Neues aus Osteuropa September 2009

Hier erhalten Sie die aktuelle Ausgabe des Barings Newsletters mit Informationen zu Osteuropa. Viel Vergnügen bei der Lektüre! Barings | 18.09.2009 13:03 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Unerwartet hohe Unternehmensgewinne und optimistischere Wachstumsprognosen zu erwarten
 
Schon seit Anfang 2009 sagen wir, dass die Analysten den Rückgang der Gewinne vieler Unternehmen unseres Anlageuniversums überschätzen. Und tatsächlich haben die Unternehmensergebnisse die Erwartungen in der letzten Berichtssaison meist übertroffen. Insbesondere hatten wir prognostiziert, dass die Gewinne rohstoffnaher Unternehmen die Analystenerwartungen übertreffen werden - da die Rohstoffpreise infolge der stärkeren Nachfrage aus China gestiegen waren. Auch waren wir der Ansicht, dass der Markt die Gewinnaussichten türkischer Banken zu pessimistisch einschätzte. Nicht nur die Gewinne haben die Erwartungen übertroffen. Auch die Wachstumsprognosen für die Region wurden nach oben revidiert. Tatsächlich scheint es, als würde das Wachstum in einigen aufstrebenden Ländern Osteuropas, insbesondere in Polen, der größten Volkswirtschaft Zentraleuropas, 2009 nicht zurückgehen. Die Widerstandsfähigkeit der einzelnen Länder war also eine weitere positive Überraschung. Sogar in Russland, wo das BIP in diesem Jahr erheblich zurückgegangen ist, erwarten wir in der zweiten Jahreshälfte eine v-förmige Erholung.
 
Erholung aufgrund mehrerer Faktoren
 
Die Erholung hatte nicht nur eine Ursache. Erstens haben die konzertierten Maßnahmen der Notenbanken weltweit das internationale Finanzsystem vor einem Zusammenbruch bewahrt. Die internationalen Schritte haben auch Osteuropa genutzt. Außerdem hat die russische Regierung mit ihren Finanzspritzen für das Finanzsystem ein Sicherheitsnetz geschaffen. Hinzu kommt die starke Lockerung der Geldpolitik in unserer Anlageregion. Die türkischen Zinsen wurden erheblich gesenkt, und auch die Zinsen in Zentraleuropa sind gefallen, wenn auch nicht so stark wie in der Türkei. In Russland wurden die Zinsen erst kürzlich drastisch gekürzt. Wichtig ist, dass die Länder zwar sehr unter den internationalen Problemen leiden, ihre Regierungen, insbesondere die russische, aber genug Geld für Konjunkturprogramme haben. Ein weiterer für das Wachstum günstiger Faktor ist, dass sich Deutschland offensichtlich schneller erholt als erwartet.

Da ein großer Teil der Exporte Zentraleuropas nach Deutschland gehen, gibt dies der Region neuen Auftrieb. Hinzu kommt, dass die Länder aufgrund der Schwäche der Emerging-Market-Währungen wieder wettbewerbsfähig geworden sind.

Während die Verbraucher im Westen überschuldet sind, bietet sich in unserer Anlageregion ein anderes Bild. Die Verbraucher in Zentral- und Osteuropa haben nur einen Bruchteil der Schulden westlicher Haushalte. Außerdem hat sich der private Verbrauch hier auch während der Krise recht gut gehalten. Er hat zwar nachgelassen, doch ist die Lage beileibe nicht hoffnungslos. Möglicherweise wächst die Mittelschicht in Russland zurzeit nicht weiter, doch dürfte sich das mittelfristig ändern, wenn die Löhne wieder steigen. Die Stabilität des Inlandsverbrauchs in den anderen Ländern der Region (auch hier ist Polen beispielhaft zu nennen) war erstaunlich. Insgesamt ist es wichtig, die jüngsten Ereignisse in den richtigen Kontext zu bringen. Für die Verbraucher in den Emerging Markets war 2009 ein Jahr der Anpassung, aber nicht ein Jahr der fundamentalen Veränderungen.

Die türkische Bevölkerung wächst schnell, und wir erwarten, dass auch der Konsum entsprechend zunimmt. Der Bedarf an Hypotheken und Konsumgütern ist hoch und steigt weiter. Die Stabilität des türkischen Bankensektors war beeindruckend. Möglicherweise dauert es eine Weile, bis die Mehrzahl der Investoren das Ausmaß der Veränderungen wahrnimmt. Für türkische Finanzwerte sind wir aber langfristig optimistisch.

Aufgrund der fortschreitenden Urbanisierung und Industrialisierung der Emerging Markets steigt die Nachfrage nach Öl. Wir halten es für schwierig, diese Nachfrage zu befriedigen, ohne dass der Ölpreis über 60 US-Dollar je Barrel steigt. Diese Meinung vertraten wir bereits, als das Öl noch 30 Dollar kostete. Wichtig ist, dass Russland große Rohstoffreserven hat. Zwar wird viel über Energierohstoffe berichtet, doch sind Öl und Gas nicht alles. Russland besitzt einen großen Teil der weltweiten Reserven anderer Industrierohstoffe wie Nickel, Kupfer, Palladium und Eisenerz. Sie alle tragen dazu bei, die durch die schnelle Industrialisierung Chinas entstandene Rohstoffnachfrage zumindest ein Stück weit zu befriedigen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich unsere Anlageregion langsam wieder erholt und die Weltkonjunktur die schlimmste Finanzkrise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs allmählich hinter sich lässt. Wir sind deshalb langfristig optimistisch für die europäischen Emerging Markets und insbesondere für Russland. Trotz Krise kam es kaum zu Unruhen, das Bankensystem hat sich stabilisiert, und auf internationaler sowie auf regionaler Ebene wurde ebenso schnell und effizient gearbeitet wie in den einzelnen Ländern selbst. Natürlich gilt dies auch für andere Länder, doch ist das Wachstumspotential der Region außergewöhnlich. Wir sind davon überzeugt, dass es in Zentral- und Osteuropa Unternehmen gibt, die günstiger bewertet scheinen als ihre westlichen Mitbewerber und gleichzeitig erheblich bessere Wachstumsaussichten bieten - kurz-, mittel- und langfristig.


Baring Russia Fund        YTD: 90.33%    3 Jahre: -11.54%
Baring Eastern Europe   YTD: 65.33%   3 Jahre: -8.58%

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