Internationale Studien belegen, Alternative Investments sind die einzigen Positionen, die in den Portfolien der weltweit größten Vermögensverwalter seit 2014 kontinuierlich aufgestockt wurden. Dass dieser Trend auch bei institutionellen Investoren anhält, konnte Martin Greil, Generalsekretär der AIFM Federation, bei der Eröffnung der Fachtagung anhand aktueller Zahlen aufzeigen: „Im Portfolio einer Pensionseinrichtung finden sich 2016 international betrachtet 27 % Alternative Investments und Immobilien, in Deutschland aufgrund strengerer regulatorischer Bestimmungen immerhin 13 %.“
Einige Impressionen der AIFM-Fachtagung hat Ihnen e-fundresearch.com in nachfolgender Fotogalerie zusammengefasst:
Liquid Alternatives im Fokus
2016 äußerst gefragt waren Liquid Alternatives. Daniel Giamouridis, EMEA Head of Scientific Implementation der Global Portfolio Products Gruppe bei Bank of America Merrill Lynch in London, führte daher im ersten Vortrag des Tages seine Gedanken zum aktuellen Trend des “Smart Beta Investing” und den zugrundeliegenden wissenschaftlichen Hintergründen aus.
Er gab Einblicke in die Größe und Volumenentwicklung des Smart Beta Markts, und ging sowohl auf Chancen als auch Risiken in diesem Bereich ein. Im Spezifischen diskutierte er den Einfluss der Explosion der Assets under Management innerhalb des Produktsegments, und die Effekte von Herdenverhalten und dem Trading der Marktteilnehmer. Aus seiner Sicht bietet das breite Feld von Smart Beta interessante Investitionsmöglichkeiten, unter der Voraussetzung, dass die inhärenten Risiken richtig in Betracht gezogen und bei der Implementierung entsprechend berücksichtigt werden.
Absolute Return Bonds Fonds als Fels in der Brandung gegen den starken Einfluss der Geldpolitik auf die Entwicklung der globalen Kapitalmärkte präsentierte anschließend Felicita Fiala, Investment Produkt Spezialist bei Kames Capital in Edinburgh.
Neben klassischen benchmark-orientierten Konzepten sind neue Wege sinnvoll, beispielsweise die Konzentration auf Absolute-Return-Anlagestrategien. Gerade marktneutrale Strategien erweisen sich als sinnvolle Beimischung zu einem Gesamtportfolio.
Absolute-Return-Fonds generieren das Alpha unabhängig von den zugrundeliegenden Anleihenmärkten und bei sehr niedriger Volatilität.
Fisch und Meeresfrüchte als Investmentthema?
Fisch und Meeresfrüchte als alternatives und nachhaltiges Investmentthema standen im Fokus des Beitrags von Christoph Baldegger, Gründer der Bonafide.
Basierend auf den nachfolgenden Faktoren macht eine Allokation in diesen Sektor finanziell wie auch sozio-ökologisch Sinn: Die Produktion von Fisch hinterlässt den kleinsten ökologischen Fußabdruck im Vergleich zu anderen Proteinquellen. Fisch gehört zu den weltweit meistgehandelten Nahrungsmitteln und bietet ein großes Diversifikationspotential im Portfoliokontext. Aquakultur bleibt weiterhin die am schnellsten wachsende Nahrungsmittelproduktion. Für 10 bis 12 Prozent der Weltbevölkerung ist der Lebensunterhalt von der Fischerei abhängig. Die wachsende Nachfrage nach Fisch als Ressource schafft ein attraktives Umfeld für Investoren.
Stefan Amenda und Wolfgang Kaiser von MEAG (Tochtergesellschaft von Munich Re) zeigten einen Lösungsansatz für Versicherungen, die einen stetigen ordentlichen Ertrag erwirtschaften wollen und gleichzeitig einen berechenbaren Zielwert für die Solvenzkapitalanforderung gemäß Solvency II anstreben. Zu diesem Zweck analysieren und bewerten die Spezialisten der MEAG relevante Marktrisiken gemäß Solvency II Standardmodell. Unter Beachtung der Korrelationen soll im Ergebnis ein vorgegebener Zielwert nicht überschritten werden.
Als Umsetzung solcher Ansätze bieten sich Spezial AIF an, die auf Absolute-Return-Ansätzen basieren. Breite Anlagespektren sowie hohe Freiheitsgrade bei der Portfoliokonstruktion ermöglichen eine positive Rendite weitgehend unabhängig vom vorherrschenden Marktumfeld.
Die starke Nachfrage nach Core-Immobilien im Niedrigzinsumfeld führt zu weiter steigenden Preisen und längeren Anlagehorizonten. Institutionelle Investoren suchen deshalb vermehrt nach Ergänzungsstrategien. Zwei davon stellte Thomas Kallenbrunngen, Generalbevollmächtigter der Helaba Invest KAG, im letzten Vortrag der Fachtagung vor.
Der Sekundärmarkt für Immobilienfonds bietet die Möglichkeit, in voll investierte und auf Einzelobjektebene analysierbare Fonds zu investieren und dabei auch nach Vintages streuen zu können. Voraussetzung für eine erfolgreiche Secondaries-Strategie ist ein gutes Marktnetzwerk mit Zugang zum Sekundärmarkt und ein kompetentes Analyseteam.
Im Kontext des Weltwirtschaftswachstums spielt Asien eine immer zentralere Rolle. Der asiatische Immobilienmarkt ist aber sehr heterogen und verfügt über eine Reihe von Besonderheiten. Lokale Expertise, tiefe Due Diligence und breite Diversifikation sind Zutaten für ein erfolgreiches Investment.