Die besten Nordamerika Aktienfonds

Die US-Aktienmärkte hatten sich im zweiten Quartal dank des wiederkehrenden Investorenvertrauens und einer positiven Gewinnentwicklung positiv entwickelt. Erwarten Experten auch für das zweite Halbjahr eine positive Kursentwicklung? Funds | 03.08.2009 05:00 Uhr
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Fondsmanager und Analysten führen ihre positive Einschätzung unter anderem auf die stimulierende Geld- und Fiskalpolitik sowie das Vorhandensein von genügend Geld zum Investieren zurück. „Künftige Kursgewinne werden jedoch nicht so schnell und steil ausfallen wie zwischen März und Mai diesen Jahres“, so Minn Seung, Manager des Allianz RCM US Equity. Dass einige Risiken über der künftigen Kursentwicklung schweben will der Experte nicht abstreiten.

Die Top-Nordamerika Aktienfonds

Seit dem Jahresbeginn haben die seit dem Ausbruch der Subprime-Krise leidgeprüften Nordamerika-Aktienfonds zu einem starken Comeback angesetzt. Nahezu alle Fonds im aktuellen Ranking auf Basis der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) haben 2009 bislang eine Performance im zweistelligen Bereich hingelegt. Der aktuelle Spitzenreiter, der Neptune US Opportunities A Acc, hat etwa im ersten Halbjahr 2009 ein Plus von 20,25 Prozent erzielt und wird über diesen Zeitraum nur vom PowerShares EQQQ (+24,37 Prozent) und dem Janus US Twenty A USD Acc (+22,36 Prozent) geschlagen.

Wertentwicklung über längere Zeiträume

Etwas anders sieht die Entwicklung über einen längeren Betrachtungszeitraum aus.  Auf Dreijahressicht hat nur der Neptune US Opportunities eine positive Performance erzielt, auch wenn diese mit einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 0,79 Prozent mager ausfällt – die Subprimekrise lässt grüßen. Etwas besser ist die Wertentwicklung über die letzten fünf Jahre. Auch hier hat der Rankingsieger mit einer durchschnittlichen jährlichen Performance von +6,11 Prozent die Nase vorn. Die restlichen Fonds haben über diesen Zeitraum eine Performance zwischen +1,76 und -0,97 Prozent erzielt.

Auswirkungen des US Finanzpakets

Das 787 Milliarden US-Dollar schwere Paket der US-Regierung zur Ankurbelung der Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen hat sich nach Angaben der führenden Fondsmanager der Assetklasse eher positiv auf das Investorenverhalten, als auf die Unternehmensgewinne ausgewirkt.  Wie das Wall Street Journal im Juli berichtete sind bislang nur zehn Prozent des Anreizes bei den Unternehmen angekommen. Das sollte sich laut Allianz-Fondsmanager Seung innerhalb der nächsten sechs Monate ändern. Fiskalpolitische Maßnahmen würden schließlich nicht von heute auf morgen greifen.

Kurssteigerungen mit Vorsicht bewerten

Die Kurssteigerungen der letzten Monate führen Experten darauf zurück, dass die Unternehmen die Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen haben. „Dies sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Gewinne größtenteils durch Kostensenkungsmaßnahmen und eine geringere Steuerbelastung entstehen und nicht durch Umsatzwachstum“, Jörg Boysen, Manager des UniNordamerika. Den Lackmustest für die Märkte erwartet er im dritten und vierten Quartal, wenn die Kostensenkungsmaßnahmen umgesetzt und realisiert sein werden. Sollten die Umsätze dann nicht wieder anziehen, sei mit einer enttäuschenden Gewinnentwicklung zu rechnen.

Wird die Kursrallye weitergehen?

Für Mark Stoeckle, Manager des Fortis L Equity Growth USA Cap, steht fest, dass sich die jüngste Kursrallye nur dann über die zweite Jahreshälfte hinausziehen wird, wenn sich nicht nur der Abschwung nachweislich verlangsamt, sondern auch die Wirtschaft wieder anzieht. „Wir sehen, dass viele Marktteilnehmer skeptisch sind und das anhaltende Deleveraging der US-Konsumenten als signifikantes Risiko einschätzen“, so Stoeckle. Anleger würden in den kommenden Wochen voraussichtlich besonders sensibel auf die Entwicklung der Wirtschaftsdaten reagieren. Auch die Debatte über die Nachhaltigkeit der Erholung soll noch einige Zeit andauern.

Erste Hinweise für Erholung zeichnen sich ab

Grant Bowers, Manager des Franklin US Opportunities A Acc USD, will in Gesprächen mit dem Management diverser Unternehmen herausgehört haben, dass sich die Visibilität der geschäftlichen Trends für das restliche Jahr 2009 verbessert hat. „Das sollte zu einem stärkeren Wachstum im zweiten Halbjahr führen“, so Bowers. Dass der Markt auf die neuen Wirtschaftsdaten positiv reagiert, sei ein Hinweis darauf, dass sich der Abschwung nicht länger beschleunigt und sich eine Erholung abzeichnen könnte. Rückdeckung bekommt Bowers von FED-Chef Ben Bernanke, der zuletzt von den ersten Anzeichen einer Erholung gesprochen hat, die im kommenden Jahr einsetzen soll.

Investmentphilosophie und –strategie bei Franklin Templeton

Bowers investiert nach eigenen Angaben vor allem in besonders schnell wachsende Unternehmen, die den besten Kompromiss zwischen Wachstumschancen, Geschäftsrisiko und Bewertung darstellen. „Wir interessieren uns für innovative, rasch wachsende Unternehmen mit erkennbaren Wachstumstreibern“, erklärt er. Auffallend ist, dass der Franklin US Opportunities Unternehmen mit höheren Wachstumsraten und kleineren Marktkapitalisierungen hält als die Benchmark. So liegt die gewichtete durchschnittliche Marktkapitalisierung derzeit bei 19 Milliarden US-Dollar. Jene der Benchmark beträgt dagegen 61 Milliarden US-Dollar.

Im Franklin US Opportunities A Acc USD sind derzeit Informationstechnologie- und Gesundheitswesentitel übergewichtet. Nach Angaben von Bowers entsprechen diese Sektoren seinen Anlagekriterien – sprich: sie überzeugen durch langfristiges Umsatzwachstum, überdurchschnittliche Rentabilität, nachhaltige und maßgebliche Konkurrenzvorteile und sind darauf eingestellt von günstigen langfristigen Trends zu profitieren. Stark untergewichtet ist hingegen der nichtzyklische Konsumgütersektor.

Gewichtungen bei Union Investment

Union Investment-Fondsmanager Boysen hat im UniNordamerika die Sektoren Software & Services und Diversified Financials über- und Technology Hardware sowie Discretionary Retailing untergewichtet. Er sieht derzeit den Markt – unter der Annahme, dass die erwarteten Gewinne möglicherweise zu optimistisch eingeschätzt werden – gemessen an den fundamentalen Faktoren fair bis leicht überbewertet. Zur Erinnerung: Basierend auf den Gewinnen der vergangenen 12 Monate handelt der MSCI USA auf einen KGV von 18,1. „Das ist deutlich über den längerfristigen historischen Durchschnitt von rund 15“, so der Experte.

Positionierungen bei Fortis

Als grundsätzlich fair bewertet sieht Stoeckle nordamerikanische Aktien. Er geht nach eigenen Angaben keine Sektorenwetten ein, sondern versucht in Unternehmen zu investieren, von denen er und sein Analystenteam überzeugt sind. Aktuell zählen dazu etwa EMC, Dollar Tree, Tyco International und Oracle. Der US-Softwarehersteller Oracle würde etwa über die Mittel und die Expertise verfügen, um sich auch in Zukunft im Branchenkonsolidierungsprozess behaupten zu können. In den letzten vier Jahren hat das Unternehmen Konkurrenten wie BEA, PeopleSoft und Siebel übernommen.

Über- und Untergewichtungen bei Allianz

Der Allianz RCM US Equity – C2 – USD ist derzeit nach Angaben von Seung in 49 Unternehmen investiert. Zu den größten Übergewichtungen würden der Technologie- und Healthcare-Sektor zählen. Untergewichtet sind hingegen Financials und Utilities. Zu den Top fünf Übergewichtungen gehören derzeit Apple, Johnson & Johnson, Corning, Starbucks und Varian Medical Systems. „Unsere Top-Untergewichtungen sind große Namen wie Exxon Mobil und Microsoft, in die wir nicht investiert sind“, erklärt der Fondsmanager.

(Hinweis: der Allianz RCM US Equity – C2 – USD war per 30. 6. 2009 der wichtigste ausländische Fonds in österreichischen Publikumsdachfonds: weitere Infos siehe auch unter www.e-fundresearch.com/studien).  

Alle Daten per 20.07.2009 in Euro:

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