Emerging Markets-Story nicht zu Ende

Wie geht es in den Emerging Markets weiter – kaum eine Frage beschäftigt Investoren derzeit mehr. Beim Fund Manager Forum von e-fundresearch gaben vier Experten ihre persönliche Einschätzung der Lage. Funds | 20.02.2014 12:36 Uhr
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Auf Abverkäufe folgen Rallies

„In den Emerging Markets sind auf alle Abverkaufsphasen immer starke Rallies gefolgt“, so Thomas Vorlaufer, Senior Portfolio Manager Global Emerging Markets bei Deka Investments. Als generelles Kaufsignal will er die aktuellen Kursrückgänge allerdings nicht sehen. Weitere Rückgänge wären nämlich nicht auszuschließen.

Taktische Kaufsignale

Derzeit gelte es auf taktische Kaufsignale zu achten. Dazu zählt Vorlaufer billige Währungen, ebenso wie günstig bewertete Märkte – beides treffe derzeit nicht  durchwegs zu. Weiters sei auch eine Rohstoff-Outperformance – ein weiteres Kaufsignal – auf kurze Sicht unwahrscheinlich. Auch was die Verbesserung der fundamentalen Makrodaten betreffe, stehe noch einiges bevor.

Kein klarer Trend

Klare Kaufgelegenheiten wären auf breiter Front also noch nicht auszumachen. Durchaus interessant wären jedoch Rohstoff importierende Länder mit günstiger Währung, günstigen Aktienbewertungen, freien Kapazitäten und guten makroökonomischen Rahmenbedingungen wie Korea, Taiwan, China sowie Indien. 

Osteuropa interessant

„Osteuropa peformed gut im Emerging Markets-Kontext“, so Vorlaufer weiter. Die Region profitiere von der wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone. „Bullische Signale“ mache er für Polen und die Tschechische Republik aus. Gemeinsam mit Ungarn würden die „Central European Three“ eine Wirtschaftsleistung von 810,8 Milliarden USD aufweisen. 

Attraktives Risiko-/Renditepotenzial

„Afrika bietet ein attraktives Risiko-/Rendite- und Diversifikationspotenzial“, soJean-Pierre Gerber, Produktspezialist New Markets bei Bellevue Asset Management. Er weist auf die geringe Korrelation den Weltmärkten hin. Gegenüber den afrikanischen Märkten hätten sich die Schwellenländerbörsen zuletzt erstaunlich robust entwickelt. 

Institutionelle entdecken Afrika

Aus diesen Gründen würden sich immer mehr institutionelle Investoren, wie Family Offices, Stiftungen und Vorsorgekassen, für Afrika interessieren. Ihre Bedenken würden weniger auf der politischen- oder ökonomischen- als auf der technischen Ebene liegen, wie auch eine Umfrage des Economist Intelligence Unit bestätigt. 

In Vorzeigeländer investieren

„Wichtig ist es sich auf jene Länder zu konzentrieren, die politisch und rechtlich am weitesten fortgeschritten sind und über liquide Börsen verfügen“, so Gerber. Dazu zählt er „Vorzeigeländer“, wie Marokko, Tunesien, Ägypten, Nigeria und die Elfenbeinküste. Dort sei es möglich in lokales und strukturelles Wachstum zu investieren. 

Im Fokus: Strukturelles Wachstum

Einen Fokus auf strukturelles Wachstum setzt auch der BB African Opportunities (LU0433847323). Dies werde über Sektoren wie Finanzen, Telekom, Industrie, Infrastruktur, Konsumwerte und Energie gespielt, so Gerber. Rohstoffe – und damit auch Südafrika – wären dagegen tendenziell untergewichtet.

 Investment-Story aufrecht

„Wir müssen uns darauf besinnen, wieso wir überhaupt die Emerging Markets als Investment-Story entdeckt haben“, so Staffan Lindfeldt, Head Global Emerging Markets Equity Team bei Barings. Vorteile, wie die demographische Ausgangslage, gesunde Staatsfinanzen oder großes Aufholpotenzial bei der Produktivität wären noch immer gültig. 

Vorsicht bei Zahlungsbilanzdefizit 

Allerdings sei derzeit bei Ländern mit Zahlungsbilanzdefiziten wie der Türkei, Indonesien und Chile Vorsicht angebracht.  „Länder mit Zahlungsbilanzüberschüssen sind dagegen weniger anfällig“, so Lindfeldt. Dementsprechend gelte es in Ländern wie China, Korea, Taiwan und den Philippinen Gelegenheiten wahrzunehmen.

Themen-, Länder- und Aktienanalyse

„Wir kombinieren Themen, Länder und Aktien, um die besten Gelegenheiten zu identifizieren“, erklärt Lindfeldt. Dafür sei eine umfassende Analyse auf Themen-, Länder- und Aktienebene Voraussetzung. Auf Länderebene schaue man sich etwa unter anderem die Faktoren Wachstum, Währung, Liquidität und Marktbewertung an.

Vola eröffnet Gelegenheiten

Aktuell werden mit dem Barings Global Emerging Markets Fund (IE0004850503) die Themen „Emerging Online“, „Innovationszeitalter“, „Infrastruktur-Reformen“ und „Nutznießer des globalen Wachstums und schwacher Währungen“ gespielt. „Das volatile Umfeld eröffnet eine Reihe von Gelegenheiten“, so Lindfeldt.

 Fokus auf Dividendenkultur

„Wir investieren in Qualitätsunternehmen, die attraktive Renditen bieten und gleichzeitig eine Dividendenkultur vorweisen können“, so Julian Mayo, CIO Charlemagne Capital und Manager des Magna Emerging Markets Dividend Fund (IE00B3MQTC12), der zugibt, in seine eigene Strategie investiert zu sein. 

10 bis 20 % Dividendenwachstum

Obwohl Dividendentitel in den Emerging Markets noch eine junge Assetklasse wären, spricht ihr Mayo viel Potenzial zu. Die Unternehmen in seinem Portfolio hätten ihre Ausschüttungen in den vergangenen drei Jahren erheblich gesteigert. Die durchschnittliche Wachstumsrate liege zwischen 10 und 20 %.

Börse profitabler als Bank

„Manchmal ist es besser in den Emerging Markets in weniger glamouröse Unternehmen zu investieren. So kann ein Flughafen oder eine Börse profitabler sein als eine Bank“, so Mayo. Mit seinem Fonds kann er im Übrigen auch in Mid-Caps investieren. „Das ist ein großer Vorteil, da sich in dem Segment die interessantesten Gelegenheiten finden.“

Sorgenkind Südafrika

Mayo glaubt, dass die Märkte derzeit geradezu besessen sind von schlechten Nachrichten – er spricht von „exzessiven Pessimismus“. Insgesamt sieht der Experte ein gar nicht so schlechtes Bild. Die meisten Sorgen bereite ihm derzeit Südafrika. „Das Land kämpft mit großen strukturellen Problemen“, sagt er. 

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