Tatsächlich haben sich Länder mit vergleichsweise niedriger Staatsverschuldung heuer besser entwickelt, als stark verschuldete Staaten. Positiv: Laut Mostböck sind die Staatsschulden in der CEE-Region deutlich geringer als im EU-Durchschnitt.
Die Schulden der verschiedenen Länder
Die nackten Zahlen überzeugen: Mit rund 220 Milliarden Euro liegt die gesamte öffentliche Verschuldung der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarns, Rumäniens und Kroatiens deutlich unter jener Griechenlands, die bekanntlich 300 Milliarden Euro ausmacht. Selbst wenn man Polen noch dazu nimmt, wodurch die Schuldensumme auf 414 Milliarden Euro ansteigt, liegt man noch unter Spanien, das mit 661 Milliarden Euro in der Kreide steht.
CEE-Regionen stehen besser da als die Eurozone
Was die öffentliche Verschuldung in Relation zur BIP-Leistung betrifft, steht die CEE-Region auch besser da als die Länder der Eurozone. Mit Ausnahme von Ungarn liegt die gesamtstaatliche Verschuldung aller Länder unter 60 Prozent des BIP. Nichtsdestotrotz liegt die Verschuldung Ungarns unter dem Durchschnitt der Eurozone. Darüber hinaus ist der Anteil an Staatspapieren, die außerhalb des Landes gehalten werden in den CEE-Ländern relativ gering.
UI-ChampionsCall mit ProfitlichSchmidlin: „Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen
„Wir graben tiefer“ - Opportunitäten für langfristige Unternehmensbeteiligungen und Anleihe-Sondersituationen„Im Jahr 2023 sind die Fundamentaldaten bei unseren Beteiligungen mit den Aktienkursen weit...Erholung ist dennoch klar erkennbar
„Obwohl eine Erholung klar erkennbar ist, werden wir in der Region nicht auf die Wachstumsraten der Vergangenheit kommen“, so Mostböck. Was das Ausgangsniveau und die Geschwindigkeit der Erholung anbelangt, gebe es klare Unterschiede unter den einzelnen Ländern. Während etwa Polen, Tschechien und die Slowakei wieder auf Touren gekommen sind, würden Ungarn und Rumänien noch hinterher hinken.
Osteuropa profitiert von niedrigen Lohnkosten
Laut Mostböck würden die osteuropäischen Staaten auch in Zukunft von ihren vergleichsweise niedrigen Lohnkosten profitieren. So entsprechen etwa die Lohnkosten in der CEE-Region ungefähr der Hälfte jener Spaniens und ein Drittel jener Deutschlands. Durch die Abschwächung lokaler Währungen habe sich dieses Verhältnis zusätzlich verbessert. Auch die CEE-Eigenkapitalrendite sei aufgrund der niedrigen Lohnstückkosten höher.
Starke Entwicklung im Außenhandel
Für 2010 zeichnet sich in den CEE8 nach Angaben der Erste Group Experten nach einem Minus von 3,7 Prozent im Vorjahr, ein BIP-Wachstum von 1,8 Prozent ab. Die Erholung sei in erster Linie auf die starke Entwicklung des Außenhandels zurückzuführen, dessen Beitrag aber 2011 nachlasssen soll. Die Konjunktur soll sich im kommenden Jahr in der Eurozone moderat entwickeln. Allerdings sollte der private Konsum 2011 in der CEE-Region deutlich anspringen.
Die Underperformer
Nicht von der Hand zu weisen ist für Mostböck der Zusammenhang zwischen Staatsverschuldung und der Aktienmarktperformance seit Jahresbeginn. Zu den Underperformern zählen in Europa etwa Portugal, Irland und Griechenland. „Investoren differenzieren eindeutig und bevorzugen Länder mit einer geringeren Verschuldung.“ Daran würde sich so schnell auch nichts ändern.
Aktien sind attraktiv bewertet
Aktien sind laut Mostböck derzeit „ganz attraktiv bewertet“. Konkret wären sie unter Risikogesichtspunkten gegenüber Zehnjahres-Renten als fundamental attraktiver einzustufen – vor allem europäische Aktien. Dementsprechend sind in der Asset Allocation für das vierte Quartal Aktien – genauso wie Gold – leicht übergewichtet. Bonds empfehlen die Erste Group-Experten wiederum neutral – und Cash unterzugewichten.
Über- und Untergewichtungen der Erste Group
Im internationalen Bond-Portfolio sind sowohl Europa, Japan als auch die USA neutral gewichtet. Leicht übergewichtet sind hingegen die Emerging Markets. Was internationale Aktien betrifft, so sollten nach Ansicht der Erste Group-Experten die entwickelten Länder in Europa sowie die Emerging Markets leicht übergewichtet werden. Gegegenüber japanischen Aktien sind sie neutral eingestellt. Das gleiche gilt im Rahmen der FX-Allokation für den Dollar-Block.