Tech-Sektor mit gesunden Bilanzen

Technologieunternehmen verfügen über die höchsten Netto-Cash Reserven im Vergleich zu anderen Sektoren. Der Anteil beträgt sieben Prozent der Marktkapitalisierung, während alle anderen Sektoren Minuswerte aufweisen. Stuart O´Gorman, Henderson Technologiefondsmanager mit einem aktuellen Update zum Sektor und der Outperformance des Fonds. Funds | 01.07.2009 04:50 Uhr
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In der aktuellen Marktlage gilt wieder "Cash is King". Während der IT-Sektor in den USA über Netto-Cashbestände in den Bilanzen von +7 Prozent der Marktkapitalisierung (MKap) verfügt, liegen alle anderen Sektoren im Minus. Pharma/Healthcare Unternehmen weisen -5,2 Prozent Netto-Cash in Prozent der MKap aus, Energie -13 Prozent, Versorger -99,9 Prozent und am untersten Ende des Rankings liegen Finanzwerte mit einem Wert von -272,5 Prozent. Diese grundsoliden Bilanzen des IT-Sektors machen proaktives Handeln seitens der Unternehmen möglich. Die größten IT-Unternehmen nutzen diese finanziellen Möglichkeiten auch laufend zu Akquisitionen.

Stuart O´Gorman, Fondsmanager des Henderson Horizon Global Technology Fund: " Oracle hatte in den letzten Jahren eine Reihe von Konkurrenten übernommen und damit ein Duopol mit SAP geschaffen. Das Ergebnis ist, dass Oracle derzeit mehr als 50 Prozent des Geschäftsvolumens und 75 Prozent der Gewinne aus Wartungsverträgen erzielt, 13 Prozent Free Cash Flow Yield erzielt und keine Schulden hat. Trotzdem ist das Unternehmen mit einem KGV von 12 noch sehr günstig bewertet."

Bewertungen des Technologie Sektors sind attraktiv

"Die Bewertungen, gemessen am Enterprise Value im Verhältnis zum frei verfügbaren Cash Flow (EV/FCF) sind nahe den mehrjährigen Tiefständen", erklärt Stuart O´Gorman. Diese Kennzahl liegt derzeit bei 18 und war in den Boom-Phasen des Tech-Sektors im Jahr 2000 bei 150 bzw. bereits im Jahr 1996 bei knapp 120 und im Jahr 2002 an der Spitze bei 100.   

Geringe Investitionen in Hardware und Software seit dem Jahr 2000

Der Technologiesektor kämpft derzeit auch mit dem Problem, dass Investitionen im Zuge der Finanzkrise zurückgehalten wurden und viele Unternehmen mit Kostensenkungen und Personalabbau beschäftigt sind. O´Gorman: "Wir beobachten laufend den Anteil der Investitionen in IT und Software in Prozent des BIP. Langfristig folgt der Investitionstrend der Entwicklung des BIP. Im Jahr 2000 gab es deutlich höhere Investitionen und somit eine Abweichung nach oben. Seit 2002 stagnieren die Investitionen und damit auch der Anteil am BIP. Das Ergebnis ist eine starke Abweichung vom langfristigen linearen Trend nach unten."

PCs werden ab 2010 ersetzt

In den vergangenen Jahren konnten immer wieder Zyklen im PC Absatz beobachtet werden. Nach Einschätzung von Stuart O´Gorman könnte im Jahr 2010 wieder ein vergleichbarer Prozess einsetzen, im Rahmen dessen PCs ersetzt werden müssen (nach ca. 4-5 Jahren). Von dieser Entwicklung könnte auch Microsoft profitieren. Stuart O´Gorman: "Wir erwarten, dass die meisten neuen PCs gleich mit Windows 7 aufgeliefert werden."

Henderson Horizon Global Technology Fund: aktuelle Positionierung

Stuart O´Gorman: "Die aktuell wichtigsten Themen sind für uns E-Commerce, Online Advertising, Online Entertainment und Mobile Data." Vor allem im Bereich der Online Werbung gibt es noch großes Zukunftspotenzial, auch wenn derzeit Google den Markt in den westlichen Industriestaaten beherrscht.

Die wichtigsten Positionen des Fonds per Ende Mai waren IBM (7,24 Prozent des Fondsvolumens), Apple (6,28 Prozent) und Google (6,15 Prozent). Die größten Übergewichtungen gegenüber der Benchmark waren zum gleichen Stichtag: Autonomy (UK, +3,61 Prozent), VistaPrint (US, +2,10 Prozent) und Netease (China, +2,05 Prozent).

Das Software Segment ist mit 23,1 Prozent (vs. 18,5 Prozent im Index) gewichtet, vor Computer & Peripherals mit 20,3 Prozent. Der Großteil des Fondsvermögens ist naturgemäß in den USA investiert (75,5 Prozent vs. 69 Prozent im Index). Während der Europa inkl. UK Anteil nur rund 8 Prozent beträgt, werden 14,8 Prozent in Asien ex Japan und nur 1,6 Prozent in Japan investiert.  

Outperformance des Henderson Horizon Global Technology Fund

Stuart O´Gorman schaffte gemeinsam mit dem Co-Manager Ian Warmerdan in den letzten Jahren eine kontinuierliche und konsistente Outperformance der Benchmark. Als Vergleichsindex wird der MSCI All Countries World Information Technology Index verwendet - allerdings nicht als strikte Vorgabe für die Zusammensetzung des Portfolios, sondern nur als Anker bzw. als Referenzgröße für Risiko Management und Performance Attribution. 

Über die letzten 12 Monate (Stichtag 31. 5. 2009) erzielte der Fonds eine relative Outperformance von +5,06 Prozent, über 2 Jahre +4,59 Prozent, über einen Zeitraum von 3 Jahren +7,69 Prozent, über 5 Jahre +12,21 Prozent und über die letzten 10 Jahre +25,60 Prozent (jeweils kumulativ).

Damit lag die Performance des Fonds nicht nur deutlich über der Benchmark, sondern auch mit großem Abstand über dem Durchschnitt der Peer-Group (+29,27 Prozent).

Die Information Ratio des Fonds ist deutlich über dem Durschnitt und betrug per 31. 5. 2009 +0,52 (vs. -0,21 für die Peer-Group), das Alpha +2,51 Prozent (-1,36) sowie der Tracking Error 5,10 Prozent (9,31) und die Volatilität 22,58 Prozent (24,87 Prozent für die Peer-Group). 

Warum der Technologie Sektor Outperformance bieten kann

In einer relativen Betrachtung im Rahmen einer Asset Allocation im Aktienbereich sind drei Faktoren zu nennen, die dem Technologie Sektor das Potenzial zur Outperformance gegenüber anderen Sektoren geben: Erstens wird es gemäß "Moore´s Law" immer wieder Innovation geben, die neuen Bedarf an Technologieprodukten schaffen werden. Zweitens sind sekulare Trends zu beobachten, beispielsweise Online Werbung, E-Commerce, etc. und drittens verfügt der Technologie Sektor über solide Bilanzen, positive Cash Salden und damit - im Vergleich zu anderen Sektoren - weitgehende Unabhängigkeit von Finanzinstituten geniessen, die selbst voll und ganz mit der Verkürzung ihrer hochkomplexen Bilanzen beschäftigt sind und strenge Vergaberichtlinien für Kredite anwenden.

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