Offene Immobilienfonds senken Portfolio-Risiko

Offene Immobilienfonds (OIFs) reduzieren in Portfolios privater und institutioneller Investoren das Risiko und verbessern damit das Chance-Risikoverhältnis der Vermögensanlage. Funds | 25.08.2010 12:26 Uhr
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Das gilt, obwohl sich unter den Vorzeichen der weltweiten Finanzmarktkrise die durchschnittliche langfristige Rendite von OIFs zuletzt deutlich verringert hat und verschiedene Fonds die Anteilscheinrücknahme aussetzen mussten (Liquiditätsrisiko). Zu diesen Ergebnissen kommt eine wissenschaftliche Untersuchung eines renommierten Forscherteams um Professor Dr. Lutz Johanning, Inhaber des Lehrstuhls für Empirische Kapitalmarktforschung an der WHU Otto Beisheim School of Management, und Professor Dr. Bernd Rudolph, Vorstand des Instituts für Kapitalmarktforschung und Finanzierung an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Wissenschaftler aktualisierten im Auftrag des BVI Bundesverbands Investment und Asset Management eine Studie aus dem Jahr 2008, in der die positiven Portfolio-Effekte von OIFs – repräsentiert über einen Gesamtmarktindex – erstmals festgestellt worden waren.

Privatinvestoren mit einer geringen Risikobereitschaft können gemäß den aktuellen Berechnungen das Risiko ihres ohnehin bereits defensiv ausgerichteten Portfolios durch die Beimischung von OIFs um 18 Prozent senken – bei gleichem Renditeziel. Ein Privatinvestor mit einer höheren Risikoneigung kann das Risiko seines Gesamtinvestments sogar um 21 Prozent reduzieren, ebenfalls bei gleicher Renditeerwartung.

Wertentwicklung Offener Immobilienfonds und des europäischen Aktienmarktes unter Berücksichtigung von Aktienmarktkrisen

Durchschnittliche indexierte Wertentwicklung der Offenen Immobilienfonds und des DJ STOXX 600. 1990=100.
OIFs = Offene Immobilienfonds. Risiko gemessen als Standardabweichung.
Quelle: „Offene Immobilienfonds als wesentlicher Baustein einer erfolgreichen Asset Allocation: Ergebnisse in Zeiten der Finanzmarktkrise“, Untersuchung des Lehrstuhls für Empirische Kapitalmarktforschung der WHU – Otto Beisheim School of Management und des Instituts für Kapitalmarktforschung und Finanzierung der Ludwig-Maximilians-Universität München, August 2010

Verglichen mit dem europäischen Aktienmarkt (DJ STOXX 600) von Januar 1990 bis Ende April 2010 konnten die während dieses Zeitraums existierenden OIFs nicht nur während aller Krisen an den globalen Finanzmärkten positive Erträge erzielen, sondern generierten im Durchschnitt auch insgesamt eine höhere Rendite. „Die aktualisierten Studienergebnisse machen deutlich, dass OIFs nicht in vollem Maße den Schwankungen der Kapitalmärkte ausgesetzt sind“, so Professor Johanning. Auch für institutionelle Investoren wirken sich OIFs positiv auf das Rendite-Risiko-Profil des Portfolios aus.

Der optimale Anteil von OIFs am Portfolio eines wenig risikobereiten Privatinvestors liegt bei 18 Prozent, während er für den Privatinvestor mit höherer Risikoneigung nur 13 Prozent beträgt. Dabei geht der prozentuale Anteil der OIFs in beiden Muster-Portfolios im Vergleich zur letzten Studie aus 2008 zurück. Die Anteilsverringerung ist eine Folge der starken Kursrallye des europäischen und amerikanischen Aktienmarktes in den beiden vergangenen Jahren. „Insgesamt kann festgestellt werden, dass Offene Immobilienfonds auch bei Verlängerung des Untersuchungszeitraums bis zum April 2010 einen wichtigen Bestandteil in einem diversifizierten Portfolio für Privatinvestoren darstellen“, so Professor Rudolph zusammenfassend.

Die Studie zeigt darüber hinaus, dass bei einer temporären Aussetzung der Anteilscheinrücknahme sich am Zweitmarkt der Börse Hamburg ein durchschnittlicher Discount zum NAV von etwa 5,5 Prozent einstellt. Mit zunehmender Aussetzungsdauer erhöht sich dieser Discount deutlich und kann im Einzelfall auch ein Vielfaches betragen, so dass dies zunehmend zu einem Auswahlkriterium für Anleger wird.

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