"Benötigt werden alternative und innovative Strategien" | Natixis Vertriebschef Römer im Update-Interview

Seit knapp einem halben Jahr ist Sebastian Römer seiner neuen Rolle als Leiter für das Zentral- und Osteuropa-Geschäft von Natixis Investment Managers tätig. Was ihn an dieser Tätigkeit besonders reizt, wie er seine Produktpalette derzeit positioniert sieht und warum ESG-Investments auch aus regulatorischen Gründen zunehmend in den Fokus rücken, diskutierte Römer im Interview mit e-fundresearch.com. Markets | 20.12.2018 12:30 Uhr
Sebastian Römer, Vertriebsleiter Zentral- und Osteuropa, Natixis Investment Managers / © Natixis Investment Managers
Sebastian Römer, Vertriebsleiter Zentral- und Osteuropa, Natixis Investment Managers / © Natixis Investment Managers
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e-fundresearch.com: Herr Römer, seit gut einem halben Jahr sind Sie in Ihrer neuen Rolle als Leiter für das Zentral- und Osteuropa-Geschäft von Natixis Investment Managers (e-fundresearch.com berichtete) zuständig. Welche Aspekte haben Sie damals zum Wechsel bewegt? Wo sehen Sie die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale Ihres neuen Arbeitgebers?

Sebastian Römer: Natixis Investment Managers hat mich mit drei Punkten überzeugt: Erstens war und bin ich von der herausragenden Performance begeistert. Das Haus steht für aktives Management, und ist darin sehr gut. Fast zwei Drittel der verwalteten Assets zeigen über fünf Jahre eine Performance im ersten Quartil der entsprechenden Morningstar Rankings. Über ein Drittel befindet sich sogar im Top-Dezil. Ich bin überzeugt - in einem hoch-kompetitiven Markt wie Deutschland können Sie nur mit herausragenden Produkten erfolgreich sein. Zweitens hat Natixis eine starke Produktpalette um die Anlagebedürfnisse unserer Investoren zu bedienen: Das sind inbesondere liquide und illiquide Alternatives (Absolute Return, Private Equity, Private Debt, Infrastruktur, Immobilien), Renten und Aktien. Schließlich schätze ich die kundenfokussierte Kultur.  Unser Multi-Boutique Ansatz mit mehr als 20 spezialisierte Alpha-Boutiquen erlaubt es, unseren Kunden stets nur die besten Produkte in jeder Anlageklasse anzubieten. Persönlich finde ich es zudem intellektuell sehr spannend, all diese unterschiedlichen Strategien kennenzulernen.

e-fundresearch.com: Im Rahmen unserer europaweiten Fundflow-Analysen konnte Ihr Haus 2018 bislang immer im Spitzenfeld abschneiden. Was steckt Ihrer Meinung nach hinter diesem positiven Zufluss-Momentum und in welchem Ausmaß konnten auch Ihre Märkte zu diesem Ergebnis beitragen?

Sebastian Römer: Das hat viel damit zu tun, dass wir im aktuellen Umfeld die richtigen Produkte anbieten können. Investoren sind gegenwärtig darauf angewiesen, risikokontrolliert einen Mehrertrag zu erzielen. Mit klassischen Strategien allein lässt sich das aber nicht bewerkstelligen. Benötigt werden alternative und innovative Strategien. Und hier haben einige unserer Boutiquen tatsächlich einige gute Produkte, die sehr zu unserem Absatzerfolg in diesem Jahr beigetragen haben.  Nehmen wir zum Beispiel DNCA, eine Natixis Tochtergesellschaft mit über 25 Milliarden Euro Assets under Management. Der „DNCA Invest Alpha Bonds“ erreichte in diesem Jahr nach Kosten eine Performance von gut 2 Prozent, was angesichts des schwierigen Umfelds sehr gut ist. Ansatzerfolge erzielten auch unser Anleihe-Spezialist Loomis Sayles oder unsere Tochtergesellschaft H2O mit ihrem UCITS Global Macro Fonds.

e-fundresearch.com: An mangelnder Produktvielfalt können Sie sich aufgrund des Multi-Boutique-Konzepts von Natixis IM wahrlich nicht beklagen: Welche Strategien stellen Sie mit Blick auf die von Ihnen verantworteten Regionen und das herausfordernde Marktumfeld derzeit vor allem in den Fokus und warum?

Sebastian Römer: Unsere Schwerpunkte richten wir vor allem an den Herausforderungen der Investoren aus. Für 2019 bedeutet dies: potentiell weiter steigende Zinsen in den USA, anhaltend niedrige Zinsen in Europa, hohe Währungsabsicherungen und weitere geo- und handelspolitische Spannungen. Vor diesem Hintergrund können liquide Absolut Return-Strategien helfen, in einem schwierigen Umfeld Zusatzrenditen zu erwirtschaften. Auch illiquide Strategien wie Private Debt oder Infrastruktur-Investments können über Illiquiditätsprämien einen Mehrwert bieten, ohne den Euroraum verlassen zu müssen. Interessante Nischen gibt es darüber hinaus im Bereich der traditionellen Anlageklassen. Ich denke hier zum Beispiel an Unternehmensanleihen der Schwellenländer oder an US-Loans, die aufgrund ihrer Charakteristika weniger anfällig für weitere Zinsanhebungen in den USA sind. 

e-fundresearch.com: Mit welchen Erwartungen und Zielen blicken Sie dem kommenden Jahr entgegen? Wie sehen Sie Ihr Team für das – möglicherweise nochmals anspruchsvollere – Kapitalmarktumfeld 2019 positioniert? Wo sehen Sie die bedeutendsten Herausforderungen & Chancen?

Sebastian Römer: Neben der Herausforderung des risikokontrollierten Mehrertrags wird das Thema Nachhaltigkeit für Investoren immer wichtiger. Politik und Regulatorik machen hier erheblichen Druck, wie der Aktionsplan der EU unter anderem zeigt. ESG-Investment sind längst über das Stadium des „nice to have“ hinausgegangen. Investoren werden die Nachhaltigkeit also stärker in ihre Kapitalanlage integrieren müssen. Dies ist heute schon erkennbar. Ohne entsprechende Angebote können sich Asset Manager heute nicht mehr erfolgreich um institutionelle Mandate bewerben. Erfreulicherweise ist unser Haus hier sehr gut aufgestellt. Etwa mit unserer französischen Boutique Mirova. Diese verfügt nicht nur über ausgezeichnetes Know-how in Sachen Nachhaltigkeit, sondern auch über anerkannt gute Investmentstrategien über verschiedene Assetklassen hinweg. Nicht zuletzt aufgrund dieser Spezialität fühlen wir uns für das kommende Jahr gut positioniert.

e-fundresearch.com: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg, Herr Römer!

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