Ausblick auf Produkttrends 2008

Im vergangenen Jahr war die durch die Probleme bei amerikanischen Subprime-Hypotheken ausgelöste Finanzkrise eines der beherrschenden Themen an den Märkten, aber auch für die Fondsbranche. Welche neuen Produkttrends könnte es auf den Fondsmärkten geben? e-fundresearch.com mit möglichen Antworten auf diese Frage. Funds | 09.01.2008 12:16 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Wer die Fondsbranche schon seit längerer betrachtet, kann ein Muster erkennen. Meist ist es so, dass ein Markt gut läuft. Hat dieser sich eine Zeit lang überzeugend entwickelt, dann beginnen die Fondsgesellschaften, Produkte darauf zu kreieren. Es ist deshalb auch kaum überraschend, dass in den vergangenen Jahren der Markt mit Fonds zu Trendthemen wie Klimaschutz, Rohstoffe und Emerging Markets förmlich überschwemmt wurde.

Trendthema Multi-Asset-Fonds

Ob solche Trendthemen weiterhin gut laufen, sei dahingestellt. Kein Experte kann dies sicher vorhersagen. Das gilt umso mehr, da es, ausgelöst durch die Kreditkrise am amerikanischen Hypothekenmarkt, zu einer Abkühlung der weltweiten Konjunktur kommen kann. In Amerika zeigt sich dies bislang am deutlichsten. Geht dort das Wirtschaftswachstum aber zurück, dann wird dies auch Spuren in der realen Wirtschaft Europas und der Schwellenländer hinterlassen. Die wahrscheinliche Folge wären rückläufige Umsätze der Unternehmen, damit einhergehend sinkende Firmengewinne und eine Korrektur an den weltweiten Aktienmärkten.

Wie sollen sich Anleger jetzt positionieren? Ein neuer Trend, der sich in der Fondsbranche derzeit abzeichnet, könnte für Anleger hier eine Antwort geben: Die Rede ist von Multi-Asset-Fonds. Sie können ähnlich wie Mischfonds in Aktien und Anleihen investieren, darüber hinaus haben die Manager solcher Fonds die Möglichkeit, Anlageklassen wie Hedgefonds, Rohstoffe oder Immobilien beizumischen.

Regelbasiertes Investment im Vorteil

Dass diese Idee auch in einem turbulenten Marktumfeld, das in diesem Jahr möglicherweise bevorsteht, Sinn macht, erläutert Christian Gruben, Portfoliomanager der Multi-Asset-Fonds NV Strategie Quattro Plus und des NV Strategie Dynamic von der NV Asset Management im bayerischen Traunstein. Er analysierte ein Portfolio, bestehend zu je einem Viertel aus Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffinvestments, im Zeitraum von 34 Jahren. Das Ergebnis dieser Untersuchung: „Es gab kein einziges Jahr in dem gesamten Zeitraum, in dem nicht mindestens zwei Anlageklassen im Plus lagen“, so Gruben.
Auch schwierige Marktphasen konnten Anleger so gut überstehen. Langfristig brachte das Depot ein besseres Ergebnis, als reine Aktienanlagen oder ein Portfolio bestehend aus Aktien und Renten. „Vor allem aber erzielte das untersuchte Portfolio dieses Ergebnis mit geringeren Wertschwankungen“, sagt Gruben.

Ein entscheidender Punkt ist dabei die regelmäßige Anpassung der Gewichtung. Da sich die einzelnen Vermögensklassen unterschiedlich entwickeln, passte Gruben immer am Jahresende die Gewichtungen jeweils wieder an die ursprünglichen 25 Prozent an. Da es auch Profis selten gelingt, stets zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Anlageklasse zu investieren, macht eine solche regelbasierte Vorgehensweise, wie bei den Fonds der NV Asset Management, Sinn. Da dies nicht bei allen neuen Multi-Asset-Fonds der Fall ist, sollten Anleger auch abwarten, wie gut sich die einzelnen Produkte wirklich schlagen. Zumindest aber bieten diese Fonds durch ihre breite Streuung in schwierigen Marktphasen die Chance, Kursrückgänge bei einzelnen Anlageklassen aufzufangen.

Megatrend Agrarrohstoffe

Eine Anlageklasse, die in 2008 ebenfalls an Bedeutung gewinnen dürfte, sind Agrarrohstoffe. Angesichts des rasanten Wachstums der Weltbevölkerung, die Vereinten Nationen (UN) gehen davon aus, dass 2025 acht Milliarden Menschen die Erde bevölkern werden, und des gleichzeitigen Rückgangs der Anbaufläche pro Kopf, was unter anderem auf die zunehmende Urbanisierung zurückzuführen ist, wird die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot immer größer. Gleichzeitig nimmt der Wohlstand in den Schwellenländern zu. „Dies führt derzeit dazu, dass sich die Ernährungsgewohnheiten der dort Bevölkerung ändern“, so Eckart Keil von der Beratungsfirma ERA Resources, die den Stabilitas Soft Commodities berät. Mehr proteinhaltige Nahrung und auch mehr Getreide dürften deshalb nachgefragt werden.

Direktinvestments bieten Inflationsschutz

Dazu kommen Faktoren wie Wasserknappheit, nach Angaben der UN entfällt zwei Drittel der weltweiten Wasserentnahme auf die Landwirtschaft, die Folgen des Klimawandels, der immer wieder zu Ernteausfällen führt, und die Energieproblematik, die zu einer verstärkten Nutzung von Agrarrohstoffen zur Herstellung von Bioethanol führt. „Wegen der Konkurrenzsituation zwischen der Nutzung von Agrarrohstoffen als Nahrung und Treibstoff hat sich zum Beispiel der Preis für Mais in Amerika in den vergangenen beiden Jahren zeitweise verdoppelt“, sagt Experte Keil. Er geht davon aus, dass die Preise für landwirtschaftliche Güter in den nächsten zehn bis 15 Jahren weiter steigen werden.
Davon dürften Firmen wie Saatgutproduzenten oder Hersteller landwirtschaftlicher Geräte profitieren. Allerdings sind die Möglichkeiten, dort zu investieren, begrenzt. Mit dem Stabilitas Soft Commodities (LU0278436117) und dem DWS Invest Global Agribusiness (LU0273158872) gibt es zwei Fonds, die ausschließlich auf diesen Bereich ausgerichtet sind. Allerdings sind Aktieninvestments mit Vorsicht zu genießen, da sie mit den  Aktienmärkten eng korreliert sind und in einem schlechten Aktienmarktumfeld wohl ebenfalls unter Druck kommen dürften. 

Eine Alternative ist es, direkt auf die Preisentwicklung landwirtschaftlicher Erzeugnissen zu setzen, da dies zugleich einen Inflationsschutz bietet. Zwar gibt es einige Fonds, die direkt in Rohstoffe investieren, doch werden hier Agrarrohstoffe nur beigemischt. Anleger sollten bei diesen Produkten deshalb auf die Zusammensetzung achten. Es ist aber davon auszugehen, dass in 2008 auch in diesem Bereich noch weitere Produkte auf den Markt kommen werden. 

In Teil zwei des Ausblicks auf 2008 wird es unter anderem um die Entwicklung bei Exchange Traded Funds und die neuesten Produkte in diesem Bereich gehen.

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