTERBOND, zur aktuellen Lage. Spätestens im ersten Quartal des neuen Jahres sollte sich zeigen, ob die Bankenpakete den „Blutkreislauf“ wieder in Bewegung setzen können. Das grundlegende Übel in der jetzigen Krise sieht der Experte im fehlenden Vertrauen zwischen den Banken, das sich auch auf den Außenhandel auswirkt. Als Beispiel führt er die dramatisch eingebrochenen Frachtraten für Seetransporte an, was daran liege, dass die Banken untereinander kaum mehr Letter of Credits (LC) – das gängigste Mittel im internationalen Warenhandel – ausstellen. Die Unsicherheit bleibt noch. „Geld ist noch scheuer als ein Reh“, bringt es Hans-Peter Andahazy, Manager des ERSTE INTERBOND, auf den Punkt.

Staatsanleihen werden sich gut schlagen

Andahazy glaubt nicht, dass die von vielen Experten befürchteten „japanischen Zustände“ bevorstehen. „Die Krise in Japan in den Achtzigern war ein lokales Event, die jetzige Krise betrifft die ganze Welt“, so der Fondsmanager. Dementsprechend wären auch die staatlichen Maßnahmen koordiniert und abgesprochen. Alles in allem wäre es angesichts der derzeitigen Situation nahezu unmöglich, eine seriöse Prognose abzugeben. Andahazy glaubt jedoch, dass sich Staatsanleihen in dem unsicheren Umfeld gut schlagen werden: „Worauf es jetzt ankommt ist sein Geld vorsichtig zu parken und nicht schnelle Gewinne zu machen. Davon profitieren Staatsanleihen.“

Der ERSTE INTERBOND investiert nahezu ausschließlich in Staatsanleihen, in Anleihen supranationaler Emittenten sowie in Schuldverschreibungen von Kreditinstituten. Einen Schwerpunkt bilden europäische Werte. „Je nach Situation können auch US-Titel oder Sterling-Anleihen internationaler Emittenten beigemischt werden“, erklärt Andahazy. Der Fondsmanager will nicht unbedingt einzelne Positionen hervorheben, die zuletzt durch eine besonders gute Performance aufgefallen sind. „Die Qualität des Gesamtportfolios hat zu diesem Ergebnis geführt“, erklärt er. Nicht zuletzt habe der Fonds auch entscheidend von der Zinslandschaft profitiert.

Erstes Halbjahr 2009 wird noch schwach sein

„Wir befinden uns in einer Rezession. Die Realwirtschaft wird auch in den ersten beiden Quartalen des kommenden Jahres schwach bleiben, sowohl in den USA als auch in Europa“, so Gernot Mayr, Manager des Raiffeisen-Global-Rent. Obwohl eine Lösung des Liquiditätsproblems auch 2009 nicht zu erwarten sei, soll sich die Situation zumindest verbessern. Angesichts der zu erwartenden Zinssenkungen würden die Spreads weiter zusammenlaufen. Mit Blick auf die Entwicklung der Fremdwährungen geht Mayr nicht von einem Dollarverfall aus: „Der Dollar kann eigentlich nur positiv überraschen. Die Frage, die sich jetzt stellt ist, ob sich der Euro wirklich besser behaupten kann.“

Das Umfeld für Rentenfonds bezeichnet Mayr als durchaus interessant. Für eine starke Nachfrage nach Staatsanleihen sprechen etwa weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB). Unternehmensanleihen überzeugen wiederum durch hohe Risikoprämien. Den Großteil des Euro-Global-Rent setzt sich aus Staatsanleihen zusammen. Klassische Unternehmensanleihen und swapkorrelierte Produkte machen 37 Prozent des Portfolios aus. Theoretisch kann der Anteil an Corporate Bonds auf bis zu 50 Prozent aufgestockt werden.  „Diesen Spielraum haben wir. Man muss jedoch sehr aufpassen. Liquidität ist zurzeit ein hohes Gut“, erklärt Mayr. Selektive Zukäufe seien jedoch durchaus drin. Besonders interessant findet der Fondsmanager Bankanleihen die staatsgarantiert sind.

Osteuropa und Emerging Markets drückten Performance

Rund 90 Prozent des Fondsvolumens wird in entwickelte Märkte investiert. Der Rest fällt auf Osteuropa und die Emerging Markets. Die letztgenannten Positionen wirkten sich zuletzt auf die Performance des Fonds negativ aus und wurden etwas reduziert. „Wir wollen jedoch ein diversifiziertes Portfolio. Vielleicht wäre anders ein besseres Ergebnis möglich, aber langfristig macht diese Beimischung Sinn“, stellt Mayr klar. In den letzten Monaten hätten vor allem Staatsanleihen aus Leitmärkten wie den USA und Deutschland die Performance des Fonds getrieben. Einen maßgeblichen Anteil am Erfolg macht laut Mayr auch ein aktives Währungsmanagement aus. Konkret wird die Währungsgewichtung mittels eines modellbasierten und fundamentalen Ansatzes gesteuert.

Alle Daten per 8.12.2008 in Euro
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