Hongkong’s Immobilien-Markt

Der Immobilienmarkt der sieben Millionen Einwohner zählenden Finanzmetropole Hongkong boomt. Seit dem Jahresbeginn wechselten bereits 94.228 Objekte den Besitzer. Überhitzungsgefahr wollen Experten trotzdem keine ausmachen. Funds | 03.12.2010 04:30 Uhr
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Um den Markt zu beruhigen und das chronisch knappe Angebot zu verbessern plant die Regierung eine Reihe von Großprojekten. Stark nachgefragt werden Immobilien von wohlhabenden Festlandchinesen, die die hohe Lebensqualität Hongkongs schätzen.

Immobilienmarkt in Hongkong boomt

„Der Hongkonger Immobilienmarkt boomt seit Jahresbeginn“, so Gordon Tse, Senior Director beim börsenotierten Immobilienmakler Midland Holdings. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden um 20 Prozent mehr Zweit-Immobilien umgesetzt, die Primärtransaktionen gingen hingegen um knapp zehn Prozent zurück. Allerdings sei der Wert der Transaktionen deutlich gestiegen. „Es konnten in beiden Segmenten teurere Objekte verkauft werden als im Vorjahr“, so Tse. Bei neuen Immobilien sei der Wert um 17 Prozent gestiegen, bei Sekundärobjekten sogar um 35 Prozent.

Steigende Immobilienpreise und Mietpreise

Nachdem die Finanzkrise auch Hongkong schwer traf – der Hang Seng Index brach 2008 um die Hälfte ein – und die Immobilienpreise zurückgingen, fanden sie im November 2008 bei 3.341,- Hongkong-Dollar (HKD) pro Square foot (rund 3.476 Euro / m2) ihren Boden. Bis Ende September des laufenden Jahres kämpften sie sich wieder auf 4.998,- HKD pro Square foot (rund 5.200 Euro / m2) zurück, was insgesamt einem Plus von 50 Prozent entspricht. Zuletzt hätten sich auch die Mietpreise den Immobilienpreisen angenähert, wie Tse erklärt.

Rekordpreise für Häuser

Stark entwickelte sich am Sekundärmarkt zuletzt vor allem der Preis für Häuser. „Wir stehen derzeit bei einem Rekordpreis von 34.600 HKD pro Square foot (36.000 Euro / m2)“, sagt Tse. Das liegt um 166 Prozent über dem Square foot Preis für Luxusappartements, der aktuell 13.000 HKD ausmacht. Insgesamt sei das Angebot an Immobilien aller Kategorien in Hongkong derzeit stark begrenzt. „Daran wird sich auch so schnell nichts ändern.“ Anhaltend stark sei etwa die Nachfrage wohlhabender Festlandchinesen.

Die Krise hat alles verändert

Bis zum Ausbruch der  Asienkrise 1997 war es nach Angaben von Tse für Hongkonger durchaus üblich mehr als eine Immobilie zu besitzen. „Die Krise hat alles verändert“, so der Experte. Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und der sich drastisch verschlechternden Wirtschaftslage wären Zweit-Immobilien haufenweise auf den Markt geworfen worden. Während die Zahl der Sekundärtransaktionen sich 1997 noch auf 145.859 belief, sackten sie bis zur Mitte des neuen Jahrtausendes dann auf rund 50.000 pro Jahr ab.

Markt nimmt langsam wieder an Fahrt auf

Ab 2005 nahm der Markt wieder an Fahrt auf um schließlich 2007 die 100.000-Marke zu durchbrechen. Heuer wechselten in der südostasiatischen Metropole bis Ende September 94.228 gebrauchte Objekte den Besitzer, im gesamten Vorjahr waren es 102.298. Auf der anderen Seite wurden heuer bis Ende September 10.035 Primärtransaktionen verzeichnet, 2009 wurden 14.734 neue Objekte an den Mann gebracht. Während der Asienkrise blieb der Einbruch hier aus – im Gegenteil: Zwischen 1997 bis 1998 nahmen die Primärtransaktionen von 21.123 auf 31.398 zu.

Hongkong als Finanzzentrum Chinas

Laut Tse hat sich der Immobilienmarkt der Millionenmetropole seit 1997 stark verändert: „Damals war Hongkong eine Großstadt von vielen, heute ist die Stadt das Finanzzentrum Chinas.“ Eine Überhitzungsgefahr will er trotz der niedrigen Hypothekarzinsen und der dementsprechend üppigen Liquidität nicht ausmachen. So habe die Regierung zuletzt versucht durch eine Reihe von Immobilienprojekten die Angebotssituation zu verbessern und den Markt zu beruhigen. So wurde etwa eine 20 Hektar umfassende Industriezone in Wohngebiet umgewidmet. Nachsatz: „Das kommt vielleicht etwas spät, ist aber besser als gar nichts.“

Hohes Sparvolumen bei Privatpersonen

Hypotheken haben in Hongkong eine Laufzeit von bis zu 25 Jahren, wie Tse erklärt. Allerdings liege die durchschnittliche Vertragsdauer bei zwölf Jahren. „Die Hongkonger versuchen ihre Verträge so früh wie möglich zurückzuzahlen“, so Tse. Er verweist auf überdurchschnittlich hohe Sparvolumen in der Sonderverwaltungszone. Festlandchinesen würden ohnehin versuchen gänzlich ohne Fremdkapital auszukommen. „Die geringe Verschuldungsrate macht den Markt sehr stabil“, so Tse. Er rechnet damit, dass die Preise für wieder verkaufte Immobilien 2011 um elf Prozent steigen werden.

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