High Yields: Normalität kehrt ein

Nicht die Gewinnwarnung von General Motors hat den Markt für Hochzinsanleihen belastet. „Die Korrektur war seit langem überfällig“, so Chris Brils, Manager des ABN AMRO Funds – High Yield Bond Fund. Denn der Markt war einfach zu hoch bewertet. Funds | 12.05.2005 08:55 Uhr
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„High Yield waren einfach zu hoch bewertet“

e-fundresearch: Der Markt für europäische High Yield-Bonds setzte in den vergangenen Jahren zu ungeahnten Höhenflügen an. So konnten Investoren mit dieser Anlageklasse 2004 Renditen in Höhe von mehr als 15 Prozent einfahren. In den ersten Monaten dieses Jahres haben Unternehmensanleihen Anlegern jedoch wenig Freude bereitet. Hat die Gewinnwarnung von General Motors den Stimmungswechsel ausgelöst? Chris Brils: Ab der zweiten Märzhälfte kam es den High Yield Märkten zu einem regel-rechten Ausverkauf. Die Gewinnwarnung von General Motors und die Turbulenzen bei den Automobilanleihen wirkten dabei als Katalysator, der diesen Prozess beschleunigt hat. Der eigentliche Grund ist jedoch, dass High Yields inzwischen zu hoch bewertet waren und der Markt heiß gelaufen ist. Nach zwei außergewöhnlich guten Jahren sollte daher wieder die Normalität in diesem Segment einziehen. 

e-fundresearch: Wie gehen Sie in dieser Situation vor?

Chris Brils: Wir waren mit unserem Portfolio richtig positioniert und konnten durch die Übergewichtung des europäischen Marktes und die Untergewichtung des Automobil-sektors leicht besser als der Merrill Lynch Global High Yield Index abschneiden. Jetzt kommt es wieder auf den Kupon an. Zwar sind die Risikoaufschläge im Schnitt zur Zeit wieder bis 4,2 Prozentpunkte angestiegen. Die hohen Zinsscheine dieser Bonds gleichen die Kursverluste aber zum Teil aus. Auch steuern im historischen Durchschnitt die Zinszahlungen der Unternehmen 85 Prozent der Fondserträge bei.

Selektion für Anlageerfolg entscheidend

e-fundresearch: Wie hoch schätzen Sie das Ausfallrisiko ein?

Chris Brils: Unabhängig von den Marktentwicklungen ist bei Hochzinsanleihen die Auswahl besonders wichtig. Unser Ansatz zielt auf Zinserträge und Wertzuwachs. Daher kommt es vor allem auf die Qualität der Bonds an. Wir bevorzugen Investitionen in High Yield Bonds mit „BB“- und „B“-Ratings. Hierbei konzentrieren wir uns auf Titel mit hohem Gewinnpotenzial. Das Ergebnis ist höchstmöglicher Ertrag bei vorgegebenem Risiko.

Wichtig ist, das Unternehmen kontinuierlich zu beobachten und unter Umständen schnell zu verkaufen. So wird nach Prognosen von Moody ’s die Ausfallrate bei High Yield Bond in einem Jahr von derzeit 2,2 auf 3,2 Prozent ansteigen. Derzeit liegt die Ausfallrate bei High Yield Bonds jedoch noch bei niedrigen 2,2 Prozent. Die Selektion von Qualitätstiteln entscheidet somit über den langfristigen Anlageerfolg bei High Yields.

e-fundresearch: Was ist das Besondere am Investmentprozess des ABN AMRO Funds – High Yield Bond Fund?

Chris Brils: Der Investmentansatz lässt sich am besten mit einem Stock-Picking-Prozess auf der Aktienseite vergleichen. Hierbei gehen wir nach einem sehr ausgefeilten System vor und schauen uns die Fundamentaldaten der einzelnen Unternehmen ganz genau an. Grundlage für den Investitionsprozess sind die globalen makroökonomischen Analysen. Diese werden ergänzt durch die Untersuchung von Branchen, Regionen und Ratingkategorien.

Kernpunkt unserer Anlagephilosophie bleibt die klare Übergewichtung in Bonds mit „BB“-Ratings und die starke Untergewichtung von „CCC“-Anleihen und niedrigeren Bonitäten. Der Fonds wird auch in Zukunft seine bewährte Strategie mit Fokussierung auf hohe Qualität konsequent fortsetzen.


Über die Person: Chris Brils gehört der ABN AMRO Asset Management seit 1997 an. Er ist  Senior-Portfoliomanager für High Yields mit Schwerpunkt auf die europäischen Märkte. Darüber hinaus ist der Stratege Mitglied des weltweiten Global High Yield-Kommittes, das für die makroökonomischen Betrachtungen, die Sektorallokation und die Auswahlkriterien bei den Credits verantwortlich ist. Er hält neben einem Bachelor-Abschluss für Ingenieurwesen einen Master in Forst- und einen MBA in Betriebswirtschaft.  

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