DWS: Aktien-Aufschwung Anfang 2002

Klaus Kaldemorgen, Leiter des Internationalen Aktienfonds-Managements der DWS, bleibt bei seiner bereits im Juli geäußerten Einschätzung einer Erholung der US-Konjunktur. Die Anschläge in den Vereinigten Staaten haben diese allerdings um ein bis zwei Quartale nach hinten verschoben. Funds |

DWS bleibt bei positiver Einschätzung der Aktienmärkte für Anfang 2002, Geldmarktzinsen auf Rekordtief erwartet, Kursgewinne für Renten

"Die expansive Fiskalpolitik und die Zinssenkungen auf derzeit 2,5 % in den USA werden Wirkung zeigen. Allerdings dürfen wir uns von dem Aufschwung am Aktienmarkt nicht zu viel versprechen. Er wird kommen, weil die Wirtschaft wieder anzieht; er ist also rein vom gesamtwirtschaftlichen Umfeld getragen. Technische Innovationen, die einen Sektor an die Spitze einer allgemeinen Hausse bringen können, wie z. B. in der Vergangenheit die Informationstechnologie, sehe ich derzeit nicht. Einen Boom der Aktienmärkte, wie wir ihn Ende der 90er Jahre gesehen haben, werden wir nicht erleben."

Negative Unternehmensergebnisse in den USA erwartet

Kaldemorgen betont, daß trotz der in den vergangenen Wochen wieder freundlicheren Börse die Risiken nicht aus den Augen verloren werden dürfen. Kurzfristig wird die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleiten. Entsprechend negativ werden die Auswirkungen auf die Unternehmensergebnisse sein. Dies wird von den Anlegern jedoch bereits ebenso erwartet wie ein starker Rückgang der Konsumnachfrage, bislang eine verläßliche Stütze der US-Wirtschaft. Es ist daher davon auszugehen, daß diese erwarteten Belastungen in den Kursen berücksichtigt sind. Dies gilt nicht für eine politische Eskalation: "Sollte sich der Krieg in Afghanistan zu einem Flächenbrand in anderen islamischen Ländern ausweiten oder weitere Terroranschläge in der westlichen Welt folgen, haben alle Prognosen keine Gültigkeit mehr", so Kaldemorgen.

Öl-Aktien als Versicherung

Dieser Unsicherheit wird in den DWS-Fonds u. a. durch einen höheren Anteil von Öl-Aktien begegnet. "Öl-Aktien", so Kaldemorgen, "sind eine Versicherung gegen die Ausweitung des Konfliktes." Nach den Anschlägen vom 11. September hat das Fondsmanagement die seinerzeit relativ hohen Barbestände abgebaut und selektiv Zukäufe getätigt; die Liquidität in den DWS-Aktienfonds ist aber mit durchschnittlich fast 10 % immer noch hoch. Investiert werde vor allem in frühzyklische Sektoren wie Technologie (Halbleiter), zyklische Konsumwerte (Touristik) sowie Industrietitel. "Diese Strategie", so Kaldemorgen, "verfolgen wir schon seit Sommer."

Kaldemorgen weist darauf hin, daß viele der großen Technologie-Unternehmen wie IBM, Dell oder Microsoft bereits einen vollen Konjunkturzyklus durchlaufen hätten und ihr Verhalten in den einzelnen Phasen daher erprobt sei. Im Falle eines Konjunkturumschwungs käme diesen Unternehmen auch der derzeit stattfindende

Stellenabbau zugute. Das niedrigere Kostenniveau werde zu einer Hebelwirkung bei steigenden Erträgen führen.

Der Neue Markt ist nicht tot.

Die Krise am Neuen Markt sieht Kaldemorgen als ausgestanden. "Wir brauchen den Neuen Markt für die Eigenkapitalbeschaffung deutscher Unternehmen. Der Neue Markt ist nicht tot. Daß viele Wachstumsunternehmen es nicht schaffen, in die Gewinnzone zu kommen, liegt in der Natur eines Risikokapitalsegmentes. Das haben wir auch an der amerikanischen Nasdaq gesehen. Allein dieses Jahr sind an der Nasdaq schon über 500 Unternehmen vom Kurszettel genommen worden." Ein Gutes habe der Kursverfall: "Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt. Institutionelle Anleger haben sich weitgehend von Neuen Markt-Werten getrennt, so daß weitere Verkaufswellen nicht zu erwarten sind."

Zinsen sinken auf Rekord-Tief

Mit Blick auf die Zinsentwicklung erwartet die DWS neue Rekordtiefstände. "Rezession, steigende Arbeitslosigkeit und rückläufige Inflationsraten prägen das wirtschaftliche Bild in den USA", so der für das Rentenfondsmanagement zuständige DWS-Geschäftsführer Axel Benkner. Die politischen und militärischen Anforderungen an die USA erforderten dagegen eine stabile Wirtschaftsentwicklung und eine möglichst rasche Konjunkturbelebung. Daher sei mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen. "Die Geldmarktzinsen könnten mit 2 % ein neues Rekordtief erreichen", so Benkner. "Damit bleiben Anleihen insbesondere im mittleren Laufzeitbereich mit gegenwärtigen Renditen von 4,5 - 5,0 % weiter attraktiv."

Der Zinsrückgang in den USA werde auch auf Europa Auswirkungen haben. Die EZB könnte die Geldmarktzinsen weiter zurückführen, ohne einen Kursrückgang des Euro zu verursachen, zumal der Euro-Geldmarktzins bereits heute um 0,75 % über dem Dollar-Zins liege. So sollte es zu konzertierten Zinssenkungen bei den beiden wichtigsten Währungen bei gleichzeitiger Wechselkursstabilität kommen. Damit sind auch für Euro-Anleihen Kursgewinne zu erwarten.

Emittenten-Selektion bei Unternehmensanleihen

Bei Unternehmensanleihen werde nach Ansicht von Benkner die Selektion der Emittenten immer wichtiger. Die derzeit sehr hohen Spreads auch bei Qualitätspapieren ermöglichten Renditen für Euro-Anleihen von bis zu 6 %. Die von Branche zu Branche und von Emittent zu Emittent unterschiedlich zu beurteilende Bonitätsentwicklung werde den Ausschlag für den Anlageerfolg geben.

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