China-Aktien: Olympiade verspricht Performance

Richard Wong, Fondsmanager des 3,3 Mrd. US-Dollar großen HSBC GIF Chinese Equity, rechnet 2007 auch im Falle einer US-Konjunkturabschwächung mit 20 Prozent Performanceplus bei China-Aktien. „Die großen IPO´s haben heuer viel Liquidität vom Markt abgezogen“. Trotzdem legte der MSCI China um 33 Prozent zu. Funds | 30.10.2006 06:14 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die chinesische Wirtschaft wächst und wächst. Das BIP-Wachstum von 10,9 Prozent im ersten Halbjahr 2006 war zwar vor allem durch die Zuwächse im Export getragen (das Volumen stieg zwischen Januar und August um 26 Prozent) trotzdem sei eine drohende Wirtschaftsabschwächung in den USA kein Grund zur Sorge. „Die Exportabhängigkeit Chinas verringert sich zusehends. Derzeit machen die Exporte nur noch ein Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung aus. Die USA repräsentieren davon ein Fünftel, der Rest verteilt sich ziemlich gleichmäßig auf die EU, Asien, Japan und andere“, beschreibt Richard Wong, Fondsmanager des HSBC GIF Chinese Equity. „Zudem liefert China zum Großteil Güter des täglichen Bedarfs und das zu einem sehr günstigen Preis. Wenn der US-Konsument einsparen muss, wird er das zuerst woanders tun“, gibt sich der seit 1993 bei HSBC in Hong Kong tätige Chinese am Rande seines Wien-Besuches überzeugt.

„Steigender Wohlstand hilft Konsum“

Positiv sieht er naturgemäß den steigenden Wohlstand in seinem Heimatland: „Der Reichtum ist dabei bei weitem nicht so ungleich verteilt wie man annehmen würde“. Laut Zahlen von Goldman Sachs hat sich nämlich der Anteil der chinesischen Provinzen, in denen des jährlichen BIP pro Kopf unter 1.000 US-Dollar liegt, seit 2003 von 51 auf acht Prozent im letzten Jahr verringert.

Um den Konsum anzufachen, hat die chinesische Regierung kürzlich die monatliche Einkommensgrenze für die Lohnsteuerbefreiung von umgerechnet 100 auf 200 US-Dollar verdoppelt. „Bereits im Januar wurden Steuererleichterungen für die Bauern von drei Milliarden US-Dollar beschlossen und die Löhne der Beamten per Juli um 20 Prozent erhöht“, nennt er konkrete Maßnahmen.

Rekord: 172 Milliarden US-Dollar für den Umweltschutz

Weitere häufig geäußerte Bedenken ausländischer Investoren – z.B. Korruption, Umweltverschmutzung und das marode Bankensystem – teilt Wong nicht. „Der Anteil der faulen Kredite fiel von 25 Prozent 2001 auf 3,5 Prozent diesen Juni. Der Umstand, dass vier der fünf größten Banken jetzt erfolgreich privatisiert sind, schafft weiteres Vertrauen“. Was die Umweltverschmutzung angeht, gesteht Wong zwar Verfehlungen der chinesischen Regierung ein: „Schließlich sind vier der zehn schmutzigsten Städte in China“. Aber Rekordinvestitionen von 172 Milliarden US-Dollar bis 2010 – gegenüber der 5-Jahres-Peridode bis 2000 bedeutet dies eine Steigerung von 400 Prozent – sollten hier Abhilfe schaffen.

Ausblick für Aktien und Landswährung positiv

Für Anleger in China sei das Umfeld derzeit deswegen günstig. „Die Bewertungen, sowohl der H-Shares als auch der Red Chips befinden sich momentan trotz der erfolgten Kursanstiege nahe ihren historischen Tiefsständen“. Das KGV betrage dabei auf Basis des heurigen Jahres zwischen 12 und 14. Auch den Renmimbi erwartet Wong in nächster Zeit weiter stärker im Vergleich zum US-Dollar. „Schließlich werden die Fremdwährungsreserven Chinas bald den magischen Wert von 1.000 Milliarden US-Dollar übersteigen“. Im Schnitt könnten Anleger mit einem jährlichen Aufwertungspotential zwischen drei und fünf Prozent rechnen.

2006: „20 Prozent Performance ist realistisch“

Und trotz der Rekord-Börsengänge in diesem Jahr – Wong rechnet mit einem Volumen von 25 Milliarden US-Dollar – sei der Sekundärmarkt durch die verringerte Liquidität schließlich kaum beeinflusst worden. Per 23. Oktober 2006 notiert der für Wong relevante MSCI China Index (der bis Juni 2005 relevante CLSA China World wird nicht mehr berechnet) um 33 Prozent höher als noch zu Jahresbeginn. In den letzten fünf Jahren konnten sich Anleger über ein durchschnittliches jährliches Indexplus von 17 Prozent freuen.

Für nächstes Jahr rechnet Wong dann sogar mit überdurchschnittlichen Aktien-Gewinnen von 20 Prozent. „Nach 2004 und 2005 besteht Aufholbedarf und die großen Börsengänge sind bald vorbei“, nennt er als Hauptgründe. Und ein weiteres Faktum stimmt ihn für 2007 optimistisch: „Laut einer Studie von Goldman Sachs stiegen die Börsen des Ausrichterlandes der Olympischen Spiele im Jahr davor um durchschnittlich 37 Prozent. Im Griechenland waren es 2003 sogar 53 Prozent“.  

16,3 Prozent jährliche Outperformance seit 1993

China-Investoren sollten dabei jedoch einen aktiven Manager auswählen: „Denn Indexinvesting bringt in China nur enttäuschende Resultate“, betont Wong schließlich. Mit seinem HSBC GIF Chinese Equity unterstreicht er das eindrucksvoll: Dieser erzielte seit Anfang 1993 eine jährliche Rendite von 11,8 Prozent. Der MSCI China Index verlor dagegen im Schnitt 4,5 Prozent p.a.

Das gute Abschneiden Wong´s blieb aber auch von Investoren nicht unbemerkt: Mit einem Volumen von 3,3 Mrd. US-Dollar per Ende August, ist der HSBC GIF Chinese Equity der größte Offshore China-Aktienfonds der Welt. Trotzdem stelle diese Größe kein Problem für den Fonds dar: „Aufgrund der stark steigenden Marktkapitalisierung chinesischer Börsen, können wir auch mit einem solchen Volumen den MSCI China noch schlagen“. Die Underperformance des Fonds seit Mai 2005, die aber so gut wie alle China-Fonds ebenfalls betroffen hat, sei auf die gute Performance des Indexschwergewichtes China Mobile zurückzuführen. „Die Indexgewichtung von 20 Prozent konnten wir mit unserem Fonds aufgrund der maximalen Einzeltitelgewichtung von zehn Prozent nicht mitmachen“, erklärt er.

Alle Daten per 23.10.2006 in Euro (außer anders angegeben)
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