Seinen Berechnungen zufolge erwirtschafteten europäische Gewerbeimmobilien im vergangenen Jahr eine durchschnittliche Rendite von 10,7 Prozent. Im selben Zeitraum ermittelte die Investment Property Databank (IPD) für Großbritannien eine Gewerbeimmobilien-Rendite im selben Zeitraum von 18,3 Prozent.
"Diese Entwicklung dürfte das Investoreninteresse auf Dauer stärken", erwartet Mallen. Vor allem kleinere und mittlere Pensionsfonds mit einem Vermögen unter 1,5 Milliarden Euro zeigten verstärkt Interesse an Gewerbeimmobilien im Vereinigten Königreich und in zunehmendem Maße auch in Europa. Mittlerweile fänden auch Investoren aus Übersee, beispielsweise aus den USA, mehr Gefallen am europäischen Immobilienmarkt, weil dessen größere Reife und höhere Transparenz mittlerweile besser gegen einen zu starken Renditeverfall schützten, so Mallen weiter.
Entgegen der landläufigen Meinung ist die Volatilität von Immobilien wesentlich geringer als bei Aktien. Mallen verglich die Volatilitäten des britischen Aktien- und Immobilienmarktes und fand heraus, dass im Zeitraum von 1991 bis 2004 britische Gewerbeimmobilien eine jährliche Wertschwankung von bis zu 23 Prozent aufwiesen, während der Spread bei Aktien in der Spitze 51 Prozent betrug.
Dies trage dazu bei, bei privaten wie institutionellen Anlegern Immobilien als ein Instrument zur Diversifizierung eines Portfolios einzusetzen. Gerade der Bereich der gewerblichen Immobilien habe sich vor allem in Großbritannien, in zunehmendem Maße aber auch in Kontinentaleuropa in den vergangenen Jahren "ausgesprochen gut" entwickelt, betont Mallen. Für diese Entwicklung nennt Mallen mehrere Gründe.
So habe vor allem die Immobilienspekulation mit ihren extremen Preisausschlägen abgenommen. Mittlerweile führten die Beachtung von Corporate Governance-Grundsätzen und eine stärkere Orientierung am Shareholder Value zu einer besseren Risikosteuerung im Markt.
Auch auf der Finanzierungsseite haben sich laut Mallen die Rahmenbedingungen verbessert. Geldgeber hätten aus der Immobilienkrise in den frühen 90er Jahren gelernt und kennten sich nun besser mit den Mechanismen des Immobilienmarktes aus. Zwar bleibe das Immobiliengeschäft zyklisch, aber die Volatilität habe mit Blick auf Angebot und Nachfrage abgenommen. "Die Asset-Klasse ist effizienter als früher", sagt Steve Mallen.
Und der Euro habe letztlich dazu beigetragen, den Markt liquider zu machen. So verstärkten sich die grenzüberschreitenden Kapitalströme und stimulierte die Schaffung neuer Investmentvehikel. "In den vergangenen fünf Jahren hat sich das Investmentuniversum massiv gewandelt" sagt Steve Mallen.
Er geht davon aus, dass die Einführung der so genannten REITS (Real Estate Investment Trusts) in Europa den Markt für Gewerbeimmobilien nochmals stark verändern wird. So fielen weitere Eintrittsbarrieren weg, es gelange zusätzliche Liquidität in den Markt und führe zu steuereffizienteren Einnahmen für die Anleger, das bei REITS die Ausschüttungen nur vom Anleger zum individuellen Steuersatz versteuert werden müssen.