Rezession zu Ende, Bundesanleihen top

Ein Jahr nach dem Kollaps von Lehman Brothers befinden sich Europa und die USA am Ende der Rezession. Diverse volkswirtschaftliche Indikatoren sind Spiegelbild eines Übergangs zur „Neuen Normalität“, während an den Finanzmärkten die Rallye an den Börsen an Fahrt verliert. Funds | 30.09.2009 04:55 Uhr
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In diesem Umfeld könne sich der Finanzplatz Österreich gut behaupten, meinen die Allianz Experten.

„Die konjunkturelle Talfahrt ist beendet, die wirtschaftliche Erholung setzt sich fort“, kommentierte Martin Bruckner, Vorstand der Allianz Investmentbank AG, den Ausblick auf das kommende Quartal vor Journalisten.

Übergang zu „New Normal“

Das aktuelle Wirtschaftswachstum sei vor allem auf Rettungspakete der Regierungen sowie konzertierte Aktionen globaler Institutionen wie IWF und Weltbank zurückzuführen. Positiv sei festzuhalten, dass die gemeinsamen Maßnahmen der letzten zwölf Monate gegriffen haben; es sei aber noch nicht abzusehen, wie der Übergang zur „Neuen Normalität“ vonstatten gehe, in der es ein gesamtwirtschaftlich niedrigeres Wachstum als in den letzten Jahren geben werde. „Die Einschnitte der weltweiten Krise werden langfristig Spuren hinterlassen“, so Bruckner.

Stabilisierung an den Finanzmärkten

Die aktuellen Wirtschaftsindikatoren sowie die Perspektiven an den Finanzmärkten sind überwiegend erfreulich: Aktien konnten die Sommerrallye verlängern, das Momentum ließ zuletzt jedoch nach.

Die Halbjahresergebnisse der Unternehmen lagen über den Erwartungen, und auch zukünftige Gewinnprognosen wurden zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder nach oben revidiert. Renditen von Staatsanleihen konnten sich aufgrund der Befürchtungen, dass das langfristige Wachstumspotenzial gering sein könnte, gut halten, befinden sich jedoch weiterhin auf historischen Tiefstständen. Die Inflationsgefahr sei weiterhin sehr gering, die Leitzinssätze werden über einen längeren Zeitraum auf den tiefen Niveaus verharren, meinte Bruckner. Die jüngste merkliche Aufhellung bei zahlreichen Stimmungsindikatoren verspreche für das zweite Halbjahr wieder positive Zuwachsraten – beispielsweise in Deutschland und den USA –, was auf aggressive geld- und fiskalpolitische Unterstützung zurückzuführen sei. Als Konjunkturtreiber würden sich dabei insbesondere die Lagerinvestitionen erweisen, nachdem die Unternehmen ihre Lager im Winterhalbjahr stark abgebaut haben. Die privaten Haushalte dürften sich mit Auslaufen der Anreizprogramme zum Neuwagenkauf sowie vor dem Hintergrund des deutlichen Anstiegs der Arbeitslosigkeit mit Ausgaben zurückhalten.

Chancen für Anleger

„Wir sind neutral im Markt, was sowohl Aktien als auch Anleihen betrifft“, erklärte Bruckner die Anlagestrategie der Allianz für das kommende Quartal. Auf der Aktienseite empfiehlt die Allianz, Europa überzugewichten. Der Wirtschaftszyklus sowie Ergebnisrevisionen der Unternehmen hinkten US-Entwicklungen hinterher – die Bewertungen seien relativ zu anderen Regionen günstig. Bei den USA lautet das Anlagevotum „untergewichten“: US-Aktien haben historisch in Wirtschaftsphasen, wie man sie jetzt vorfindet, generell underperformt, die Aktienbewertungen liegen deutlich über denen anderer Regionen.

Japan und Emerging Markets: neutral

In Japan und den Emerging Markets ist die Allianz neutral gewichtet: Die japanische Wirtschaft konnte bereits im zweiten Quartal 2009 – angetrieben von steigenden Exporten nach China – wieder positive Zahlen verzeichnen, auch Unternehmensergebnisse konnten sich massiv verbessern. Ob die neue japanische Regierung jedoch in der Lage sein wird, nachhaltige Reformen umzusetzen, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden. In den letzten Jahren zeigte Japan eine starke Resistenz gegenüber Reformen.

In den Emerging Markets gäbe es absolut weiterhin stärkstes strukturelles Wachstum, so Bruckner.

Risiken: W-Rezession und Staatsschulden

Als Risiken lassen sich laut Bruckner neben einer sogenannten „W-Rezession“ – bei dieser kommt es zu einem Aufschwung, der jedoch mehrere Phasen des Auf und Abs beinhaltet –, auch die steigenden Staatsschulden charakterisieren. Auf der Anleihenseite empfiehlt die Allianz, Europa über- sowie die USA unterzugewichten. „Die Zinskurve ist sehr steil, die Risikospreads bei Anleihen haben sich weiter eingeengt“, erklärt Mag. Martin Maier, Geschäftsführer der Allianz Invest KAG. In den USA beließ die Notenbank Fed den Leitzins im Band von 0 – 0,25 Prozent und dieser dürfte dort auch länger bleiben. Die positive Entwicklung bei staatsgarantierten Mortgages sollte anhalten. In Europa dürfte die EZB am Ende des Zinssenkungszyklus angelangt sein. Auf der Spreadseite ist eine starke Erholung zu beobachten, die Renditeaufschläge bei Investmentgrade Corporates sind weiter rückläufig. Japan empfehlen die Allianz Experten unterzugewichten, da das absolute Zinsniveau weiterhin unattraktiv sei. Anleihen aus den Emerging Markets sollten neutral gewichtet werden: Diese verzeichneten seit Jahresbeginn eine herausragende Performance. Positiv wirkte sich dort die Unterstützung von IWF, EBRD und der EU aus. Der Risikoappetit der Investoren ist deutlich angestiegen, der Krisentest scheint bestanden. Innerhalb der Emerging Markets sind Länder mit hoher Bonität zu bevorzugen – wie etwa Brasilien, Mexiko und Russland.

Rating und Rendite: Österreichische Bundesanleihen weiterhin lukrativ

Im globalen Vergleich können österreichische Staatsanleihen hervorragend punkten: Wirft man einen Blick auf Rating und Rendite, so zeigt sich, dass Österreich für Investoren weiterhin attraktiv ist. "Die Rendite zehnjähriger österreichischer Bundesanleihen liegt über jener von Deutschland", erklärt Maier. Der Spread von österreichischen gegenüber deutschen Bundesanleihen liegt bei aktuell 40 Basispunkten, nach dem Hoch von 140 Basispunkten Ende des ersten Quartals. Berücksichtigt werden müsse jedoch auch der Umstand, dass die österreichische Staatsverschuldung im Vergleich zur Euro-Zone als relativ niedrig einzustufen sei. Dies wurde auch jüngst von den großen Rating-Agenturen bekräftigt, welche das Triple A-Rating Österreichs bestätigt haben. "Wir setzen auf Qualität – Österreich ist für uns nach wie vor sehr attraktiv. Aus diesen Gründen empfehlen wir weiterhin Investments in österreichischen Bundesanleihen“, erklärt Maier.

Allianz Invest Rentenfonds: 5,06 Prozent p. a. über 10 Jahre

Mit dem Allianz Invest Rentenfonds können auch Anleger diese Investitionschancen wahrnehmen: Veranlagt wird in fest- und variabel verzinslichen Anleihen, den Veranlagungsschwerpunkt bilden auf Euro lautende Rentenpapiere mit mittlerer und langer Restlaufzeit. Aktuell weist der Fonds eine Übergewichtung in österreichischen Bundes- und staatsgarantierten Bankanleihen auf. In den vergangenen zwölf Monaten (Stichtag: 15.09.2009) zeigte der Fonds einen Wertanstieg um 12,36 Prozent – und seit zehn Jahren eine Wertentwicklung von durchschnittlich plus 5,06 Prozent pro Jahr.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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