Die Anleihenmärkte erlebten in den letzten drei Jahren eine volatile Entwicklung. Aktuell reduziert sich die Sicherheit auf den Anleihenmärkten auf die kurzen Laufzeiten von Emittenten wie Deutschland, USA und den skandinavischen Ländern.
Chris Iggo wartet mit äußerst positiven Konjunkturperspektiven, steigenden Unternehmensgewinnen und einer expansiven Geldpolitik der Notenbanken auf, die zur Stimulierung an den internationalen Wertpapiermärkten beitragen.
Vor diesem Hintergrund und angesichts einer Normalisierung des Marktverhaltens wird das Augenmerk bei der Ausrichtung der strategischen Asset Allocation zukünftig wieder stärker auf fundamentale und systematische Aspekte gerichtet sein.
Keine weiteren Überraschungen in Sicht
Während 2008 ein schlechtes Jahr für Unternehmensanleihen war, so war 2009 ein "abnormal gutes Jahr" für Anleihen. Immerhin konnten im letzten Jahr US High Yields einen Ertrag von 40 Prozent erreichen, wobei diese auf Sicht der letzten 5 Jahre lediglich einen Schnitt von knapp 5 Prozent erwirtschafteten. Iggo erwartet aber keine derartig extremen Entwicklungen in der näheren Zukunft.
Fokus auf Staatsanleihen
Während Iggo im März 2009 noch Unternehmensanleihen in den Mittelpunkt gestellt hatte, fokussiert er nun auf Staatsanleihen - im besonderen auf Anleihen in Griechenland, Portugal oder Spanien. Die Zentralbanken tätigen derzeit wichtige Schritte um das Länderrisiko zu normalisieren. 2010 müssten sich Investoren in Anleihen keine besonderen Sorgen machen. Natürlich gäbe es theoretisch das Risiko der Inflation, dieses sieht Iggo aber derzeit nicht auf uns zukommen. Seine Strategie ist, Inflation in Zukunft zu hedgen.
Der Spread bei Staatsanleihen lag vor der Krise konstant bei etwa 50 Basispunkten. Dies änderte sich rasant ab Ende 2008 und in der "Spitzenzeit" der Krise lagen diese bei etwa 450 Basispunkten und haben sich derzeit bei 200 Basispunkten eingependelt.
Laut Chris Iggo gibt es nach wie vor Ängste und Beunruhigung an den Märkten. Wenn man sich den Lauf der Geschichte ansehe, so gab es immer wieder Fälle in denen Staaten bankrott gingen, daher wäre die Situation in Griechenland eigentlich nicht die erste dieser Art und vor allem kein einzigartiges Phänomen. Tatsache sei aber, dass in den letzten 50 Jahren ein derartiger Einbruch eher von Ländern in den Emerging Markets beobachtet worden wäre. Betrachtet man den Chart unten, so zeigt sich, dass das Risikoniveau der Staaten tatsächlich im Laufe des letzten Jahres über das Risiko der Unternehmen angestiegen war.
Möglichkeiten bei short-term Corporate Bonds nutzen
Der AXA Investment Experte sieht derzeit eine gute short-term Möglichkeit in Unternehmensanleihen zu investieren. Seiner Meinung nach kann sich die Wette bei diesen kurzfristigen Veranlagungen in liquide Unternehmen mehr auszahlen als beispielsweise in Anleihen in Deutschland zu veranlagen. Weiters würden die EU und der IWF mithilfe der Rettungspakete das Zahlungsausfallsrisiko für die nächsten zwei bis drei Jahre deutlich reduzieren.
Was wären mögliche Risiken?
Auf der anderen Seite wären natürlich auch mögliche Risiken nicht zu unterschätzen. Für Iggo liegen aber die Probleme klar im Staatsbereich und nicht bei den Unternehmen. Welche Entscheidungen könnten die betroffenen Länder treffen? Steuern erhöhen, auf Inflation setzen?
Long-Term Investments
Iggo erwartet in den nächsten Jahren eine Inflation von etwa zwei Prozent weltweit. Gerade Inflationsanleihen wären eine gute Ergänzung für das Portfolio. Ein Investor würde damit in einem inflationären Umfeld über die Jahre mehr Ertrag erwirtschaften als mit klassischen Staatsanleihen.
Vertrauen in eine Erholung der Märkte
Der AXA Investment Stratege geht von einer Erholung der Märkte aus. Derzeit seien die Märkte jedoch noch in einer volatilen Verfassung und man könne feststellen, dass Märkte und Investoren das Vertrauen in die Politiker verloren haben, bzw. dieses nachhaltig erschüttert ist.
Der € wird bleiben
Laut Iggo wird der Euro als Währung definitiv erhalten bleiben. Schon alleine die Kosten für die Wiedereinführung der aufgegebenen Währungen wären zu hoch. Die Rettungsaktionen sind der erste Schritt um die Fiskalstrategien zu stärken. Gerade die Stärkung des Vertrauens wären jetzt wichtig. Es gäbe laut Iggo ohnehin nur drei Möglichkeiten: Europa kollabiert, die Märkte "wursteln sich irgendwie durch" oder die Staaten gehen gestärkt aus dieser Krise hervor.
AXA Fixed Income Strategien
AXA bietet die beiden Inflationanleihen AXA WF Global Inflation Bonds (LU0227145975) und AXA WF Euro Inflation Bonds (LU0251658612) an. Mit Hilfe der Redex Share Class wird die Anfälligkeit des nominalen Zinssatzes reduziert. Mit einer Kombination aus top-down und bottom-up Ansätzen bietet der AXA WF Euro Inflation Bonds eine Absicherung gegen Inflation. Er erreichte eine Performance von +18,95 Prozent in den letzten fünf Jahren.
Für kurzfristige Anlagen bietet AXA den AXA WF Euro Credit Short Duration (LU0251661756) und den AXA IM FIIS US Short Duration High Yield an. Bei diesen Produkten werden die Möglichkeiten an den Kreditmärkten ausgeschöpft, d.h. besondere Aufmerksamkeit wird auf die Makroökonomie und auf eine strikte Verkaufsdiziplin gelegt. Der AXA WF Euro Credit Short Duration konnte eine Performance von +17,83 Prozent in den letzten fünf Jahre erreichen.
Weiters setzt AXA auf den AXA WF Global Emerging Markets Bonds (LU0251658026), der durch aktives Management in Schwellenländeranleihen harte und lokale Währungen mit einem Fremdwährungsrisiko gegen den Euro hedged. Der Fonds konnte eine Performance von +66,45 Prozent p.a. in den letzten fünf Jahren erreichen.