Janus Henderson-CEO Dick Weil: "AI und Big Data für uns nicht von oberster Bedeutung"

Welche Punkte ganz oben auf der strategischen Agenda des Janus Henderson Investors CEO Dick Weil stehen und wie er den Kostendruck für aktive Manager beurteilt, hat e-fundresearch.com im Rahmen des European Press Day in London in Erfahrung bringen können. Markets | 01.04.2019 13:05 Uhr
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Von vollautomatisierten Tradingdesks, Big-Data-getriebenen Research-Modellen bis hin zu Fondsstrategien, die von AI-Algorithmen gesteuert werden: Immer öfter ist von (aktiven) Asset Managern zu hören, welche die Digitalisierung von Kerngeschäftsbereichen als eine der Top-Prioritäten zur strategischen Neuausrichtung ihres Geschäftsmodells auserkoren haben. Für Dick Weil, CEO des aus dem Merger zwischen Janus Capital und Henderson Global Investors herausgegangenen 287 Milliarden EUR (per 31.12.2018) schweren Vermögensverwalters Janus Henderson Investors, spielen Digitalisierungsthemen zwar ebenfalls eine wichtige Rolle, stehen aber nicht an der vordersten Front der Strategie des britisch-amerikanischen Asset Managers: "Von alleroberster Priorität ist es für uns weiterhin, unseren Kunden verlässliche und wettbewerbsfähige Erträge erwirtschaften zu können." Mit insgesamt rund 360 Investment Professionals weltweit überrascht es nicht, dass Weil davon überzeugt ist, dass der Faktor Mensch bei der Erreichung dieses Zieles weiterhin eine bedeutende Rolle spielt. 

Nicht minder bedeutend ist der menschliche Faktor bei Dick Weils zweitem strategischen Ziel, Investoren einen herausragenden Kundenservice bieten zu können: Zur Optimierung des Client Services habe man bereits viel Geld in die Hand genommen, um im Laufe der nächsten Jahre zu einem der absoluten Marktführer auf diesem Gebiet aufzusteigen.

Hinsichtlich Produktlancierungen sieht sich Weil nicht unter nennenswerten Zugzwang: "Es geht nicht darum, den Markt laufend mit neuen Produktinnovationen zu überschwemmen, sondern in den bereits vorhandenen Strategien unseren Ansprüchen gerecht zu werden." Eine Ausnahme davon stellt der Alternatives- und Multi Asset Bereich dar: Hier habe man bereits einzelne und durchaus wettbewerbsfähige Ansätze, am Gesamtkonzept müsse aber noch gefeilt werden, um auch hier zu einem Best-in-Class Anbieter aufschließen zu können.

Der allgegenwärtige Kostendruck, dem die Asset Management Industrie ausgesetzt ist, bereitet dem CEO kein Kopfzerbrechen: "Es handelt sich dabei um kein neues Thema. Seit dem Start meiner Karriere hat sich die Industrie kontinuierlich in diese Richtung bewegt." Laut Weil habe der Gebührenrückgang unter anderem auch dazu geführt, dass Asset Manager ihre Geschäftsmodelle auf ein Effizienz-Niveau gebracht haben, das vor 10-15 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Auch die längerfristige Profitabilität des Geschäftsmodells ist für Dick Weil weiterhin gegeben: "Die Margen der Asset Management Industrie erachte ich nach wie vor als gesund. Von einem Krisen-Modus sind wir weit entfernt." 

Mit Blick auf den zu Redaktionsschluss noch nicht vollzogenen Brexit habe Janus Henderson aus geschäftspolitischer Sicht Vorbereitungen bereits rechtzeitig getroffen. Mit alternativen Brexit-Szenarien und "was wäre wenn"- Fragen, möchte sich Weil derzeit nicht auseinandersetzen: "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehe ich darin keinerlei Mehrwert. Wir fokussieren uns lieber auf jene Faktoren, die wir aus eigener Kraft beeinflussen können."

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