Vom China-Boom profitieren, aber ohne China

Das Wirtschaftswachstum in China und Indien erfreut längst nicht mehr nur Anleger von China- und Indien-Aktienfonds. Auch andere Regionen der Welt, etwa Afrika, nehmen am Aufschwung stark teil. Nick Price, Fondsmanager des Fidelity Funds - EMEA, möchte von diesem "Boom des Booms" profitieren. Funds | 11.10.2007 06:56 Uhr
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Die Weltwirtschaft wächst seit Jahren beständig. Doch nicht nur China und Indien sind dabei Treiber des Wachstums. Auch abseits der südostasiatischen Staaten entwickeln sich Volkswirtschaften rasant. Ein Fonds, der auf das Wachstum der Emerging Markets ohne Südostasien setzt, ist der Fidelity Funds – EMEA. Für Fondsmanager Nick Price ist das Wachstum der EMEA-Region besonders eng mit dem rasanten Aufstieg der Wirtschaftsmächte Indien und China verbunden.

China, Indien und EMEA - eine enge Verbindung

Die Länder, die unter den Begriff EMEA fallen, reichen geografisch von Südafrika bis Russland. EMEA steht dabei für Europa, Middle East und Africa, wobei unter Europanur die "neuen Staaten", sprich Osteuropa, fallen. Die EMEA-Region ist reich an Rohstoffen und kann durch Handel und Investitionen immer stärker von China und Indien profitieren. Nick Price geht noch einen Schritt weiter: „Die Anleger, die in die EMEA-Länder investieren, werden stärker von China profitieren, als jene, die direkt in China investieren.“

Rohstoffe als Wachstumstreiber

Der wichtigste Grund dafür seien Rohstoffe. „Es gibt keine andere Region, die so ressourcenreich ist.“ Egal, ob Platin oder Erdöl, zwischen Afrika und Russland lägen ein Großteil der weltweiten Rohstoffe, gibt Price zu bedenken. So befinden sich nach einer aktuellen Analyse von British Petroleum 82 Prozent der bekannten Erdölreserven in den EMEA-Ländern. Die steigenden Preise und die rasante Entwicklung der Nachfrage nach Rohstoffen aller Art (siehe auch: „Nahrungsmittel, Afrika, Sicherheit“ vom 7. September 2007) bergen für zahlreiche Länder Chancen. Vor allem die neuen Wirtschaftsmächte Indien und China erwießen sich als besonders rohstoffhungrig und wurden damit zu einem immer wichtigeren Handelspartner der Länder in Afrika und dem mittleren Osten.

Der Rohstoffreichtum hat aber noch eine zweite Auswirkung. China hat in den vergangenen Jahren begonnen, verstärkt in Länder wie Angola oder Nigeria zu investieren, um sich die Rohstoffexporteure als Handelspartner zu sichern. „Die Chinesen bauen in vielen Fällen die erste Straße. Sie schaffen damit Infrastruktur, die die Produktivität eines Landes erheblich steigern kann", so Price im Rahmen seines kürzlichen Besuches in Wien.

Platin glänzt besonders hell

Unter den Rohstoffen hat es Price besonders das Edelmetall Platin angetan. „Platin ist die aussichtsreichste Ressource,“ so der Fondsmanager. Um mit dem Edelmetall auch Rendite zu erzielen, investiert Price einerseits in sein Geburtsland - Südafrika -, aber auch in andere Staaten Afrikas, wie beispielsweise Zambia.

Neben den hohen Erwartungen für die Rohstoffexporteure der EMEA-Region, spielen auch Konsumgüter im Portfolio des Fonds eine wichtige Rolle. Denn die die Konsumausgaben in den Emerging Markets wachsen überdurchschnittlich schnell und Produkte wie Handys oder Laptops werden für die „Emerging consumers“ immer wichtiger.

„Stabil, aber kein sicherer Hafen“

In den letzten Wochen zeigte sich zudem, dass die Emerging Markets trotz der Kreditkrise in den USA und Europa stabil blieben und sogar unbeirrt Jagd auf neue Rekord-Hochs machten. „Ich möchte nicht sagen, dass diese Märkte die neuen ‚sicheren Häfen’ sind. Aber einige Märkte der EMEA, vor allem im Mittleren Osten, sind sehr unkorreliert zu den großen Börsen.“ Darüber hinaus seien die realwirtschaftlichen Folgen der aktuellen Krise für die Region gering, nur im Falle einer tiefen US-Rezession würde das Wachstum empfindlich geschwächt werden.

Wie sieht das Portfolio aus?

Seit 11. Juni 2007 ist der EMEA-Fonds im deutschsprachigen Raum zugelassen. In diesem Zeitraum konnte Nick Price eine Rendite von 8,8 Prozent erzielen, der MSCI EMEA erreichte im selben Zeitraum 9,6 Prozent Ertrag. Zurzeit ist der Fonds besonders stark in Südafrika übergewichtet. Während die Benchmark zu 34 Prozent aus Südafrika besteht, macht das Land im Portfolio von Price über 45 Prozent aus. Allerdings sind darin zahlreiche Unternehmen enthalten, die zwar in Südafrika börsenotiert, aber in anderen Märkten aktiv sind, wie beispielsweise dem Kongo oder Zambia.

Vorsichtig ist Price zurzeit in Osteuropa und der Türkei. In Osteuropa seien die Bewertungen, beispielsweise in Polen, überteuert und in der Türkei bereiten Price das Handelsbilanzdefizit und die Produktivität Kopfzerbrechen. „Insgesamt ist das Umfeld für die EMEA-Länder aber fantastisch. Diese Länder werden von China und Indien stärker profitieren als alle anderen.“

Alle Daten per 4.10.2007
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