Erneutes Taper Tantrum oder stabile Schwellenländeranleihen?

In den großen Volkswirtschaften mehren sich die Anzeichen für eine geldpolitische Wende durch die Zentralbanken. Müssen wir uns auf eine erneute Panikreaktion der Märkte und schwere Zeiten für Schwellenländeranleihen wie beim viel zitierten «taper tantrum» im Jahr 2013 einstellen? Lombard Odier Investment Managers | 14.09.2017 10:00 Uhr
Salman Ahmed, Chief Investment Strategist, Lombard Odier IM / ©  Lombard Odier
Salman Ahmed, Chief Investment Strategist, Lombard Odier IM / © Lombard Odier
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„Schwellenländer sind heute widerstandsfähiger und haben ihre Abhängigkeit vom Geschick der Industriestaaten reduziert“, sagt Salman Ahmed, Chief Investment Strategist bei Lombard Odier Investment Manager. „Sie orientieren sich heute viel stärker am wirtschaftlichen und politischen Geschehen in ihrem Land und der Region. Im Jahr 2013 machte die Ankündigung einer restriktiveren Geldpolitik seitens der US-Notenbank (Fed) den Markteilnehmern deutlich, dass ein anziehender Dollar die Schwellenländer bei der Finanzierung ihres jeweiligen Leistungsbilanzdefizits erheblich unter Druck bringen würde. Auch heute signalisieren die Fed, die Bank of England, die Bank of Canada und die Europäische Zentralbank einen Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik der letzten Jahre – das Umfeld ist also ähnlich restriktiv. Dennoch ist eine Panikreaktion bei den Emerging Markets, wie wir sie noch vor vier Jahren gesehen haben, bis dato ausgeblieben. Die Renditen von Schwellenländeranleihen wurden durch die jüngsten Entwicklungen deutlich weniger belastet und haben damit keinen Anlass zu einem Ausverkauf gegeben. Das ist zum einen den Wechselkurskorrekturen in der Folge des «taper tantrum» in 2013 und zum anderen den ölpreisbedingt verbesserten Handelsbilanzen zu verdanken. Zudem haben viele Schwellenländer ihre Abhängigkeit vom globalen Wachstum und vom Rohstoffzyklus über Fortschritte beim Strukturwandel reduziert. Sie werden heute viel stärker von ihrer Binnennachfrage gestützt. Außerdem ist der Puffer, der sich aus dem Abstand der Realrenditen ergibt, deutlich grösser als 2013. Während die Anleiherenditen in den Schwellenländern in den letzten Jahren gestiegen sind, haben sich die inflationsbereinigten Realrenditen in den USA kaum von der Stelle bewegt. Die gegenüber den USA um 200 Basispunkte höheren Realrenditen – ein Vierfaches der Differenz von 2013 – machen Schwellenländeranleihen attraktiver und kompensieren die potenziell höhere Volatilität. Noch interessanter werden die Bewertungen durch den Kursanstieg des US-Dollar seit 2013. Wir gehen deshalb davon aus, dass Schwellenländerwährungen bis zum Erreichen ihres fairen Werts durchaus noch Spielraum nach oben bieten. Auch wenn der Ausblick insgesamt positiv ausfällt, möchte ich auf neue, durchaus relevante Risiken im Zusammenhang mit Schwellenländeranleihen aufmerksam machen.

Dabei geht das größte Risiko von China aus. So besteht durch die massive Schuldlast durchaus die eine reale Gefahr einer Zahlungsbilanzkrise. Unserer Einschätzung nach wird dieses Risiko jedoch durch Chinas Bereitschaft, den Weg für eine kontrollierte Lockerung der Kapitalbilanzkontrollen zu ebenen, gemindert. Ein gewisses Maß an Sicherheit schafft zudem der starke Zustrom an ausländischem Kapital durch die Aufnahme chinesischer Festlandaktien in globale Aktienindizes – dieser dürfte den Prognosen zufolge 3,36 Billionen US-Dollar erreichen. 

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