Balkan-Fonds kämpfen mit Mittelzuflüssen

Der Hypo South Eastern European Opportunities Fonds von Joachim Waltl, welcher innerhalb weniger Monate sein Volumen vervierfachte, kündigte heute ein Soft-Closing per 2. April 2007 an. Aber auch andere Balkan-Fonds erhalten derzeit mehr Geld als ihnen Recht ist… Funds | 29.03.2007 15:32 Uhr
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Die Investoren im Hypo South Eastern European Opportunities Fonds können auf eine ausgezeichnete Wertentwicklung seit der Auflage im Juli 2005 zurückblicken: Dieser kam auf eine annualisierte Rendite von 49,6 Prozent, der MSCI Osteuropa Index nur auf 38,3 Prozent. Allein 2007 legte der Fonds um 26,7 Prozent zu, während Osteuropa-Aktien gemessen am MSCI Index sogar um 3,4 Prozent nachgaben.

Aber nicht nur die Performance des Fonds hat zuletzt fast alle Erwartungen übertroffen: Auch die Entwicklung des Fondsvolumens war weit besser als erwartet. Im Sinne der Anleger setzt Fondsmanager Joachim Waltl nun die notwendige Maßnahme zur Beibehaltung des bisherigen Anlagestils.

Soft-Closing ab Montag in Kraft

Denn nach den hohen Mittelzuflüssen hat das Fondsvolumen bereits einen Wert von rund 200 Millionen Euro erreicht. Das Fondsmanagement der Hypo Group Alpe Adria hat sich daher entschlossen, per 2. April 2007 ein Soft-Closing durchzuführen. Dies bedeutet, dass ab diesem Datum Anteile des Hypo South Eastern European Opportunities Fonds nur noch mit dem vollen Ausgabeaufschlag von fünf Prozent gezeichnet werden können. Bereits Ende 2006 wurde dieser Schritt u.a. in einem Interview des Fondsmanagers Joachim Waltl gegenüber e-fundresrearch.com angekündigt (siehe "Die doppelte Konvergenzchance" vom 15.12.2006). Bei einem damaligen Fondsvolumen von 56 Millionen Euro plante erein Soft-Closing seines Fonds bei einem Volumen zwischen 100 und 120 Millionen Euro.

Performance: Zukünftig sind 10-15 Prozent p.a. realistisch

"Dieser Schritt war notwendig, um die Beibehaltung des hochwertigen Anlageniveaus für bestehende Investoren zu gewährleisten", erklärt Christian Blaskovic, Leiter Investmentservices der Hypo Group Alpe Adria. Da Investitionen in aussichtsreiche Unternehmen in den Nachfolgestaaten Ex-Jugoslawiens nicht in beliebiger Höhe erfolgen können, hat sich das Fondsmanagement der Hypo Group Alpe Adria für die Erzielung einer guten per-anno-Performance vor einer Volumensmaximierung entschlossen. "Wir erwarten eine zukünftige Performance des Hypo South Eastern European Oportunities Fonds von 10-15 Prozent auf die nächsten 5-7 Jahre", so Blaskovic. Die bisher bewährten Fondsgrundsätze werden beibehalten.

Eine Aufhebung des Soft-Closings setzt voraus, dass interessante Anlagemöglichkeiten an den Zielbörsen des Fonds wieder in ausreichendem Maße verfügbar sind. Fondsanteile können selbstverständlich auch weiterhin jederzeit rückgelöst werden.

Schon die nächste Fondsschließung in Sicht?

Auch ein anderer Balkan-Fonds, der Berenberg-Balkan-Baltikum-Universal-Fonds, steht möglicherweise vor ähnlichen Entwicklungen. Das Volumen des erst vor einem Jahr aufgelegten Fonds, stieg seit Oktober 2006 von 73 auf mittlerweile 164 Millionen Euro. Im Herbst des Vorjahres kündigte man ein mögliches Soft-Closing ebenfalls zwischen 100 und 120 Millionen Euro an (siehe auch "Die doppelte Konvergenzchance" vom 15.12.2006). Auf Anfrage wollte die Berenberg Bank heute zu diesem Sachverhalt allerdings keine Stellungnahme abgeben. Nur soviel: Bei Erreichen eines zukünftigen kritischen Volumens würde man zeitnah informieren.

Welche Balkan-Fonds noch „offen“ sind

Somit bleiben noch drei Fonds übrig, die konzentriert in diese Region investieren: Der bereits 2004 aufgelegte East Capital Balkan Fonds von Peter Elam Håkansson war bereits Ende 2006 320 Millionen Euro groß (da East Capital die Volumina nur quartalsweise veröffentlicht, gibt es leider keinen aktuelleren Wert). Der Pioneer Invest Austria - South Eastern Europe Stock von Peter Bodis ist dagegen erst 21 Millionen Euro groß und der Ende Oktober 2006 aufgelegte Danske Fund Trans-Balkan war per Februar 23 Millionen Euro schwer.

Fazit

Die gegen den Trend herausragende Performance der Balkan Region - 2007 liegen die Fonds zwischen 26,7 und 9,4 Prozent im Plus, der MSCI Osteuropa Index verlor 3,4 Prozent – hat bei den Balkan-Aktienfonds zu starken Mittelzuflüssen geführt. Aufgrund der beschränkten Liquidität dieser jungen Kapitalmärkte sind frühzeitige Fondsschließungen aber im Interesse der bestehenden Anleger und somit als positiv zu interpretieren.

Alle Daten per 27.3.2007 in Euro
Quelle:  

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