Lombard Odier Stratege: Das Risiko eines umfassenden Handelskrieges wächst

Charles St.-Arnaud, Senior Investment Strategist bei Lombard Odier Investment Manager, zu den globalen Handelsstreitigkeiten und den möglichen Implikationen für die Weltwirtschaft: Lombard Odier Investment Managers | 06.07.2018 09:59 Uhr
Charles St-Arnaud, Senior Investment Strategist bei Lombard Odier Investment Managers / © Lombard Odier IM
Charles St-Arnaud, Senior Investment Strategist bei Lombard Odier Investment Managers / © Lombard Odier IM
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Das Risiko eines weltweiten Handelskrieges ist beträchtlich. Hierfür sorgt nicht zuletzt der Umstand, dass alle Beteiligten der festen Überzeugung sind, im Recht zu sein. Unseres Erachtens hat sich die zuspitzende Konfrontation bereits auf die Risikobereitschaft der Anleger ausgewirkt. In der Folge wiesen zuletzt viele Risikoanlagen eine Underperformance auf. Es ist sehr wahrscheinlich, dass nun eine Phase gegenseitiger Vergeltungsmaßnahmen bevorsteht. 

US-Präsident Trump hat seinen nächsten Zug bereits angedeutet: Zölle auf Autoimporte in die Vereinigten Staaten. Falls es dazu käme, wären hauptsächlich Kanada, Japan, Mexiko, Deutschland und Korea betroffen. Am stärksten würden vermutlich Kanada, Mexiko und Japan beeinträchtigt. Der Anteil der Autoexporte in die USA gemessen an den Gesamtexporten dieser Länder beträgt elf beziehungsweise sieben und sechs Prozent. (UN Comtrade)

Gerade für die kanadische Wirtschaft wäre der Schock besonders groß – das Land könnte sogar in eine Rezession abrutschen. Ähnlich schmerzhafte Auswirkungen sind für Mexiko zu erwarten, wobei das Land weniger stark gefährdet sein dürfte als Kanada. Für die deutsche Wirtschaft ist der Automobilsektor zwar ebenfalls enorm wichtig. Allerdings ist der direkte Handel mit den USA im Vergleich zu den genannten Ländern weniger stark ausgeprägt. Die Einführung von Zöllen hätte somit geringere Auswirkungen auf die Bundesrepublik. 

Der direkte Einfluss der bereits umgesetzten Zölle auf das Wirtschaftswachstum ist fundamental betrachtet bisher noch moderat. Es ist vielmehr das damit einhergehende Signal an die Märkte, die in der Folge damit begonnen haben, sich auf die Möglichkeit einer schwerwiegenden Eskalation vorzubereiten. Anleger sollten ihr Engagement in Risikoanlagen – insbesondere Aktien und Schwellenländer – sorgfältig überprüfen.  

Mit Blick auf die Schwellenländer gilt es allerdings festzuhalten, dass die zugrundeliegenden Fundamentaldaten vielfach wesentlich stärker als im Jahr 2013 sind. Falls sich die externen Risiken stabilisieren, erwarten wir eine kräftige Erholung von Risikoanlagen, sowohl in Bezug auf deren Bewertungen als auch die Fundamentaldaten. Aus strategischer Sicht spricht weiterhin viel für ein Engagement in Schwellenländern. 

Auf dem NATO-Gipfel im Juli hat US-Präsident Trump die Gelegenheit, mit seinen Amtskollegen erneut in den Dialog zu treten. Für die Märkte wird es ausschlaggebend sein, ob sich das Zerwürfnis des letzten G7-Gipfels wiederholt oder ob ein versöhnlicherer Ton angeschlagen wird. 

Bedeutung für Kapitalanlagen 

  • Die Märkte beginnen sich auf die Möglichkeit einer ernsthaften Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und deren Handelspartner einzustellen. 
  • Anleger müssen ihr Engagement in Risikoanlagen sorgfältig beobachten, was insbesondere für Aktien und Vermögenswerte in Schwellenländern gilt. 
  • Falls die USA ihre angedrohten Zölle auf Automobilimporte umsetzen, wären Kanada und Mexiko wahrscheinlich am stärksten betroffen. Wir halten es für möglich, dass den beiden Ländern eine Rezession droht. 
  • Unserer Meinung nach besteht das Risiko, dass sich die weltweiten Handelsbeziehungen weiter verschlechtern und der globale Handel sowie die Weltwirtschaft stark beeinträchtigt werden. 
  • Falls sich ein Kompromiss andeuten sollte, erwarten wir jedoch eine starke Erholung von Risikoanlagen sowohl auf Basis von Bewertungen als auch Fundamentaldaten.   
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