„Als nächstes platzt die Rohstoff-Blase“

Ungewöhnlich deutlich warnt Stephen Harker, Fondsmanager des SGAM Equities Japan CoreAlpha, vor einem baldigen Ende der Rohstoff-Blase, welche mit der momentanen Yen-Schwäche zusammen hänge. So sei die japanische Währung um 50-60 Prozent unterbewertet. Auch Small Caps seien gefährlich... Funds | 06.07.2007 06:00 Uhr
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Underperformance von Small Caps: „Das war erst der Anfang“

Japanische Aktien könnten für die kommenden Jahre ein sehr einträgliches Investment sein, vorausgesetzt man ist nicht in Small Caps investiert. „Diese werden in den nächsten Jahren ein sehr gefährliches Investment sein“, warnt Stephen Harker, zusammen mit Robert Brooke Fondsmanager des SGAM Equities Japan CoreAlpha. Denn nach der 7-jährigen-Outperformance gegenüber Large Caps begann der Markt Anfang 2006 bereits zu drehen: Seit damals schlug der Tokyo SE Large Cap Index den Small Cap Index um rund 25 Prozent. „Diese Trendwende war aber erst der Anfang und wird noch Jahre andauern“, glaubt der Brite, der bei SGAM Leiter für japanische Aktien ist. In seinem SGAM Equities Japan CoreAlpha setzt er deswegen nur auf Large Caps: „Und auch hier konzentrieren wir uns ausschließlich auf die allergrößten Werte“. Zwei Drittel seines Fonds sind deswegen in den größten 60 Unternehmen des 1730 Titel umfassenden Tokyo Stock Exchange 1st Section Index investiert. Von den momentan 41 Fondspositionen, lauten die Top-3: NTT DoCoMo, Seven & I Holdings (je 8 Prozent) und Mitsubishi UFJ Financial mit 4,5 Prozent.

Verlustrisiko bei Mega-Caps ist begrenzt

Denn bei den ganz großen Firmen sei das Verlustrisiko begrenzt: „Wenn diese riesigen Unternehmen Probleme bekommen, sinkt der Kurs zwar. Aber es passiert so gut wie nie, dass diese komplett in Konkurs gehen und damit für uns einen Totalausfall verursachen“, so Harker. „Bei Smaller Caps ist das ganz anders“.

16 Transaktionen in 16 Monaten

Harker und Brooke, welche zusammen mit Neil Edwards zu Dritt von London aus den Fonds verwalten, sehen sich als klassische Contrarian/Value Investoren mit einem langen Veranlagungshorizont. „Im Schnitt bleiben wir fünf Jahre investiert, bevor wir wieder verkaufen. Aufgrund einiger Kaufgelegenheiten in den letzten Monaten, stieg der Portfolioumschlag zuletzt auf knapp 30 Prozent“, so der Experte kürzlich im Rahmen einer Investorenkonferenz in Wien. „Generell treffen wir aber ganz wenige, dafür umso bessere Investmententscheidungen. In den letzten 16 Monaten waren es gerade einmal 16 Transaktionen, weshalb wir auch keine zusätzlichen Analysten benötigen“, fügt Brooke hinzu. Da der Fonds zu jeder Zeit voll in Aktien investiert sein soll, handelt es sich bei jeder Transaktion allerdings um einen so genannten „Pair Trade“, bei dem eine Aktie verkauft und damit eine andere gekauft werden muss.

Immobilien gegenüber Technologie extrem überteuert

Derzeit sind im SGAM Equities Japan CoreAlpha die Sektoren Technologie und Telekom am stärksten übergewichtet. Die größten Untergewichte finden sich in zyklischen Bereichen wie Rohstoffe oder Transport bzw. Immobilien. „Das sind die Bereiche, wo es die größten Übertreibungen gibt“, glaubt Harker. Als Beispiel dafür nennt er den Kursverlauf von Fujitsu (Sektor Technologie) und Mitsui Fudosan (Sektor Immobilien): Im Zeitraum 1973-1999 hat der Technologiewert eine Performance erzielt, die um den Faktor 14 höher war als beim Immobilienwert. „Seit damals hat sich das Bild komplett gewandelt und mittlerweile muss man bei Immobilien von einer Blase sprechen“.

„Als nächstes platzt die Rohstoff-Blase“

Basierend auf seinem Szenario sollten Anleger aber auch bei Rohstoffen aufpassen: „In den nächsten 12 Monaten wird die Blase platzen“. Diese hänge zudem mit der vorherrschenden Yen-Schwäche zusammen: „Der Yen ist gegenüber dem Euro um 50-60 Prozent unterbewertet“, so Harker. Dieses Phänomen sei u.a. durch die starken Netto-Mittelabflüsse von japanischen Investoren aus dem Yen bedingt: „Überall anders verdient man derzeit eben besser“, spricht er die immer noch extrem niedrigen Zinsen an. Profitiert vom schwachen Yen haben dagegen japanische Exporteure: „Hier wird es von den USA ausgehend vielleicht bald politischen Druck geben das umzudrehen, denn die Gewinne dieser Unternehmen sind auf Rekord-Niveau“.  

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