Geldmarktfonds im Vergleich

Obwohl sich die Aktienhausse mittlerweile in ihrem fünften Jahr befindet, sind Geldmarktfonds bei Anlegern so beliebt wie noch nie. Wie gut sind Geldmarktfonds im Vergleich zu Sparbuch & Direktsparen aber nun wirklich? Ein Fondsvergleich klärt auf. Funds | 18.06.2007 06:37 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Wer sein Geld sehr kurzfristig und ohne Risiko anlegen will, freut sich seit zwei Jahren über steigende Zinsen.

Sparbücher mit täglicher Fälligkeit bringen aktuell zwischen 0,125 und 3,75 Prozent, wobei die Allianz Investmentbank ab dem 25. Juni sogar 3,85 anbietet (http://www.allianzinvest.at/topcash).

Wer sein Geld kurzfristig bindet, kann sich ab einer Bindungsfrist von neun Monaten im besten Fall sogar bereits über einen vierer vor dem Komma freuen.

(VKB-Sparbrief 09 ab 1.000 Euro / Raiffeisen Vermögenssparbuch und Kapitalsparbuch der NÖ Landesbank Hypothekenbank ab 100 Euro – Details siehe www.bankenrechner.at).

Fondsalternativen im Überblick

In Konkurrenz zu den oben genannten Möglichkeiten stehen Fondsprodukte, vor allem aus den Anlagekategorien Euro-Geldmarkt oder Euro-Anleihenfonds mit kurzer Restlaufzeit.

  • Reine Euro-Geldmarktfonds erzielten im Zeitraum 1997-2007 (gemessen am Schnitt der Lipper-Fondskategorie) eine annualisierte Rendite von 2,7 Prozent (2002-2007: 2 Prozent). Auf Sicht der letzten 12 Monate waren es aufgrund der steigenden Zinsen mit 2,7 Prozent aber wieder so viel wie im langfristigen Deutschschnitt. Dabei ist der Performance-Unterschied zwischen dem besten der insgesamt 217 Geldmarktfonds und dem schlechtesten mit über vier Prozent auffallend groß.
  • Kurzlaufende Euro-Anleihenfonds kamen im 5-Jahres-Durchschnitt auf eine Jahresperformance von 2,1 Prozent. Aufgrund der höheren Duration (und der damit verbundenen Zinssensitivität) wirkten sich die zuletzt steigenden Zinsen stärker aus als bei Geldmarktfonds. Im Schnitt der letzten drei Jahre kamen diese Fonds nur mehr auf eine Rendite von 1,6 Prozent, im 12-Monats-Zeitraum liegt die Rendite bei etwas besseren 1,9 Prozent.

206 Mrd. Euro Volumen in Geldmarktfonds

Besonders Geldmarktfonds erfreuen sich derzeit ungebrochener Beliebtheit: So lag das in Euro-Geldmarktfonds (Vertriebszulassung in Österreich, Deutschland oder der Schweiz) veranlagte Volumen per Ende Mai bei 205,9 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Vor 12 Monaten waren es noch 180,4 Mrd. Euro. Unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Performance über diesen Zeitraum ein Nettomittelzufluss von gewaltigen 20,3 Mrd. Euro im letzten Jahr.

Welche Fonds liegen vorn?
 
Bei den Euro-Geldmarktfonds weist der Orsay Euribor Plus auf Sicht der letzten fünf Jahre das beste Ertrags/Risikoverhältnis auf. Der bereits 1979 aufgelegte ESPA Cash Euro-Plus, der älteste Geldmarkfonds seiner Klasse, liegt mit einer Sharpe Ratio von 0,78 (risikofreier Zinssatz: 3-Monats-Euribor) auf Platz zwei. Dahinter folgt der siemens/rich&liquid, AXA Spread Court Terme und Pioneer Funds Austria – Euro Cash (siehe Tabelle oben).

Fonds vs. Sparbuch: Was ist besser?

Auf den ersten Blick fällt der direkte Vergleich von Investmentfonds aus den Bereichen Geldmarkt gegenüber Sparbuch- und Direktsparen negativ für die Fondsbranche aus. Keiner der 217 Geldmarktfonds schlug die momentan täglich fällige Spitzen-Jahresverzinsung von 3,75 Prozent auf 12-Monats-Sicht. Der Schnitt lag mit 2,7 Prozent weit hinter Sparbuch & Co. zurück.

Je länger der Zeitraum für die Bewertung ausfällt, desto besser wird aber das Ergebnis der Fonds. Auf Sicht der letzten fünf Jahre kamen die besten Fonds auf Renditen von über drei Prozent (DVG Euro-Rendite Plus 3,3 Prozent, ESPA Cash Euro-Plus 3,04 Prozent). Der 3-Monats-Euribor, welcher die risikofreie Zinslatte darstellt, kam im selben Zeitraum auf 2,7 Prozent und erzielte deutlich weniger. Aktives Fondsmanagement scheint sich also auch bei Geldmarktfonds auszuzahlen.

In Relation zur aktuellen Inflationsrate – diese betrug im Euroraum (EVPI EU-13) im April 1,9 Prozent – bringen derzeit fast alle Anlageprodukte (auch nach Abzug von Steuern und Kosten) deutlich positive reale Erträge. 

Kosten nicht vergessen!

Last but not least, spielen bei der Auswahl kurzfristiger Anlageformen Kosten eine bedeutende Rolle. Denn während viele Sparprodukte bei Banken mit kostenloser Kontoführung werben, fallen bei Fondsveranlagungen neben den laufenden Kosten auch einmalige Ausgabeaufschläge an. Bei Geldmarktfonds betragen die Ausgabeaufschläge dabei rund 0,5-1 Prozent, bei kurzlaufenden Anleihenfonds zwischen einem und zwei Prozent.

Während die laufenden Spesen in der Berechnung der Fondsperformancezahlen bereits berücksichtigt sind – hohe Gebühren drücken somit laufend und automatisch den Ertrag – sollten Anleger hohe Ausgabeaufschläge aber so gut wie möglich meiden.

Alle Daten per 11.6.2007 in Euro
Quelle:  

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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