Darauf würde neben fallenden Frühindikatoren und nach wie vor präsenten Staatsrisiken, auch der nur leicht verbesserte Arbeitsmarkt deuten. Positiv: Sowohl in den USA, Japan und Europa sei Inflation derzeit kein Thema.
Wachstumsmotor Schwellenländer
Während sich die Erholung der Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2010 laut ESPA-Vorstandsvorsitzenden Heinz Bednar in den entwickelten Ländern etwas verlangsamen wird, sollen die Schwellenländer – allen voran China, Indien, Russland und die Türkei – der Wachstumsmotor bleiben. „Der Weg ist holpriger geworden, die Chancen werden selektiver“, so Bednar zu den Rahmenbedingungen an den Kapital- märkten. Die Fondsbranche soll im zweiten Halbjahr moderat wachsen.
Anleihenmärkte nach wie vor attraktiv
ESPA-Anleihenfondsleiter Alexander Fleischer sieht die Anleihenmärkte im zweiten Halbjahr gut unterstützt. Zuletzt habe vor allem die Attraktivität von Unternehmensanleihen im Hochzinsbereich und Schwellenländeranleihen zugenommen. Sie wären vom Fortschreiten der wirtschaftlichen Erholung, der niedrigen Inflation in den entwickelten Ländern sowie der expansiven Geldpolitik begünstigt. Lediglich in den Emerging Markets sei die Inflationsgefahr größer.
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...BRIK Unternehmensanleihen im Fokus
„Wir favorisieren Hartwährungsanleihen leicht gegenüber Lokalwährungsanleihen“, so Fleischer. Letztere wären zwar auch attraktiv, aber mit Vorsicht zu genießen. Schönes Performancepotenzial würden auch BRIK Unternehmensanleihen (K für Kasachstan, Anmerkung) aufweisen. „Man kann mit ihnen gut verdienen, muss aber aufpassen, da die Preise sehr schnell steigen und fallen können. Daher sollte man eher kurz- oder langfristig investieren“, so Fleischer.
Bleibt die Geldpolitik der Zentralbanken expansiv?
Fleischer geht davon aus, dass die Geldpolitik der Zentralbanken in einigen großen Ländern aufgrund der anstehenden Konsolidierung der Staatshaushalte sehr expansiv bleiben wird. Das gelte vor allem für die EZB, die bekanntlich das Bankensystem kräftig mit Liquidität versorgt. „Die EZB wird jetzt sicher nicht das labile Gleichgewicht aus dem Lot bringen, indem sie einen Zinsschnitt macht“, so der ESPA-Experte. Außerhalb der EU könne mit einer früheren Rückführung der Leitzinsen gerechnet werden.
Aktien fundamental günstig bewertet
Für Aktien sprechen nach Angaben von Paul Severin, Investmentstratege bei der ESPA, vor allem die fundamental günstigen Bewertungen. „Die Bewertungen haben sich während der letzten drei Monate deutlich verbessert“, meint er. Für 2010 geht er für den MSCI World von einem KGV von 13,1 aus. Die Gewinnentwicklung der Unternehmen verlaufe überraschend positiv. Die Eigenkapitalrendite habe sich von den Tiefständen zu Jahresbeginn deutlich erholt, die langfristigen Durchschnittswerte aber noch nicht erreicht. „Die lang ersehnte Trendumkehr ist somit seit Monaten in Gange“, so Severin.
Kein Weg vorbei an Aktien
Negativ schlagt sich laut Severin auf der Aktienseite derzeit die Markttechnik zu Buche: „Der langjährige Durchschnitt ist bei vielen lokalen Indizes nach unten durchbrochen worden.“ Die Konsolidierung könnte während der Sommermonate anhalten. Nichtsdestotrotz würde langfristig kein Weg an Aktien vorbei führen. Am attraktivsten sind für den Investmentstrategen derzeit die europäischen Aktiemärkte sowie die Emerging Markets. Auf Branchenebene empfiehlt er Industrietitel, Konsumwerte sowie den Pharmasektor.
ESPA PORTFOLIO BALANCED 50
Die Aktienquote ist in den von der ESPA verwalteten Fonds derzeit auf neutralem Niveau. Investoren, die die sommerlichen Korrekturen für den Aufbau von Aktien nutzen wollen, empfiehlt Severin den ESPA PORTFOLIO BALANCED 50 (ISIN: AT0000724190). Der Absolute Return-Fonds ist zu maximal 50 in Aktienfonds, zwischen 50 und 100 Prozent in Anleihenfonds und bis zu zehn Prozent in alternativen Investmentstrategien investiert. Die Fünfjahresperformance liegt bei soliden drei Prozent.