Die besten EUR Anleihenfonds

Die Manager der besten Euro Bond-Fonds bezeichnen die Chancen auf einen anhalten festen Rentenmarkt in den nächsten zwölf Monaten als intakt. Nichtsdestotrotz könne der Markt im Laufe des Herbstes kurzfristig unter Druck kommen. Funds | 07.09.2009 05:00 Uhr
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Die Top-EUR Anleihen Fonds Der aktuelle Rankingsieger auf Basis der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) der letzten fünf Jahre – der BNY Mellon Euroland Bond C EUR Acc – hat mit einem Plus von 9,17 Prozent auch die beste Performance seit Jahresbeginn hingelegt. Auch auf Fünfjahres- und Dreijahressicht hat er mit einer Wertentwicklung von +5,23 bzw. +6,3 Prozent in der Assetklasse die Nase vorn.

 

Der Zweitplatzierte BAWAG P.S.K. Euro Rent A hat für 2009 ein vorläufiges Performanceplus von 6,72 Prozent zu Buche stehen. Fondsmanager Peter Soler hat, wie er gegenüber e-fundresearch erklärt, derzeit Covered Bonds zulasten von Staatsanleihen im Fonds übergewichtet. „Zudem sind wir etwas länger als der breite Markt veranlagt, um von der steilen Zinskurve profitieren zu können“, so Soler. Leicht reduziert habe er zuletzt – aufgrund ihrer starken Performance – Unternehmensanleihen mit BBB-Rating.

Mit einem Volumen von rund 27 Millionen Euro gehört der von Stephan Winkler gemanagte Drittplatzierte Apollo 1 Styrian Euro Bond A zu den kleinsten Fonds im Ranking. In den letzten fünf Jahren brachte er Anlegern eine durchschnittliche jährliche Performance von +4,56 Prozent. Stark: Auf Dreijahressicht wird er mit einem Performanceplus von 5,21 Prozent nur vom Rankingsieger geschlagen. Winkler hat derzeit österreichische Staatsanleihen und staatsgarantierte Anleihen im Fonds übergewichtet.

Staatsanleihen als sicherer Hafen

Jean-Philippe Donge, Manager des BL Global Bond Cap B, ist derzeit zu knapp 70 Prozent in Staatsanleihen aus Deutschland, Frankreich sowie den Benelux-Staaten investiert. „Sie spielen die Rolle des sicheren Hafens. Ihre Wertentwicklung ist besonders gut, wenn die Wirtschaftsdaten schlecht sind“, begründet er seine Strategie. Kurz laufende Staatsanleihen ausgewählter risikoärmerer Schwellenländer würden das Portfolio diversifizieren.

Zinssenkung der Notenbanken war richtig

Donge empfindet die drastischen Zinssenkungen der Notenbanken als unumgänglich und richtig. Erwähnenswert sei jedoch, dass die langfristigen Zinsen deutlicher weniger gesunken sind als die kurzfristigen. So sei etwa die Zinsstrukturkurve deutscher Staatsanleihen so steil wie seit Jahren nicht mehr. „Die Notenbanken haben nur Einfluss auf „kurze“ Zinsen. Die „langen“ Zinsen werden vom Markt bestimmt“, erklärt er. Die Kosten für Kredite hätten sich demnach weniger reduziert als erhofft.

Auch Walter Windt, Manager des Volksbank-Muendel-Rent, hält das Vorgehen der Notenbanken für absolut richtig. „Die Geldmengenerhöhung findet zwar noch keinen Bedarf in der Realwirtschaft, aber ‚teures‘ Geld hätte die Wirtschaftskrise und dessen Auswirkungen weiter verstärkt“, so Windt. „Die positiven Wirtschaftsindikatoren der jüngsten Vergangenheit zeigen zumindest an, dass all diese Maßnahmen auf beiden Seiten des Atlantiks zu greifen beginnen“, so Anton Kuzmanoski und Martin Maier, die gemeinsam den Allianz Invest Rentenfonds A und den Allianz Invest Vorsorgefonds A verwalten.

Prognosen für die Assetklassen sind schwierig

Verlässliche Prognosen für die Entwicklung der Assetklasse sind nach Angaben von Experten nur schwer abzugeben. Zwar könne man aufgrund der rasch zurückgehenden Risikoprämien bei Unternehmensanleihen auf großes Vertrauen in die Wirtschaft sowie eine moderate Zahl an Unternehmensinsolvenzen schließen. „Obwohl die besseren Konjunkturdaten Grund für Optimismus geben, haben jedoch viele Unternehmen ihre strukturellen Probleme noch nicht gelöst“, so Winkler. Er sieht nach wie vor Chancen in der Illiquidität einiger Anleihen, die attraktive Renditen aufweisen.

Kaum Zuwächse beim privaten Konsum

Optimistisch geben sich die Allianz-Fondsmanager Anton Kurzmanoski und Martin Maier. Sie bezeichnen die Chancen für einen weiterhin festen Rentenmarkt in den nächsten zwölf bis 18 Monate als intakt. Sie führen ihre Einschätzung auf die voraussichtlich schwache konjunkturelle Dynamik im Euroraum, die schwache Investitionstätigkeit der Unternehmen, sowie die sich verschlechternde Lage am Arbeitsmarkt zurück. „Letzteres hat zur Folge, dass es kaum Spielraum für Zuwächse beim privaten Konsum gibt“, so die Experten.

Mit Anleihen könnte man mehr verdienen…

Auch Franz Schardax, Manager des Spängler SparTrust M glaubt, dass Anleger in den nächsten zwölf bis 18 Monaten mit Anleihen mehr verdienen könnten als erwartet. Er hält es für recht wahrscheinlich, dass sich die momentane Konjunkturerholung als nicht nachhaltig erweisen wird. „Dann werden die Notenbanken die Zinsen länger auf einem niedrigem Niveau halten als erwartet“, so Schardax. Sollte es dagegen zu einer „V-förmigen-Erholung“ kommen, würde dieses Szenario natürlich nicht aufgehen.

Herbst wird rege Emissionstätigkeit bringen

Nicht ausschließen möchten Experten jedoch, dass der Anleihenmarkt kurzfristig unter Druck geraten könnte. So würde nach den relativ ruhigen Sommermonaten im Herbst wieder eine rege Emissionstätigkeit am Primärmarkt beginnen. Das reichliche Neuangebot und die hohe Liquidität im Markt. könnten dazu führen, dass die Renditen von Staatsanleihen in die Höhe gedrückt werden.

Inflationäre Tendenzen möglich?

Die wichtigste Kennzahl für die Markteinschätzung von Anleihen ist nach Angaben der besten Fondsmanager der Assetklasse eindeutig die Inflation. „Sie ist allerdings in unsicheren Marktphasen mit starken Schwankungen innerhalb von kurzer Zeit von viel größerer Bedeutung als in ruhigen Phasen, in denen die Inflationsrate kontinuierlich und in geringerem Ausmaß wächst“, so Soler. Er glaubt, dass die derzeit vorherrschenden deflationären Tendenzen aufgrund der stark gestiegenen Staatsverschuldung rasch in inflationäre Tendenzen umschlagen könnten.

Entwicklung der Insolvenzen beachten

Da Peter Soler´s BAWAG P.S.K. Fonds ausschließlich in Staatsanleihen investiert, spielen für die Anlagestrategie von Donge zusätzlich zur Inflationsentwicklung vor allem Faktoren wie das potenzielle Wirtschaftswachstum sowie die Verschuldungsquote eine Rolle. Für Winkler stellt die Entwicklung der Insolvenzen einen besonderen Reiz dar. Wie viele Beispiele gezeigt haben, würde eine drohende Zahlungsunfähigkeit nicht unbedingt eine Insolvenz nach sich ziehen. „Und selbst für den Fall eines Konkurses spielt die Seniorität eine derart große Rolle, dass der Markt für schlechter gestellte Anleihen immer noch sehr hohe Risikoprämien einfordert“, so Winkler.

Windt schenkt, wie er gegenüber e-fundresearch erklärt, der Entwicklung der Vorlaufindikatoren besondere Beachtung. Besonders wichtig sei der Geschäftsklimaindex für Unternehmen, der bekanntlich eine Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage bzw. eine Prognose deren Entwicklung ermöglicht. „Im Gegensatz zu fundamentalen Faktoren wie der Notenbankpolitik und der Staatsverschuldung handelt es sich dabei um einen kurzfristigen Indikator der starken Schwankungen unterliegen kann“, so Windt.

Alle Daten per 25.08.2009 in Euro:

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