Die besten und schlechtesten Fonds im August

Die Nervosität auf den Finanzmärkten hat sich im August schlußendlich nur mäßig auf die Fondsportfolios ausgewirkt. Fast die Hälfte aller Fonds liegen im Plus und einige konnten bis zu 11,6 Prozent erzielen. Eine Analyse der besten und schlechtesten Fonds im August. Funds | 05.09.2007 06:32 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Der Monat August kostete den Anlegern vor allem Nerven. Medien rund um den Globus warnten vor einem Börsen-Crash oder einer drohenden Rezession als Folge der Subprime-Krise. Doch in den Depots der meisten Anleger hat sich im Monatsabstand nicht viel getan: Von den 11.088 Fonds, die im deutschsprachigen Raum zugelassen sind, liegen immerhin 4.602 im Plus. Im Schnitt verloren Investmentfonds im August zwar 0,8 Prozent, aber seit Jahresbeginn sind immer noch 66,9 Prozent aller Fonds im Plus.

Das Marktumfeld im Überblick

  • Die Volatilität, die seit den Turbulenzen rund um den US-Hypothekenmarkt stark angestiegen ist, verharrt auch weiterhin auf hohem Niveau – allerdings nur in den USA. So ist die Volatilität gemessen am VDAX in Deutschland im August bereits um 9,7 Prozent gefallen.
  • Weltaktien – gemessen am MSCI World – konnten im August immerhin um 0,4 Prozent zulegen und liegen auf Jahressicht bei einem Plus von 3,5 Prozent. Staatsanleihen konnten im August ebenfalls zulegen, gemessen am Citigroup EMU GBI um 0,93 Prozent, und sind damit auf Jahressicht knapp im Plus. Der Dow Jones Stoxx 50 fiel um 0,7 Prozent, die europäischen Börsen liegen gemessen am Dow Jones Euro Stoxx 50 um 0,4 Prozent im Minus.
  • In einem deutlich größeren Ausmaß schwankten im August hingegen einige Emerging-Markets-Börsen. Die Istanbuler Börse verlor im August immerhin 6,5 Prozent, die brasilianische Börse (BOVESPA) gab um 3,3 Prozent nach. Auch die osteuropäischen Börsen schlossen gemessen am MSCI EM Eastern Europe um 3,7 Prozent leichter.
  • Die asiatischen Börsen beendeten den August uneinheitlich. Die japanischen Aktien verloren gemessen am TOPIX 2,8 Prozent an Wert. Hingegen konnten die chinesischen Börsen weitere Höchststände verzeichnen. Der Shanghai Composite legte um 17,6 Prozent zu, der MSCI China liegt immerhin mit 7,7 Prozent im Plus. Andere asiatische Börsen wie in Thailand (-4,9 Prozent) oder Singapur (-5,7 Prozent) liegen aber stark im Minus. Der MSCI Asia Pacific liegt daher ebenfalls im Minus (-1,8 Prozent).
  • Bei den Währungen zeigt sich weiterhin der Yen besonders stark. Er legte im August um 3,1 Prozent zu, auch der Dollar wertete gegenüber dem Euro leicht auf (0,4 Prozent).
  • Globale Immobilienaktien konnten im August gemessen am FTSE EPRA/NAREIT Global um 3,3 Prozent zulegen. Auch europäische Immobilienaktien liegen mit 2,1 Prozent im Plus. Seit Jahresbeginn sind sie aber immer noch stark im Minus (-15,3 Prozent).
  • Auch Rohstoffe gaben im August nach, gemessen am FTSE AW/Basic Materials um 0,9 Prozent.

Favoritenwechsel fortgesetzt

Die Gewinner des Monats sind Anleger, die in China investiert haben. Die chinesischen Börsen schlossen durchwegs stark im Plus. Von den Turbulenzen rund um den Suprime-Markt in den USA sind sie kaum betroffen (Siehe auch: „China: Hausse und sicherer Hafen“ vom 30. August 2007). Auch Biotechnologie-Aktien konnten im August zulegen, der NASDAQ Biotechnology gewann 4,2 Prozent. Japanische Anleihenfonds gehören ebenfalls wieder zu den Gewinnern: Der Yen wertete um 3,4 Prozent auf und bescherte ihnen eine Rendite von bis zu 4,4 Prozent im August.

Verluste mussten indes zahlreiche Emerging-Markets-Börsen verzeichnen. Besonders südostasiatische Börsen wie Singapur oder Malaysia verloren stark. Aber auch in Russland, der Türkei, den osteuropäischen Börsen und Brasilien erlitten Anleger Kursverluste.

Die besten und schlechtesten Fonds

Der beste Fonds des Monats ist der Metzler Chinese Equity Fund mit einem Plus von 11,6 Prozent. Der Fonds wird übrigens von Japan aus von Sumitomo Mitsui Asset Management verwaltet.

China-Fonds sind Top: Passiv…

Ein Großteil des Feldes der Top 30 wird von China und Greater China Aktien-Fonds bestimmt. Insgesamt sind 20 von 30 der besten Fonds in China investiert. Ihre Performance reicht dabei von 11,6 bis 5,5 Prozent. Auch zahlreiche ETFs sind unter den Top-Fonds dabei, so etwa der Lyxor ETF China Enterprise (HSCEI), der in den Hang Seng China Enterprise Index investiert, oder der iShares FTSE/Xinhua China 25 und der db x-trackers FTSE/XINHUA CHINA 25 ETF, die beide dem Xinhua China 25 folgen.

… wie auch aktiv

Bei den aktiv gemanagten Fonds rangiert der Dexia Equities B Red Chips mit 11,1 Prozent auf Rang zwei. Der ABN AMRO China Equity folgt knapp dahinter mit 11,0 vor dem JF China A Dist mit 10,1 Prozent. Auch der Baring Hong Kong China von Lilian Co rangiert noch knapp unter den Top 30. Der Fonds hat im Fondsvergleich der besten China-Aktien-Fonds (siehe auch „China: Hausse und sicherer Hafen“ vom 30. August 2007) bei den Greater China Fonds den ersten Rang belegt.

Unter den besten Fonds finden sich auch zwei US-Aktienfonds. Der Julius Baer US Stock Fund konnte um 7,5 Prozent zulegen und damit den S&P 500 (1,9 Prozent) klar outperformen. Der JPM US Small Cap Growth konnte ebenfalls 5,6 Prozent gewinnen und damit seine Benchmark, den Russell 2000 Growth mit einem Plus von 2,9 Prozent, schlagen.

Ende des Abschwungs?

Auch einige amerikanische Immobilienaktienfonds rangieren unter den Top 30. Sie erholten sich leicht von dem Kursverfall der letzten Monate. Der Morgan Stanley US Property legte im August 7,2 Prozent zu, ist damit aber seit Jahresbeginn immer noch mit 10,2 Prozent im Minus. Ähnlich erging es auch den übrigen Fonds. Der iShares FTSE EPRA/NAREIT US Property gewann zwar 6,8 Prozent, und der Performa Fund HNW US Real Estate Securities und der CSIF North America Real Estate Index-Pension ebenfalls je 6,5 Prozent, auf Jahressicht liegen aber auch sie bei -12,4, -12,9 und -9,9 Prozent.

Ende der Stagnation?

Biotechnologiefonds profitierten nach einer langen Phase der Seitwärtsbewegung im August erneut von dem Aufschwung ihrer Branche. Bereits im Juli (siehe auch „Die Krisengewinner“ vom 16. August 2007) zählten Biotechnologiefonds zu den Gewinnern. Diesen Monat rangieren zwei Fonds unter den Top 30. Der Pictet F (LUX)-Biotech von Michael Sjöström gewann wie auch schon im Juli dazu (6,3 Prozent) und auch der UBS (Lux) Equity Fund - Biotech konnte um 6,1 Prozent zulegen.

Am unteren Ende

Im August konnten Anleger mit Fonds aber auch viel Geld verlieren. Die schlechtesten fünf Fonds verloren bis zu 26,2 Prozent. Dabei büssten vier Stabilitas-Fonds am meisten an Performance ein, der STABILITAS - Uran+Energie (-26,2 Prozent), der STABILITAS - Silber+Weissmetalle (-25,2 Prozent), STABILITAS - Gold+Resourcen (-21,5 Prozent) und STABILITAS Growth - Small Cap Resourcen (-18,5 Prozent). Dahinter folgt der ALIZEE DeTerre mit einem Verlust von 17,9 Prozent im August.

Fazit

Die Börseturbulenzen rund um den Subprime-Markt in den USA haben zwar ihre Spuren auch in der Fondswelt hinterlassen, aber von einem „Crash“ ist wenig zu spüren. Vielmehr bestätigt sich der Favoritenwechsel des vergangenen Monats (siehe auch "Die Krisengewinner" vom 16. August 2007). Der Yen und damit auch japanische Anleihenfonds konnte weiter zulegen und auch die Biotechnologiefonds gewannen. Zu den Verlierern zählten vor allem Fonds aus Thailand, der Türkei und Brasilien, die in den letzten Monaten stark gewinnen konnten. China-Aktien blieben von alledem sehr unbeeindruckt und legten im August wieder außergewöhnlich stark zu.

Alle Daten per 31.8.2007
Quelle:

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