Merrill Lynch: Sieben Themen für 2006

Weil die Inflation niedrig bleibt, sind aggressive Zinsschritte der Notenbanken weiterhin nicht zu erwarten. "Dennoch ist es wohl noch zu früh, in Anleihen umzuschichten", meint Richard Urwin, Head of Asset Allocation & Economics bei Merrill Lynch Investment Managers. Seine Anlagethemen 2006 im Überblick... Funds | 09.06.2006 07:28 Uhr
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Anlegern an den weltweiten Aktienmärkten winken gute Erträge. Auch wenn die Renditen nicht mehr so hoch ausfallen dürften wie in den letzten Jahren seit 2003, wäre es verfrüht, eine defensive Haltung gegenüber Aktien einzunehmen. Denn die Weltwirtschaft profitiert nach wie vor von sehr günstigen Rahmenbedingungen, sodass sich unter den Aktien weiter gute Anlagemöglichkeiten finden lassen. Zu Beginn des Jahres ging Merrill Lynch Investment Managers davon aus, dass sich das Inflationsrisiko nicht wesentlich erhöht, die US-Leitzinsen ihren Höchststand erreichen und gute Aussichten vor allem für Aktien aus Japan und im Rohstoffsektor bestehen. Diese Prognosen sind nach wie vor aktuell, auch wenn einige Märkte eine volatile Phase erreicht haben.

Die laut Richard Urwin, Head of Asset Allocation & Economics bei Merrill Lynch Investment Managers, aussichtsreichsten Anlagethemen bis zum Jahresende sind:

  1. Weiterhin gute Perspektiven in Schwellenländern:

    Die Märkte der Schwellenländer bleiben trotz jüngster Abwärtsbewegungen attraktiv. Makroökonomische Risiken in diesen Regionen sind in den vergangenen Jahren gesunken und höhere Fremdwährungsreserven, eine verbesserte Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie reduzierte politische Risiken führten dazu, dass die Währungen vieler Schwellenländer stärker wurden, ihre Kreditwürdigkeit sich verbesserte und die Profitabilität der Unternehmen anstieg. Der Bewertungsabschlag von Schwellenländer-Aktien gegenüber Papieren aus den entwickelten Märkten erscheint daher nicht mehr ganz gerechtfertigt.

  2. Japan bietet große Chancen:

    Auch der japanische Aktienmarkt hat noch viel Aufwärtspotenzial. Japaner halten üblicherweise mehr als die Hälfte ihres Vermögens als Barmittel, während in den USA nur 13 Prozent der Privatvermögen auf Bankkonten schlummern. Auf Aktienanlagen entfallen lediglich zehn Prozent der japanischen Vermögenswerte, während dieser Anteil in den USA 34 Prozent beträgt. Es liegt daher auf der Hand, dass in Japan schon ein leichter Trend hin zum US-amerikanischen Anlageverhalten einen starken Anstieg der privaten Aktiennachfrage nach sich ziehen würde. Zusammen mit guten Konjunkturdaten könnte dies der Tokioter Börse weiteren Auftrieb verleihen.

  3. Rohstoff-Boom hält an:

    Der Preisanstieg im Rohstoffsektor ist keine Spekulationsblase, denn er wird durch solide fundamentale Angebots- und Nachfragetrends gestützt. So bleibt dank des robusten Wirtschaftswachstums vor allem in China und Indien die Nachfrage hoch. Der Ölpreis wird durch Kapazitätsengpässe und geopolitische Risiken zusätzlich in die Höhe getrieben. Auch wenn die Rohstoffmärkte in der zweiten Jahreshälfte 2006 eine Phase der Konsolidierung erreichen, wird  sich der Preisanstieg allenfalls verlangsamen. Eine tiefgreifende Preiskorrektur bei Rohstoffen ist nicht zu erwarten.

  4. Zinsanstieg bleibt gedämpft:

    Die Leitzinsen sind weltweit gestiegen und haben sich somit angesichts ihrer außergewöhnlich niedrigen Ausgangsniveaus wieder normalisiert. In den USA steht die straffere Zinspolitik der Notenbank Federal Reserve bereits wieder vor ihrem Ende. In Europa, Japan und anderen asiatischen Ländern werden die Zinsen zwar weiter steigen, allerdings in einem eher langsamen Tempo und nicht im Sinne einer restriktiven Geldpolitik. Weil die Inflation voraussichtlich niedrig bleiben wird, sind aggressivere Zinsschritte der Notenbanken auch weiterhin nicht zu erwarten.

  5. US-Dollar gerät wieder unter Druck:

    Da die Zinsen in den USA ihren Höchststand erreichen, andernorts aber weiter steigen, dürfte die somit sinkende Zinsdifferenz eine weitere Abwertung des US-Dollar nach sich ziehen.

  6. Anleihen schwächer als Aktien:

    Die Anleiherenditen sind inzwischen so weit gestiegen, dass Zinspapiere wieder etwas attraktiver erscheinen – für sich genommen ebenso wie im Vergleich zu Aktien. Dennoch ist es wohl noch zu früh, in Anleihen umzuschichten. Die relativen Bewertungen und die Gewinnsituation der Unternehmen sprechen weiterhin für höhere Renditen im Aktienbereich.

  7. Unternehmensgewinne wachsen langsamer:

    Die weltweiten Aktienmärkte sind durch drei aufeinander folgende Jahre mit stark wachsenden Unternehmensgewinnen angetrieben worden. Dieses Gewinnwachstum wird sich voraussichtlich etwas verlangsamen, aber dennoch im positiven Bereich bleiben, da die Gewinnspannen nach wie vor hoch sind. Aktien werden mittlerweile auf einem angemessenen Bewertungsniveau gehandelt. Einzelne Märkte mit noch relativ niedrigen Bewertungen – beispielsweise Großbritannien – könnten sich aber in einem Umfeld langsameren Wachstums besser entwickeln als der Gesamtmarkt.  
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