Die Zuflüsse auf dem europäischen ETF-Markt konnten sich laut aktuellen Daten des "Lyxor ETF Barometers" im Dezember 2016 weiter erholen. Die Nettomittelzuflüsse summierten sich demnach im Verlauf des Dezembers auf 4,7 Milliarden Euro, was dem höchsten Stand seit September 2016 entspricht. Das insgesamt in ETFs verwaltete Vermögen stieg im Vergleich zum Jahresende 2015 um 14 Prozent auf ein neues Rekordniveau von 516 Milliarden Euro. Dazu beigetragen hat auch die insgesamt positive Marktentwicklung, die über das gesamte Jahr mit fünf Prozent zum Volumenwachstum beisteuerte.
Die noch im November zu beobachtende Rotation von Anleihen zu Aktien kam laut Daten von Lyxor zum Erliegen; während es bei Aktien-ETFs der Industrieländer weiterhin zu Zuflüssen kam, verzeichneten Anleihe-ETFs keine weiteren Rückflüsse.
Dennoch: Schwächstes ETF-Jahr seit 2013
Trotz des neuen Rekordniveaus von 516 Milliarden Euro muss festgehalten werden, dass der europäische ETF-Markt ganz klar nicht an das bisherige Rekordzufluss-Jahr 2015 anknüpfen konnte. Mit Gesamt-Nettozuflüssen von knapp 41 Milliarden Euro im Jahr 2016 verbuchte die europäische ETF-Industrie das schwächste Jahr seit 2013:
Aktien aus entwickelten Ländern standen besonders im Fokus
Laut des aktuellen "ETF Barometers" richteten ETF-Anleger ihr Interesse im Dezmeber erneut vorwiegend auf Aktien-ETFs. Hier verzeichnete der Markt europaweite Nettomittelzuflüsse in Höhe von 4,1 Mrd. Euro. Gefragt waren vor allem Aktien aus den entwickelten Ländern, allen voran aus Europa. In europäische Aktien-ETFs flossen 1,7 Mrd. Euro, in US Aktien-ETFs 1,2 Mrd. Euro. Selbst japanische Aktien-ETFs erzielten mit Nettozuflüssen in Höhe von 486 Mio. Euro einen Jahresrekord.
EM-Aktien mit starken Abflüssen
Weniger positiv konnten Emerging Markets Aktien-ETFs das Jahr 2016 abschließen: "Vor dem Hintergrund der Zinserhöhung durch die amerikanische Notenbank mussten die Aktienmärkte der Schwellenländer Abflüsse in Höhe von fast einer Milliarde Euro hinnehmen", heißt es in der aktuellen Lyxor-Analyse. Dies betraf vor allem breite Aktienindizes wie den MSCI Emerging Markets sowie asiatische ETFs.
Rückzug aus den Rentenmärkten gestoppt
Der im November zu beobachtende Rückzug der Anleger aus Renten-ETFs konnte im Dezember gestoppt werden. Waren im November noch 3,3 Mrd. Euro abgeflossen, so investierten die Anleger im Dezember wieder 466 Mio. Euro in die Rentenmärkte. Auch hier standen Anleihen aus den entwickelten Staaten im Fokus. Europäische Staatsanleihen-ETFs verzeichneten Zuflüsse in Höhe von 451 Mio. Euro. Sowohl Investmentgrade-Unternehmensanleihen als auch Hochzinsanleihen verbuchten ebenfalls Zuflüsse in Höhe von gut 400 Mio. Euro. Zu Abflüssen kam es hingegen bei Staatsanleihen aus den Emerging Markets sowie bei US-Staatsanleihen.