Dr. Ghadir Abu Leil-Cooper, Managerin des Baring Russia Fund (WKN 926107), ist der Meinung, dass die Bewertung russischer Titel nach wie vor attraktiv und die Rohstoffnachfrage aus China einer der wichtigsten Antriebsfaktoren für das anhaltende Wirtschaftswachstum in Russland sei.
Russland als Hauptlieferant der Rohstoffe
Dr. Abu Leil-Cooper erklärt: "In China sind die Einkommen der Stadtbevölkerung rasant gestiegen, was zu einer breiten Migration der ländlichen Bevölkerung in die Städte geführt hat. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch den starken Anstieg der Rohstoffnachfrage, der auch in Zukunft anhalten dürfte." In den Jahren 2004-2008 lag der Anteil Chinas an der Ölnachfrage deutlich über dem der USA und Europas. Weiterhin verantwortlich für den Nachfrageanstieg waren der Nahe Osten, andere Regionen in Asien und Lateinamerika. "Russland, das über reiche Erdöl- und Gasvorkommen und riesige Eisenerz- und Kohlereserven verfügt und zu den weltweit führenden Erzeugern von Palladium, Titan, Nickel und Platin zählt, ist der Hauptlieferant der Rohstoffe, die den bemerkenswerten Wandel in China vorantreiben."
Inländische Konsumausgaben nehmen zu
Dr. Abu Leil-Cooper weist auf weitere wichtige Antriebsfaktoren für den russischen Markt hin: "Zudem profitiert die russische Wirtschaft von höheren Infrastrukturausgaben im Inland. Wir gehen davon aus, dass die Ausgaben Russlands für die Infrastruktur in den nächsten Jahren zwischen 2 bis 5,5% des BIP liegen werden. Der Markt wird durch einen soliden Leistungsbilanzüberschuss und Devisenreserven in Höhe von ca. USD 520 Mrd. gestützt. Nachdem Russland seine Auslandsschulden beglichen hat, benötigt das Land zur Finanzierung des Wachstums kein ausländisches Kapital mehr. Darüber hinaus nehmen die inländischen Konsumausgaben infolge der steigenden Löhne und des höheren Lebensstandards zu."
Politische Faktoren als Wachstumsmotor
Einen weiteren Wachstumsmotor sieht Leil-Cooper in politischen Faktoren. "Zwar müssen politische Faktoren bei Anlagen in Emerging Markets berücksichtigt werden. Jedoch ist das Risiko negativer Überraschungen in Russland derzeit gering, da der Machtwechsel von Putin auf seinen Nachfolger Medvedev vermutlich reibungslos verlaufen wird. Wir gehen davon aus, dass Reformen wie die Liberalisierung der Gaspreise und die Umstrukturierung im Versorgungsbereich langsam aber stetig voranschreiten werden. Ferner wird erwartet, dass sich in Russland in verstärktem Maße Anlagemöglichkeiten ergeben werden, da die Zahl der Börsengänge von russischen Unternehmen unter Umständen wieder zunehmen wird."