US-Aktien mit geringem Risikoaufschlag

Laut dem Equity Risk Premium Modell von Seung Minn, Fondsmanager des Allianz RCM US Equity Fund, dürfen Anleger bei US-Aktien langfristig nur mit einem Ertrag von 6,5 Prozent p.a. rechnen. Im Vergleich zu US-Anleihen, dort beträgt die 10-jährige Rendite über fünf Prozent, fällt der Risikoaufschlag moderat aus. Funds | 29.06.2007 06:00 Uhr
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Im Moment scheinen US-Aktien weiterhin nicht günstig bewertet. Laut dem Equity Risk Premium Modell von Seung Minn, Fondsmanager des Allianz RCM US Equity Fund, sollte man bei US-Dividendentitel langfristig mit einem Ertrag von 6,5 Prozent p.a. rechnen, bei US-Anleihen beträgt die 10-jährige Rendite momentan über fünf Prozent. Beim ERP handelt es sich um den Risikoaufschlag von US-Aktien im Vergleich zu US-Anleihen (Anm. der Red.: die erwarteten Gewinne der S&P 500 Unternehmen minus der Rendite 10-jähriger-Staatsanleihenanleihen).

Langfristig betrage der Performancevorsprung mit 3-4 Prozent p.a. deutlich mehr, so Minn gegenüber e-fundresearch.com am Rande seines Wien-Besuches. Zum Zeitpunkt des letzten Interviews im Juni 2005, betrug die Überrendite von Aktien gegenüber 10-jährigen-Staatsanleihen sogar sieben Prozent p.a. (siehe auch Rosige Zeiten für US-Aktien vom 20.6.2005).

„Der Ausverkauf bei Health Care ist vorbei“

„In unserer Einzeltitelauswahl sind wir deswegen derzeit noch vorsichtiger als sonst, weshalb Aktien mit hoher Qualität übergewichtet werden“, so der gebürtige Koreaner. Im Moment bildet General Electric mit 5,1 Prozent des 361 Millionen Euro großen Portfolios die größte Position, gefolgt von Apple (4,6 Prozent) und Johnson & Johnson (4,3 Prozent). Auf Sektorebene meidet Minn weiterhin Versorger-Werte, denn die Bewertungen seien im Schnitt zu teuer. Technologie und Health Care sind dagegen die größten Übergewichte. „Gerade der Gesundheitsbereich wird von Anlegern immer noch gemieden, wir sind aber der Meinung dass der Ausverkauf bereits vorbei ist“.

Fonds zwischen Value und Growth

Für sein Portfolio sucht der Director Quantitative Portfolio Management bei RCM, einem zu Allianz Global Investor gehörendem Asset Manager, generell nach Aktien bester Qualität, die über ein positives Überraschungspotential verfügen. „Unser Portfolio ist im Schnitt teurer als ein klassischer Value-Fonds, aber billiger als Growth“, beschreibt er seine Ausrichtung. Derzeit weisen die 58 Aktien im Fonds ein durchschnittliches KGV08 von 15,8 auf. Der S&P 500 Index ist mit 15,3 billiger. Das Gewinnwachstum liegt mit 9,9 Prozent dagegen bei Minn leicht höher als im S&P 500 mit 8,3 Prozent.

Performance-Ergebnisse im Überblick

Seit Auflage im Jahr 1995 erzielte der Fonds eine jährliche Rendite von 12,1 Prozent, den S&P 500 Index schlug er im Schnitt um 1 Prozent p.a. „Unser Ziel ist es gar nicht, den Index so deutlich zu schlagen wie möglich. Eine konsistente Outperformance hat für uns Vorrang“, betont Minn gegenüber e-fundresearch.com. Das Anlageziel sei zudem eine Information Ratio von 0,5 oder besser. Im Zeitraum 2002-2007 liegt der Wert mit 0,25 zwar darunter, innerhalb der letzten 18 quartalsweise aktualisierten 5-Jahres-Perioden wurde das Ziel aber immerhin 15 Mal erreicht. Anhand der risikoadjustierten Rendite (Sharpe Ratio) der letzten fünf Jahre liegt der Fonds auf Platz 54 von 248 US-Aktienfonds und damit im ersten Quartil.


Über die Person:
Seung Minn, CFA, kam 1998 als Director Quantitative Portfolio Management zu RCM. Bevor gebürtige Koreaner zu RCM nach San Francisco kam, war er Head of International Quantitative Research bei Putnam Investments, davor war er Portfoliomanager bei Templeton Quantitative Advisors in New York. Aktuell ist der Fondsmanager des 361 Mio. Euro großen Allianz RCM US Equity Fund Leiter der Systematic Investment Group bei RCM. 

Alle Daten per 19.6.2007 in Euro
Quelle:  

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