„Das globale Wachstum ist immer noch moderat, verliert aber an Momentum“ so Markus Krygier, Deputy Chief Investment Officer Absolute Return & Currency. Mittelfristig würde das Wachstum suboptimal ausfallen und das Rückschlagsrisiko steigen.
Disinflationäre Kräfte dominieren
„Die weltweite Rezession ist zwar vorbei, aber viele entwickelte Volkswirtschaften haben noch immer nicht in den Zustand einer selbsterhaltenden Erholung erreicht“, so Krygier. Gerade diese Tatsache habe die zyklische Unsicherheit zuletzt hoch gehalten. Nach wie vor würden die disinflationären Kräfte dominieren. Allerdings rechnet der Experte damit, dass man sich mehr und mehr einem deflationären Szenario nähern wird. „Aller Voraussicht nach wird die Fiskalpolitik bald restriktiver werden.“
Aufschwung kam nur den Large Caps zugute
Auffallend sei es, dass der vermeintliche Aufschwung in den USA nur den Large Caps zugute kommt. „Für kleinere Unternehmen hat sich seit der Rezession nicht so viel getan, was auf die schlechte Kreditsituation zurückzuführen ist“, so Krygier. Die Verfügbarkeit von Krediten habe sich nämlich seit 2008 nicht merklich verbessert. Viele Banken hätten noch Probleme mit ihren Bilanzen, weshalb sie auch ihr Geld horten. „Wegen dem „Credit Crunch“ hat sich die Geldpolitik nicht so ausgewirkt wie sie sollte.“
Stärkstes Wachstum in Deutschland und Frankreich
In der Eurozone verzeichneten bekanntlich die „Kernmärkte“ Deutschland und Frankreich das stärkste Wachstum. Angesichts des anhaltend schwachen Inlandskonsums hätte sich das Auftragswachstum in den vier großen europäischen Volkswirtschaften zuletzt jedoch verlangsamt. Von einer – wie von vielen Seiten gesehenen – Abkopplung zwischen den großen Wirtschaftblöcken USA und Europa will Krygier nichts wissen und verweist auf den ähnlichen Verlauf einschlägiger Produktions- und Dienstleistungsindizes.
Amundi’s eigener Absolute Return Ansatz
Das Londoner Team von Amundi Asset Management hat einen eigenen Absolute Return- Ansatz entwickelt, wie Krygier erklärt. Dabei gehe es darum strategische Benchmark-Fallen zu vermeiden und stattdessen von klaren Überzeugungen ausgehend einen stabilen Prozess zu verfolgen. Die Portfolios werden auf Basis einer Risiko-Budgetierung so positioniert um Chancen wahrnehmen zu können. „Wichtig ist dabei, dass man in verschiedenen Markt- und Makroszenarien auch flexibel ist“, meint Krygier.
Die Ansätze und Strategien
„Wir sind multidimensionale Top-Down Makro Manager“, so der Experte weiter. Ein besonders wichtiger Teil des Ansatzes sei es viele verschiedene Strategien zuzulassen. Als Makroinvestor gelte es nach Ungleichgewichten an den Märkten Ausschau zu halten. Eine stringente Risikokontrolle sei ein wichtiger Teil des Investmentansatzes, der sich über mehrere Stufen vollzieht. Das Risk Control ist laut Krygier vom Londoner Front Office getrennt und muss in die Pariser Zentrale reporten.
Die Absolute Return Produktfamilie
Zur Absolute Return-Produktfamilie gehört unter anderem der Amundi Arbitrage Var 2 (LU0210817283) aber auch der SGAM Fund Absolute Return Forex (LU0311109127). Letzterer Fonds, der vor drei Jahren aufgelegt wurde, wird von James Kwok gemanagt. Ziel sei es über eine Kombination aus verschiedenen Währungsstrategien sowie einem diversifizierten Währungs Exposure Performance zu erzielen. „Ich konzentriere mich auf die 30 bis 40 Währungen, die liquide sind“, so Kwok. Im Fond würden dann 20 landen.
Die wichtigste Strategie ist Global Macro mit einem Portfolioanteil von 58 Prozent, gefolgt von Carry (23 Prozent), Volatility (11 Prozent) und Trend (8 Prozent). Kwok ist derzeit nach eigenen Angaben auf US-Dollar, Euro und Kanadischen Dollar bearish eingestellt, auf schwedische Krone und Sterling bullish. „Bullish bin ich auch für den japanischen Yen eingestellt, der alles andere als teuer ist“, so der Experte. Seit dem Fondsstart im Dezember 2007 hat der SGAM Fund Absolute Return Forex eine Performance von +3,06 erzielt.