Corporate Bonds: attraktive Spreads

Die aktuellen Spreads stellen sehr attraktive Risikoprämien dar. Die Auswahl der Emittenten und die richtige Positionierung in der Kapitalstruktur sind entscheidend. Richard Woolnough, Corporate Bond Fondsmanager von M&G mit seiner aktuellen Einschätzung des Marktes für Unternehmensanleihen. Funds | 20.02.2009 05:05 Uhr
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Attraktive Spreads bei Unternehmensanleihen Richard Woolnough: "Spreads in der Höhe von 600 Basispunkten für BBB Unternehmensanleihen in Europa sind eine mehr als ausreichende Kompensation des zusätzlichen Risikos, das Investoren gegenüber einer Veranlagung in Staatsanleihen eingehen. Fonds werden derzeit sehr gut dafür entlohnt, Geld an Unternehmen zu verleihen. Anstatt drei Prozent Rendite auf Staatsanleihen zu erzielen, erhalten wir neun Prozent auf BBB Unternehmensanleihen." Richard Woolnough verfügt über 22 Jahre Investmenterfahrung und zählt zu den renommiertesten Fondsmanagern für Unternehmensanleihen in UK und Europa. In den letzten Jahren hatte Woolnough gemeinsam mit dem M&G Team dafür zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

Welche Unternehmen und welche Anleihen?

Die detaillierte Bonitätsanalyse der Emittenten ist für das erfolgreiche Management von Unternehmensanleihenfonds entscheidend. Richard Woolnough: "Wichtig ist für uns nicht nur die Auswahl der Emittenten, die wir auf der Basis unserer eigenen, unabhängigen Analysen bestimmen, sondern auch die Art der Anleihen. Innerhalb der Kapitalstruktur eines Unternehmens gibt es sehr unterschiedliche Bedingungen und Sicherheiten zu denen man Geld an Unternehmen verleiht. Je nachrangiger die Emission, desto unsicherer ist die Rückzahlung des investierten Kapitals im Insolvenzfall. Nachrangige Anleihen bewegen sich deswegen sehr oft wie Aktienkurse."

Wichtig für die Bewertung der einzelnen Anleihen ist die genaue Kenntnis der Anleihebedingungen und die Berücksichtigung aller möglichen zukünftigen Szenarien und der möglichen Folgen daraus. Die Einschätzungen von Rating-Agenturen sind für Woolnough und die Analysten des M&G Credit Teams zwar interessante Zusatzinformationen. Die konkreten Investmententscheidungen werden jedoch nur auf Basis der eigenen, unabhängigen Analysen durchgeführt. 

Marktpreise: zu hohe implizite Ausfallsraten?

Unternehmensanleihen werden derzeit am Markt sehr attraktiv bewertet. Aus der Höhe der aktuell am Markt zu beobachtenden Spreads ergeben sich implizite Ausfallsraten, die den historischen Ausfallsraten gegenübergestellt werden können. Richard Woolnough: "Wir sind nicht der Ansicht, dass wir eine Situation wie in den 30er Jahren erleben werden. Sogar in dieser schwierigen Phase war die durchschnittliche Ausfallsrate im Investment Grade Bereich der Unternehmenanleihen (AAA bis BBB) zwischen 17 und 18 Prozent. Aktuell rechnet der Markt mit 40 Prozent durchschnittlicher Ausfallsrate. Ausfall heißt jedoch nicht in allen Fällen, dass das gesamte Investment verloren ist, sondern nur ein Teil. Aber wenn man sogar annimmt, dass es keinen Liquidationserlös geben sollte (zero recovery rate), dann implizieren die aktuellen Marktpreise immer noch einen durchschnittlichen Ausfall von 25 bis 30 Prozent. Dies ist unserer Ansicht nach deutlich zu hoch. Wir glauben nicht daran, dass ein Viertel der Unternehmen in fünf Jahren nicht mehr existiert."

Richard Woolnough skizziert anhand eines Beispiels das Potenzial, das derzeit in Unternehmensanleihen steckt. Über einen Anlagehorizont von zwei Jahren bietet eine Emission der Deutschen Telekom mit einem Kupon von 7,5 Prozent und einer Laufzeit bis 2033 bei unveränderten Zinsen und unveränderten Spreads alleine durch den Kuponertrag und dem Zeitablauf und die Annäherung der Anleihe an das Nominale (pull to par) eine Rendite von 13 Prozent über zwei Jahre. Um in zwei Jahren zumindest die Rendite von Staatsanleihen zu erzielen, könnte der Anleihenkurs von 114,5 auf 108,3 fallen und um zumindest die Geldmarktrendite zu erzielen, könnte die Anleihe sogar auf 104,3 fallen. Deutlich mehr als 13 Prozent über zwei Jahre erzielen Anleger dann, wenn sich die aktuell sehr hohen Spreads reduzieren sollten oder die Zinsen weiter sinken würden 

Makro Ausblick: niedrige Zinsen, keine Inflation

Der Makro Ausblick von Richard Woolnough ist für Europa nicht positiv, was jedoch ein sehr gutes Umfeld für die Entwicklung der Unternehmensanleihenfonds darstellen kann. Woolnough geht nicht vom Szenario einer tiefen Depression aus. "Die Zinsen werden sicher in den nächsten 2-3 Jahren tief bleiben. Dies bedeutet niedrige Sparzinsen und weiterhin Zurückhaltung der Konsumenten. Dadurch entsteht keine Inflationsgefahr. Das größte Risiko für Inflation wären höhere Lohnkosten", erklärt Woolnough.

M&G Unternehmensanleihenfonds

Karola Gröger, M&G Sales Director für Österreich und Osteuropa: "Wir haben den Vorteil, dass wir eines der größten und auch erfolgreichsten Teams im Bereich Unternehmensanleihen in Europa aufgebaut hatten und für das Management unserer Fonds einsetzen. M&G verwaltet aktuell 100 Mrd. Euro im Anleihenbereich und davon alleine 68 Mrd. Euro in Unternehmensanleihen. Das Team umfasst insgesamt 118 Investment Experten. Unser Analystenteam kann somit unterschiedliche Segmente im Anleihenbereich abdecken und unabhängige Analysen durchführen."

Die Palette der in Europa angebotenen Fonds besteht im Wesentlichen aus drei Fonds: M&G European Corporate Bond Fund (EUR 501 Mio. Fondsvolumen) mit einem Fokus auf Investment Grade Anleihen (aktuell 88 Prozent, mindestens 70 Prozent), M&G European High Yield Bond Fund (EUR 62 Mio. Fondsvolumen) mit einem Mindestanteil von 30 Prozent High Yield Bonds und dem M&G Optimal Income Fund (EUR 469 Mio.), der ein sehr flexibles Mandat hat und bis zu bis zu 100 Prozent in Staatsanleihen, Investment Grade oder High Yield Bonds investieren kann. Die Anlagerichtlinien schreiben vor, dass 80 Prozent des Fondsvolumens in Euro investiert werden müssen.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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