ESPA: Vorsichtiger Optimismus für 2009

Die Fondsmanager der ERSTE-SPARINVEST gehen davon aus, dass in den meisten Assetklassen der Boden in Sicht ist. Am Aktienmarkt wird eine Gegenbewegung erwartet. Unternehmensanleihen und der neue ESPA PORTFOLIO TARGET 7 stehen im Fokus. Funds | 14.01.2009 05:15 Uhr
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Finanzkrise und ihre Auswirkungen

Das Ausmass, das Tempo und die Tiefe der Krise im letzten Jahr hat nach Ansicht der ESPA Fondsmanager die Marktteilnehmer überrascht. "Nachdem in dieser Krise Banken betroffen waren, hatte dies auch größere Auswirkungen auf andere Branchen", erklärt Heinz Bednar, Geschäftsführer der ERSTE-SPARINVEST. Die Reaktion der öffentlichen Hand war in diesem Ausmass auch noch nie dagewesen.

Stabilisierung der Finanzmärkte erwartet Trotz der trüben Weltwirtschaftslage sieht die führende österreichische Publikumsfondsgesellschaft Anzeichen für eine Stabilisierung der Finanzmärkte. Aktiv gemanagte Investmentfonds dürften angesichts weiter fallender Zinsen an Bedeutung gewinnen.

Die ERSTE-SPARINVEST beendete das Geschäftsjahr 2008 mit einem Rückgang des Fondsvolumens von 30,8 Mrd. EUR auf 23,0 Mrd. EUR. Der Marktanteil im Gesamtvolumen verringerte sich geringfügig auf 18,3 %. Das in ERSTE-SPARINVEST-Fonds veranlagte Fondsvolumen setzt sich aus 14,2 Mrd. EUR in Publikumsfonds sowie 8,8 Mrd. EUR in Großanlegerfonds und Spezialmandaten zusammen. Im Segment der Publikumsfonds konnte die ESPA ihre dominierende Position von 23,4 % auf 24,5 % ausbauen.

Aufgrund der Turbulenzen an den Finanzmärkten war die Gewinnerliste der ERSTE-SPARINVEST 2008 kleiner als gewohnt. Jedoch konnte in vielen Anleihenfonds-Segmenten sowie im Segment Offene Immobilienfonds eine erfreuliche Performance erzielt werden.

Spitzenreiter waren im Jahr 2008 folgende Fonds:

ESPA BOND YEN:   + 30,1 %
ESPA BOND DOLLAR:  + 18,3 %
ESPA BOND INTERNATIONAL: + 11,8 %
ESPA BOND EURO-TREND: + 10,2 %
ESPA PORTFOLIO BOND:  +   9,6 %
ESPA BOND MORTGAGE:  +   9,1 %
ESPA BOND COMBIRENT:  +   8,9 %
ERSTE IMMOBILIENFONDS: +   4,0 % (Rumpfgeschäftsjahr, gestartet am 2.5.2008)

„Das Jahr 2008 war eine Ausnahmesituation in jeder Hinsicht. Wir waren in unserem Geschäft mit widrigsten Begleitumständen konfrontiert, die in einem noch nie da gewesenen  Vertrauensverlust an den Finanzmärkten resultierten“, betont ERSTE-SPARINVEST Geschäftsführer Heinz Bednar. Trotz aller Unsicherheiten über die Wirtschaftsentwicklung seien die Chancen an den internationalen Finanzmärkten intakt. „Dank ihrer breit gestreuten Portfolios, der völligen Transparenz und Kontrolle durch die staatliche Aufsicht sind Investmentfonds in guten wie in schwierigen Zeiten eine attraktive Wahl“, so Bednar.

Durch die erwarteten Niedrigzinsen bei Spareinlagen dürften Fonds im heurigen Jahr stark an Attraktivität gewinnen. Besonders Fonds mit Vermögensverwaltungscharakter, die imstande sind, die Risikokomponenten im Portfolio laufend anzupassen, werden gefragt sein.

Weltweite Rezession - zarte Hoffnungsschimmer

In den USA, Europa und Japan ist die Wirtschaft in eine Rezession geschlittert. Banken sind nach wie vor damit beschäftigt faule Kredite abzubauen. Die Kreditvergaberichtlinien werden immer schärfer: Unternehmen kommen schwer zu Kapital, was auf die Investitionstätigkeit drückt. Die Industrieproduktion ist überall rückläufig. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sind im Steigen begriffen. Positiv ist jedoch zu bemerken, dass sich der Liquiditätsfluss unter den Banken in den letzten Wochen verbessert hat. Die staatlichen Hilfsmaßnahmen und Konjunkturpakete dürften einen Teil des Abschwungs abfedern.

Die schwache Wirtschaftsleistung der Industriestaaten spüren auch die erfolgsverwöhnten Schwellenländer. Dennoch wird das Wachstum der Schwellenländer in 2009 aufgrund der Wettbewerbsvorteile und des Aufholprozesses mit + 2,8 % über jenem der Industrienationen liegen (-1,9 %).

Inflation kein Thema mehr

Bis zur Jahresmitte 2008 war die Inflation das beherrschende Thema an den Anleihenmärkten. Der Preisauftrieb in der Eurozone erreichte im Juni mit 4 % seinen Höhepunkt, ehe er sich aufgrund fallender Rohstoff- und Energiepreise und der nachlassenden Wirtschaftsleistung zuletzt auf 1,6 % reduzierte.

Erste Massnahmen der Notenbanken und Regierungen zielen auf die Lösung des konjunkturellen Problems ab. Scharfe Zinssenkungen in den USA, in UK und auch in Euroland waren nach Einschätzung der ESPA Fondsmanager eine wichtige Reaktion. "Zentralbanken kaufen auch Fixed Income Instrumente und reduzieren damit auch die langfristigen Zinsen. Zusätzlich werden Konjunkturpakete geschnürt. Es wir seitens der Notenbanken und Regierungen alles unternommen, um die Arbeitslosigkeit nicht zu stark ansteigen zu lassen und Nachfrage zu generieren", erklärt Brandstötter.

Zuletzt waren erste Entspannungen auf dem Geldmarkt und ein leichter Rückgang bei Volatilitäten auf den Riskomärkten (u. a. Aktien) festzustellen. Brandstötter: "Die große Panik vom Oktober ist vorbei."

Euro-Staatsanleihenfonds bleiben attraktiv

Das schwierige konjunkturelle Umfeld und die Präferenz sicherer Anlagen begünstigt weiterhin Staatsanleihenfonds. Vor allem in Euroland ist Potenzial für weitere Zinssenkungen gegeben. Die Experten der ERSTE-SPARINVEST rechnen damit, dass die EZB den Leitzinssatz im 1. Quartal von derzeit 2,5 % auf 1,5 % und in weiterer Folge bis Jahresmitte auf einen Rekordtiefstand von 1 % senken wird. Dies dürfte Kreditnehmern gelegen kommen, Sparer werden sich allerdings kaum mit nur 1-2 % Zinsen zufrieden geben. „Wer mehr Ertrag für sein Erspartes möchte, für den sind dann Fonds erste Wahl“, ist Bednar optimistisch.

Euro-Staatsanleihenfonds bleiben weiter attraktiv, aber auch die Kreditmärkte bieten ein interessantes Chancen-Risikoverhältnis. Bei den Währungen liegt der Schwerpunkt momentan auf dem Euro: Die ERSTE-SPARINVEST geht davon aus, dass er gegenüber dem US-Dollar und anderen Währungen in den nächsten Monaten an Stärke gewinnen könnte.

Es lohnt sich auch einen Blick auf Unternehmensanleihen- und Hochzinsanleihenfonds zu werfen: Bei diesen Anleihen bieten die aktuellen Ausverkaufskurse für mittel- bis langfristige Investoren attraktive Einstiegsgelegenheiten. Der Zinsabstand zu Euro-Staatsanleihen beträgt bei Unternehmensanleihen bester bis guter Bonität derzeit 4,0 %, bei Hochzinsanleihen sogar 20 %, skizziert der Leiter des Anleihenfondsmanagements, Karl Brandstötter, das Potenzial der Unternehmensanleihen: Diese Risikoaufschläge drücken aus, dass in den nächsten fünf Jahren etwa zwei Drittel der Unternehmen pleite gehen (!) Das wäre um ein Drittel mehr als in der schweren Rezession der 30-er Jahre tatsächlich eingetreten ist. Bei einer Marktberuhigung und einer Stabilisierung der Konjunktur könnten daher Investoren von einer Annäherung an den fairen Preis profitieren.

Bei den verschiedenen Anleihenklassen sieht die ERSTE-SPARINVEST für 2009 folgendes Ertragspotenzial:

Cash und Staatsanleihenfonds:    3-4 %
Unternehmensanleihenfonds :    6-7 %
Emerging Markets-Anleihenfonds :  6-10 %
Hochzins-Anleihenfonds:    8-10 %

Aktienmarkt: Verkaufsdruck hat abgenommen

Die Aktienbörsen haben das Vorjahr mit massiven Verlusten abgeschlossen. Der MSCI World Index, der die entwickelten Börsen weltweit repräsentiert, hat auf Euro-Basis berechnet rund 40 % an Wert eingebüßt. Die Emerging Markets haben noch mehr verloren.

„Mit dieser Korrektur haben die Aktienmärkte bereits vieles von der negativen Entwicklung, die wir jetzt in der Realwirtschaft beobachten können, vorweggenommen“, so Chief Investment Officer (CIO) Harald Egger. In den Aktienkursen wird für 2009 bereits eine tiefe Rezession mit sehr geringem Wachstum für die Folgejahre eingepreist.

Die Notenbanken und Staaten hätten mit ihren Konjunkturpaketen den Willen bekundet, dass sie die Finanzmärkte stabilisieren können und das Bankensystem mit ausreichend Liquidität versorgen werden. Greifen die flankierenden Maßnahmen (insb. Konjunkturpakete, Zinssenkungen), dann sei mit einer konjunkturellen Stabilisierung bis Jahresende zu rechnen, spätestens jedoch im Jahr darauf.

Da Aktienmärkte diesen Entwicklungen zumindest ein halbes Jahr vorweg laufen, könnte dies auch zu der erhofften Trendwende ab Jahresmitte führen.Die hohe Liquidität werde angesichts der rapide fallenden Zinsen bald wieder in Aktienfonds fließen, zeigt sich Egger vorsichtig optimistisch.

Auch statistisch betrachtet wäre ein positives Aktienjahr keine Überraschung: Bei den zwischen dem Jahr 1900 und 2008 gemessenen Jahresrenditen in den USA waren immerhin 64 % positiv. Einen Rückschlag wie im letzten Jahr hat es überhaupt nur einmal gegeben! „Die Chance auf ein positives Aktienjahr ist intakt“, so Egger.

Gegenbewegung und vielleicht etwas mehr

Die ERSTE-SPARINVEST erwartet eine Gegenbewegung an den Aktienmärkten und hat die Aktienquote in den gemischt veranlagenden Fonds mit absolutem Ertragsziel (absolute Return) auf 35 % angehoben. Dass damit bereits ein neuer Aufwärtstrend eingeleitet wird, bezweifelt Egger. Er gibt sich  keiner Illusion hin, dass sich die Stimmung an den Börsen schnell aufhellen werde. „Die Volatilität wird uns das ganze Jahr hindurch noch begleiten“. Die Nachrichtenlage werde noch einige Zeit besorgniserregend bleiben. Für Aktien spreche aber, dass sie trotz der geschmälerten Gewinnerwartungen in 2009 „ausverkauft“ sind.

Die ERSTE-SPARINVEST erwartet eine positive Entwicklung an den Börsen rohstofflastiger Länder und hat ihre Positionen in Lateinamerika und Kanada auf Kosten der USA und Japan aufgestockt. Ein Übergewicht wird außerdem an den Börsen Hongkongs, Singapurs, Chinas, Österreichs und der Türkei gehalten. Branchenseitig bevorzugt die ERSTE-SPARINVEST die Sektoren Energie, Gesundheit, nichtzyklischer Konsum und Telekom.

Fazit: Die aktuellen Börsenkurse spiegeln eine schwere Rezession wider. Der Pessimismus der Marktteilnehmer ist so hoch wie noch nie zuvor. Selbst bei einem sehr starken Rückgang der Unternehmensgewinne in 2009 wäre Potenzial für einen zweistelligen Kursanstieg vorhanden.

Vermögensverwaltung mit flexibler Aktienquote

Die ERSTE-SPARINVEST legt einen neuen Vermögensverwaltungsfonds mit flexibler Aktienquote auf. Der ESPA PORTFOLIO TARGET 7 fährt einen „Absolute Return“-Ansatz und ergänzt die ESPA-Target-Familie, die das Ziel verfolgt hohe Erträge zu erwirtschaften und gleichzeitig die möglichen Verlustrisiken diszipliniert zu begrenzen. Der ESPA PORTFOLIO TARGET 7 ist ein gemischter Fonds, der bis zu 80 % des Fondsvermögens in Aktien investiert. Neben Aktien sind auch Anleihen, geldmarktnahe Papiere und Alternative Investments im Portfolio vertreten. Die Aktienquote wird flexibel gehandhabt und kann auch auf 0 % fallen. „Mit der flexiblen Aktienquote wird die Abhängigkeit dieses Fonds gegenüber dem Kapitalmarkt verringert. Bei fallenden Märkten wird die Aktienquote reduziert bei steigenden Kursen erhöht“, betont Chefstratege Paul Severin. Gleichzeitig soll über einen Zeitraum von sieben Jahren das zu Beginn dieser Periode investierte Vermögen zumindest erhalten bleiben.

Der ESPA PORTFOLIO TARGET 7 ist ein gemischter Fonds, der bis zu 80 % des Fonds-vermögens in Aktien investiert. Neben Aktien sind auch Anleihen, geldmarktnahe Papiere und Alternative Investments im Portfolio vertreten. Die Aktienquote wird flexibel gehandhabt und kann auch auf 0 % fallen. „Mit der flexiblen Aktienquote wird die Abhängigkeit dieses Fonds gegenüber dem Kapitalmarkt verringert. Bei fallenden Märkten wird die Aktienquote reduziert bei steigenden Kursen erhöht“, betont Chefstratege Paul Severin. Gleichzeitig soll über einen Zeitraum von sieben Jahren das zu Beginn dieser Periode investierte Vermögen zumindest erhalten bleiben.

Das Fondsmanagement richtet sich nach einem definierten Ertrags- und Risikoziel und ist frei in seinen Anlageentscheidungen. Durch die aktive, systematische Steuerung des Investitionsgrades wird das Verlustrisiko auf maximal 10 % pro Jahr begrenzt. Angestrebt wird ein lang-fristiger Zielertrag von ca. 8 % p.a.

Die Zeichnungsphase für den ESPA PORTFOLIO TARGET 7 dauert von 15.1.-28.2.2009. Der Fonds kann bei Erste Bank und Sparkassen sowie Partnerinstituten gezeichnet werden.

Details zum ESPA PORTFOLIO TARGET 7

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