Raiffeisen KAG: "Haben unsere Hausaufgaben gemacht"

Inwieweit sich die Raiffeisen KAG nach den weitreichenden Restrukturierungsmaßnahmen von 2014 wieder auf einem nachhaltigen Erfolgskurs sieht und warum neue EU-Regulierungsvorgaben (Stichwort MiFID II) nicht als Hindernis, sondern viel eher als Chance wahrgenommen werden, erklärte die Geschäftsführung im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien. Markets | 27.05.2015 17:00 Uhr
v.l.n.r.: Raiffeisen KAG Geschäftsführer Dieter Aigner, Michael Höllerer und Rainer Schnabl / ©  RCM
v.l.n.r.: Raiffeisen KAG Geschäftsführer Dieter Aigner, Michael Höllerer und Rainer Schnabl / © RCM
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Starke Nachfrage bei Publikumsfonds

Per Ende April 2015 – verwaltet die Raiffeisen KAG Assets under Management in Höhe von EUR 31,4 Mrd, das entspricht einem Plus von 6,4 % seit Jahresbeginn. Überdurchschnittlich stark gestiegen ist laut Angaben der Geschäftsführung das Volumen bei den Publikumsfonds: „Mit einem Zuwachs von 10,0 % sind wir hier sogar deutlich über dem Markt gewachsen; eine Entwicklung, die uns nach mehreren Jahren schleppender Zuflüsse in diesem Segment besonders freut. Wertpapierfonds treten somit immer stärker in Konkurrenz zum Sparbuch“, kommentiert Michael Höllerer, Geschäftsführer der Raiffeisen KAG, die positive Geschäftsentwicklung des Unternehmens im bisherigen Jahresverlauf.

Maßnahmen von 2014 greifen: "Haben unsere Hausaufgaben gemacht" 

Zum Unternehmenserfolg sollen insbesondere die verschlankten Strukturen und die Intensivierung des Vertriebs beigetragen haben. Höllerer: „Die herausfordernden Marktgegebenheiten und die rückläufige Wachstumsdynamik der vergangenen Jahre erforderten im Unternehmen ein hohes Kostenbewusstsein sowie einen starken Fokus auf Effektivität und Effizienz.“ Mit der Integration der beiden Töchter Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank AG und der Raiffeisen International Fund Advisory GmbH in die Raiffeisen KAG habe man die wichtige Vereinfachung des organisatorischen und gesellschaftsrechtlichen Aufbaus erreichen können. Die Anzahl der Organisationseinheiten soll sich – auf das gesamte Unternehmen bezogen – halbiert haben. Sämtliche Restruktuierungsmaßnahmen waren Teil des "ZukunftPLUS"-Programms, das seitens der Raiffeisen Zentralbank vor zwei Jahren gestartet wurde, um die Marktposition der Raiffeisen-Verbundunternehmen zu festigen und abzusichern.

MiFID II als Chance nutzen 

Die neuen EU-Regulierungsvorgaben für sichere Märkte bleiben für die gesamte Fondsindustrie und somit auch für die Raiffeisen KAG eine Herausforderung. Höllerer: „Wir nehmen diese Herausforderung offensiv an, weil wir davon überzeugt sind, dass damit eine große Chance für stärkeres Kundenvertrauen gegeben ist. Bereits heute gehören Wertpapierfonds zu den transparentesten und detailliert geregelten Finanzprodukten. Damit wissen sowohl die Kunden als auch die Berater, welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. Das ist gut so.“

Klare Fokussierung auf Kernmärkte soll zu Wachstum führen

„Die gestiegenen Volumina sind das Ergebnis der klaren Fokussierung unserer Aktivitäten auf die Kundenbedürfnisse in unseren Kernmärkten Österreich, CEE, Italien und Deutschland“, so Rainer Schnabl, in der Raiffeisen KAG für das Kundengeschäft verantwortlich. Vor allem das Geschäft über die Raiffeisenbanken in Österreich, die Raiffeisenbanken in Südtirol und Trentino und über die Netzwerkbanken in CEE soll sich laut Angaben von Schnabl hervorragend entwickeln. „Durch diesen klaren Fokus war es uns auch möglich, unsere Schlagkraft in den Kernmärkten auszubauen. Dies hat wesentlich zur überproportionalen Entwicklung im Publikumsfondsbereich beigetragen“, so Schnabl. 

Auch das Geschäft mit den institutionellen Kunden, mit aktuell EUR 17,8 Mrd. Assets under Management ein wesentlicher Pfeiler der Raiffeisen KAG, verlaufe laut Schnabl sehr solide: „Viele bestehende institutionelle Kunden haben im letzten Jahr die Volumina bei der Raiffeisen KAG aufgestockt. Wir fühlen uns dadurch in unserer Ausrichtung, nahe am Kunden und dessen Bedürfnissen zu sein, bestätigt. Das Geschäft bei bestehenden Kunden auszubauen und neue Kunden zu gewinnen, ist eines der wesentlichen Themen in der nächsten Zeit.“

Nachhaltigkeit rückt deutlich stärker in den Fokus

„Nachhaltige und ethische Investmentmöglichkeiten bieten auch Kleinanlegern die Möglichkeit, Einfluss auf verantwortliches Wirtschaftsgeschehen zu nehmen,“ begründet Dieter Aigner, innerhalb der Geschäftsführung für das Fondsmanagement verantwortlich, das in der Vergangenheit immer stärker gewordene Commitment der Raiffeisen KAG zu nachhaltigen Investments. "Wir setzen auf ehrliche Nachhaltigkeit und blenden nicht durch oberflächliches green-washing“, so Aigner. 

Bereits vor zwei Jahren wurden die UN-PRI (United Nations-supported Principles for Responsible Investment) unterzeichnet. „Daneben gibt es umfangreiche Kapazitäten in der KAG, die den Fonds-Anlegern die professionelle Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsgrundsätzen bei sämtlichen Veranlagungen sicherstellen“, stellt Aigner klar. Bereits vor einigen Jahren habe sich die Raiffeisen KAG aus dem in der öffentlichen Diskussion sehr umstrittenen Bereich der Nahrungsspekulation (Derivate) zurückgezogen und mittlerweile sollen auch „kontroverse Waffen“ (ABC-Waffen, Landminen, Streubomben, Uranmunition) aus dem Investmentuniversum ausgeschlossen worden sein.

Allein in Österreich habe sich das Volumen bei nachhaltigen Geldanlagen (inkl. Mandaten) in den letzten Jahren vervielfacht und sei von Ende 2013 bis Ende 2014 um 36 % auf knapp EUR 9,0 Mrd. angestiegen. Auch die Volumina der Raiffeisen Nachhaltigkeits-Fonds der Raiffeisen KAG seien deutlich gewachsen. Von Ende 2013 bis Ende April 2015 sollen die Anlagen in nachhaltig gemanagten Fonds insgesamt um mehr als 80 % auf knapp EUR 1,1 Mrd. gewachsen sein. „Anfang Mai haben wir das Angebot um einen weiteren Mischfonds in dem Segment erweitert. Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide investiert zu einem Großteil in Anleihen – bis max. 35 % Aktienanteil – dadurch ergänzt er das bisherige Angebot unserer nachhaltigen Fondsprodukte perfekt“, so Dieter Aigner.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
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