FONDAK - Erster deutscher Aktienfonds

Heidrun Heutzenröder, Fondsmanagerin des ADIG FONDAK im Gespräch mit e-fundresearch zur Anlagestrategie und zur Branchengewichtung des Fonds. Funds |

Heidrun Heutzenröder, Fondsmanagerin des ADIG FONDAK im Gespräch mit e-fundresearch. Das gesamte Interview finden Sie rechts als Audio File.

Aktuelle Strategie des ADIG FONDAK

"Mein Name ist Heidrun Heutzenröder. Seit ca. 10 Jahren bin ich angestellt bei ADIG Investment, der ältesten deutschen Kapitalanlagegesellschaft. Ich bin verantwortlich für einige Investmentfonds, die auf deutsche Werte spezialisiert sind.

Den Fondak, der als ältester deutscher Aktienfonds schon seit über 50 Jahren existiert, manage ich seit wenigen Jahren. In früheren Jahren war der, als defensiv konzipierte Fondak, zu etwa 75% in deutschen Standardwerten investiert, die restlichen 25% wurden als Beimischung in kurz- und mittelfristigen deutschen Renten angelegt.

Seit Auflage des Fonds im Oktober 1950 erreichte er eine durchschnittliche Jahresperformance von ca. 12%. Mit dieser Positionierung konnte er allerdings in guten bis sehr guten Aktienjahren verständlicherweise nicht mit reinen Aktienfonds mithalten, wurde aber in den meisten Vergleichstest mit diesen in einen Topf geworfen."

Keine festverzinslichen Wertapiere mehr im Fonds

"Deshalb haben wir den Fondak im April letzten Jahres umpositioniert, um eine deutlichere Abgrenzung zu erzielen. Der Anteil an festverzinslichen Werten wurde z.G. der Aktienquote aufgelöst und die Ausrichtung des Fonds auf einen Value-Ansatz ausgerichtet. Wie sich im Nachhinein zeigte, war der Zeitpunkt gut gewählt Die Renaissance von sogenannten Value-Aktien verhalf dem Fondak im letzten Jahr zu einer positiven Performance, die deutlich besser lag als die Entwicklung des Deutschen Aktienmarktes. In Zahlen ausgedrückt gewann der Fondak im Jahr 2000 +4,4% , der DAX 30 verlor dagegen -7,3%."

Fonds auf Value-Ansatz ausgerichtet

"In einem Satz läßt sich der Value-Ansatz folgendermaßen erklären:
Der Fondsmanager oder Fondsmanagerin versucht unterbewertete Aktien in der Hoffnung zu identifizieren, daß diese nach ihrem Erwerb in der Bewertung aufholen und sich besser als der Gesamtmarkt entwickeln. Die Rückbesinnung auf Aktien mit stetigen Gewinnen, einer quantitativen Unterbewertung, einer ansehnlichen Dividendenrendite und einer überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote machen weitere Kurschancen dieser Substanztitel wahrscheinlich und sollen für eine Überrendite gegenüber dem Aktienmarkt sorgen. Auch qualitative Kriterien sind für die Auswahl von Value-Werten entscheidend. Zu nennen wären insbesondere:

  • ein gutes Management, das für eine klare und erfolgversprechende Zukunftsstrategie steht;
  • Restrukturierungspotential innerhalb des betrachteten Unternehmens;
  • gut eingeführte Markennamen und Produkte;
  • eine offene und ehrliche Relations-Politik gegenüber dem Anleger.


Für uns bei der ADIG ist die Erfüllung der genannten quantitativen und qualitativen Kriterien Voraussetzung für die Identifizierung eines Value-Kandidaten . Zum Beispiel bei kleineren Unternehmen, die eine geringere Publizitätsverpflichtung gegenüber ihren Anteilseignern haben und nicht gewillt sind, diese ohne gesetzlichen Zwang zu leisten - diese Aktien werden bei der ADIG, trotz eventueller Unterbewertung, keinen Eintritt in das Value-Portefeuille finden."

Bevorzugte Branchen und Top-Positionen

"Einige Branchen identifizieren sich anhand der oben vorgestellten Merkmale als ausgesprochene Value-Sektoren. So zeichnen sich insbesondere Aktien der zyklischen Branchen wie Bau, Chemie, Auto und Maschinenbau als Value-Werte aus. Aber auch Finanztitel aus dem Bankenbereich , ausgewählte Konsumwerte und Aktien von Versorgungsunternehmen sind Value-Kandidaten. So ist es nicht erstaunlich, daß die größten Positionen des Fondak , trotz des angewandten Stock-Picking-Ansatzes, in diesen Sektoren zu finden sind. Um nur die z.Z. 10 Größten zu nennen:

  • Daimler Chrysler
  • Deutsche Bank
  • Bayer
  • EON
  • Dresdner Bank
  • HypoVereinsbank
  • Dt. Telekom
  • BASF
  • VW
  • und schließlich Metro.


Aber auch in Bau- und Maschinenbauaktien ist der Fonds augenblicklich überproportional zum DAX 30 gewichtet."

Aktueller Marktausblick

"Marktmäßig gehen wir davon aus, daß in der 2. Jahreshälfte die momentane konjunkturelle Wachstumsdelle überwunden sein wird. Titel aus den frühzyklischen Branchen sollten diese Erwartung weiter antizipieren. Dementsprechend sollten ausgewählte Bau- und Chemieaktien, die die Value-Merkmale aufweisen, weiter übergewichtet werden. Bei Automobilwerten muß man insbesondere die weitere Entwicklung der Neuzulassungszahlen beobachten. Daimler Chrysler bleibt ungeachtet der Sektorenmeinung, aufgrund der Restrukturierungsstory, ein Value-Investment. Eine weiterhin positive Performance erwarten wir für die Branchen Vesorgungsunternehmen und Banken.

ADIG-Investment ist mit der Umpositionierung im Fondak die erste deutsche Kapitalanlagegesellschaft, die sich aktiv zum Value-Ansatz in einem ihrer Fonds bekennt, obwohl sich diese Idee in Deutschland bislang nicht auf breiter Ebene durchsetzen konnte. Berühmtheit erlangte der Value-Ansatz mit Warren Buffet und Berkshire Hathaway in den 50er Jahren in den USA. Dort hat dieser Investment-Stil eine lange Tradition. Allerdings ist die anfängliche Euphorie, die bei Aufkommen dieses Gedankens vorherrschte, mittlerweile auch in den Staaten verblaßt. Ebenso in Deutschland geriet Ende der 90er Jahre die Old Economy in Vergessenheit, als der Technologie-Boom alle Value-Merkmale aushebelte.

Der Zusammenbruch der technologielastigen Neuen Märkte weltweit, zeigte seit dem Frühjahr 2000 allerdings eine Hinwendung zu substanzstarken Qualitätstiteln der Old Economy. Dieser Trend hält nach wie vor an, zu sehen im Performancevergleich des Fondak mit dem DAX 30. Während der Deutsche Aktienmarkt in diesem Jahr bisher -5.8% verlor, konnte der Fondak, getragen durch seine Value-Aktien einen leichten Gewinn verbuchen. (Stand: 18. April 2001). Das Vertrauen in Wachstumswerte scheint nachhaltig gestört. Die Rückbesinnung auf sichere Qualitätsaktien mit Überrenditephantasie hat den Value-Gedanken wiedererweckt."

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.