In nur zwei Jahren: Studie erwartet Verdopplung der Investitionen in ESG-Strategien

Laut einer Untersuchung von BNP Paribas Securities Services beabsichtigen Asset Manager und Asset Owner ihre Anlageaktivitäten in Umwelt-, Sozial- und Corporate Governance-orientierte Strategien in den kommenden zwei Jahren zu verdoppeln. Markets | 24.05.2017 17:00 Uhr
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Studien-Highlights im Überblick:

  • 79 % der institutionellen Investoren berücksichtigen Environmental Social & Corporate Governance (ESG)
  • Investitionen in alternative ESG-Vermögenswerte werden um 20 % ansteigen
  • 55 % sehen das Fehlen zuverlässiger Daten als Hindernis ESG stärker einzubeziehen
  • 31 % der Asset Manager sind über steigende Kosten besorgt

Der Report „Great Expectations: ESG – what’s next for asset owners and managers“ verweist auf die weit verbreitete Einbeziehung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren in Investitionsentscheidungen. Gemäß dem Bericht setzen 79 % der Befragten auf ESG entweder bei ihrer Anlagestrategie als Asset Owner oder bei den von ihnen vermarkteten Produkten als Asset Manager. 77 % der Asset Owner, die ESG einbeziehen, haben laut der Studie 25 % oder weniger in spezifische ESG-Strategien investiert, beabsichtigen jedoch, diesen Anteil in den kommenden zwei Jahren auf 50 % oder mehr zu erhöhen. 

Andererseits vermarkten rund 40 % der derzeit schon mit ESG befassten Asset Manager (das sind 80 % aller Asset Manager) maximal 25 % ihrer Fonds als ESG oder verantwortliche Investitionsfonds. Dieser Anteil wird sich jedoch in den kommenden zwei Jahren wesentlich erhöhen, weil mehr als die Hälfte (54 %) beabsichtigen, in zwei Jahren 50 % oder mehr ihrer Fonds als ESG-Produkte zu vermarkten. 

Gerald Noltsch, CEO BNP Paribas Securities Services in Deutschland, sagte: „Die Auswahl der  Anlagemöglichkeiten wird sich in den kommenden zwei Jahren erheblich verändern. Dass die Einbeziehung von ESG die Erträge positiv beeinflussen kann, ist inzwischen bekannt, es zeichnet sich aber ab, dass diese Anlagen zu echten Schwerpunkten ausgebaut werden. Dadurch entstehen neue Herausforderungen. Für die Erfassung und Analyse von ESG-Daten werden neue Tools, Ressourcen und Kompetenzen bei Asset Managern und Asset Ownern benötigt. Wir erwarten also, dass die Technologie eine äußerst wichtige Rolle spielt, um die mit ESG gesetzten Ziele zu erreichen.“ 

Die Studie ergab, dass 64 % der Asset Owner und 47 % der Asset Manager befürchten, ein Mangel an zuverlässigen Daten könne die weitere Verbreitung von ESG erschweren. Dieser Wert dürfte aber in zwei Jahren auf 22 % bzw. 8 % fallen. 

Auch der Mangel an fortschrittlichen Analysen wird von beiden befragten Gruppen mit Sorge betrachtet. Fast ein Viertel (23 %) erwähnt dies als ein mögliches Hindernis in der Zukunft und sieht den Bedarf, in Technologie und Spezialisten zu investieren. Trevor Allen, Produktspezialist für Investitionsrisiko und Performance bei BNP Paribas Securities Services in London, kommentiert diese Erkenntnis: „Während die Branche erwartet die Daten innerhalb von zwei Jahren erfassen zu können, bleibt die Fähigkeit aus den Daten Schlussfolgerungen zu ziehen weiterhin eine Herausforderung. Hier kommen Spezialisten für intelligente Daten, künstliche Intelligenz und ESG zum Einsatz. Wir erwarten, dass sowohl Asset Manager als auch institutionelle Investoren ihre technischen und personellen Kompetenzen ausbauen werden, um diesen Bedarf in den kommenden Jahren zu decken.“ 

Der Aufbau neuer Ressourcen erfordert Investitionen. Asset Manager befürchten einen sich daraus ergebenden Kostenanstieg. Laut der Studie erwarten 31 %, dass dies in den kommenden zwei Jahren die größte Herausforderung sein wird. Für die Befragten stellt dieser Aspekt das größte Hindernis in naher Zukunft dar. 28 % der Asset Manager zweifeln auch daran, dass sie in der Lage sind, den Produktbedarf von Asset Ownern hinsichtlich ESG zu erfüllen und schätzen das für die nächsten zwei Jahre gleich ein. Noltsch fasst zusammen: „Asset Manager müssen eng mit Asset Ownern zusammenarbeiten, um deren ESG-Bedarf zu verstehen und entsprechende Produktlösungen zu konzipieren. Allerdings sind dafür Investitionen nötig.“ 

Die Studie weist für die nächsten zwei Jahre auch eine geplante Umschichtung zu alternativen Anlagen innerhalb von ESG-Allokationen aus. Asset Manager und Asset Owner erwarten, dass ihre Investitionen in alternative ESG-Anlagen, einschließlich Hedge Fonds, Infrastruktur, Immobilien, Eigen- und Fremdkapital in zwei Jahren um 20 % steigen werden. Umgekehrt wird erwartet, dass ESG-Anteile in öffentlichen Beteiligungen in entwickelten Märkten, die derzeit fast die Hälfte der ESG-Allokationen ausmachen, im gleichen Zeitraum um 26 % fallen dürften. Allen ergänzt: „Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung werden alternative Anlageklassen immer „ESG-bewusster“. Private-Equity-Gesellschaften wollen beispielsweise sicherstellen, dass sie sich zeitnah und schnell aus Anlagen zurückziehen können. Deshalb integrieren sie diese Faktoren bei der Strukturierung ihrer Investitionen. Es gab Probleme mit mangelnder Standardisierung im alternativen Bereich. Neueste Initiativen, wie etwa die Global-Real-Estate-Sustainability-Benchmark, haben einen wachsenden Einfluss und sorgen für mehr Transparenz für Investoren.“

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