Gröschls Mittwochskommentar: 15/2018

Der wöchentliche Blick auf die Märkte, (Geo-)Politik, Known Unknowns und andere wichtige Entwicklungen. Verfasst von e-fundresearch.com Gastautor Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH. Markets | 11.04.2018 14:35 Uhr
Florian Gröschl, Absolute Return Consulting GmbH / ©  ARC GmbH
Florian Gröschl, Absolute Return Consulting GmbH / © ARC GmbH
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Wie ist  das nun mit Aufregung? Erstaunlicherweise haben wir uns anscheinend an den Vola-Regimewechsel eigentlich doch recht schnell angepasst, wobei meine Wahrnehmung natürlich insofern eine eingeschränkte ist, da ich nicht auf einem Tradingfloor sitz und mich die starken Tagesbewegungen der letzten Wochen persönlich kaum betreffen. Erfreulicherweise! Was ist also passiert? Offensichtlich ist der Markt bzw. sind die Teilnehmer auf selbigem irgendwie zur Erkenntnis gelangt, dass es doch noch Risiken gibt, die man vielleicht einpreisen müsste. Da haben wir schon mal hingewiesen drauf, oder…. ;-)

Genau das wird offensichtlich punktuell nun getan. Und gut so! Was augenfällig ist und, auch das scheint mir sehr rational, ist, dass durchaus  differenziert wird, ob jetzt grad Tech in US, oder russische Oligarchen oder irgendwelche Handelskriege Thema sind. Dass Anpassungen bzw Reratings, wie man das neuerdings(?) offensichtlich bezeichnet, in ihrer Geschwindigkeit und Heftigkeit dann oftmals ein bisserl stärker ausfallen, als unter Umständen Ereignis konform, ist dabei nichts Neues! Und? Eh… Worauf ich eigentlich hinaus will: Keine der Anpassungen hat bis dato auch nur am Rande auf eine systemische Krise hingedeutet und das ist erstmal gut so!

Das insbesondere aus dem Weißen Haus jede Menge Unbill zu erwarten ist und, wenn Trump sein Gezwitschere bis in den Situation Room durchhält, dass dann auch zur überregionalen Imponderabilia führen kann und wird, ist selbstredend. Der Markt, der ja mangels vernünftiger Zukunftsvorhersagetechnologien, gewöhnlich hauptsächlich damit beschäftigt ist, die Vergangenheit zu extrapolieren, scheint hier, erfreulicherweise noch wenig aufgeregt. Wär schön, wenn er recht behielte!

Als alter, wobei ich das hier als reich an Erfahrung aber jung an Jahren verstanden wissen will ;-), (Chart)Techniker, der ja auch nichts  anderes macht, als aufgrund vergangener Entwicklung die Zukunft vorherzusagen, gewinne ich kurzfristig den Eindruck, dass Europa ein bisserl der Sweet Spot sein könnte. Nicht weil wir hier alle so super sind, wobei ein bisserl stimmt das natürlich schon auch ;-), sondern weil wir, wie´s momentan scheint, auf einem vergessenen Kontinent leben. Kochen die Briten wenigstens noch ihr eigenes Süppchen, schmort der Rest Europas bestenfalls im eigenen Saft. Auf der weltpolitischen Bühne, macht es nicht den Eindruck, fristet die EU im allgemeinen, aber auch die einzelnen  Mitgliedstaaten derselben momentan ein eher unauffälliges Dasein. Schlecht? Würde das eher verneinen!

Einerseits gibt´s wohl intern das eine oder andere Problem auf Mitgliedsebene aber andererseits scheint man sich in keiner Weise einig zu sein, wie und ob man für den Haufen ein vernünftiges Integrationspaket schnüren kann. Beides ist nicht dazu angetan sich geopolitisch besonders hervorzutun. Aber manchmal ist es eh besser, wenn man den Ball flach hält und mithin die Unzahl konfliktärer Kelche an sich vorüber gehen lässt… Wenn sich das jemals wieder ändern soll, wird man wohl die weniger integrationswilligen Transferempfänger ein wenig strenger behandeln müssen… Weil ganz so, wie´s unserem Ungarischen Nachbarn gefällt, es vielleicht dann doch nicht gehen kann….

Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH


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