Anlagechancen in einer alternden Welt

Der Anteil Älterer an der Weltbevölkerung steigt schneller als je zuvor. Nach Schätzungen der United Nations Population Division werden 2047 erstmals mehr ältere als junge Menschen leben. Dabei werden unter „Älteren“ Menschen ab 60 und unter „Jungen“ Menschen unter 15 Jahren verstanden. Barings | 28.06.2010 12:30 Uhr
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In den Industrieländern hatte sich diese historische Wende bereits bis 1998 vollzogen. Das potenzielle Unterstützungsverhältnis (Potential Support Ratio, PSR), also das Verhältnis von Personen im arbeitsfähigen Alter zu Personen über 65 Jahren, sank zwischen 1950 und 2000 von 12 auf 9 und wird 2050 nur noch bei 4 erwartet.

Dies hat gravierende Folgen für das Wirtschaftswachstum und die Erschwinglichkeit der sozialen Sicherungssysteme in Japan und auch in weiten Teilen Europas, die am stärksten betroffen sind. In den USA, Großbritannien, Australien, Kanada und Skandinavien verläuft die demografische Entwicklung hingegen günstiger, wenngleich auch hier die derzeitigen Gesundheitssysteme möglicherweise überarbeitet werden müssen.

Die Entwicklungsländer, Indien, die MENA-Region und Indonesien dürften von einer „demografischen Dividende“ profitieren, da die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter dort noch mindestens bis in die 2030er Jahre ansteigen wird. China, Russland und Südafrika sind Ausnahmen, da ihre demografischen Muster stärker denen der Industrieländer ähneln.

Die Überalterung wird von einer Urbanisierung begleitet. Nach Auffassung der Vereinten Nationen wird sich die Urbanisierung in den nächsten 40 Jahren fortsetzen, vielfach zulasten ländlicher Regionen und insbesondere in den Entwicklungsländern. China erlebt einen tief greifenden Wandel seiner urbanen Struktur.

Unter Anlagegesichtspunkten entfalten diese Entwicklungen eine starke Wirkung auf Wirtschaftswachstum, Ersparnisse, Investitionen, Konsum, Arbeitsmärkte, Renten und die Besteuerung. Sie beeinflussen unsere Einschätzung der langfristigen Perspektiven einer Reihe von Branchen und Marktsektoren rund um die Welt, darunter Konsumgüter, Gesundheit und Finanzen.

Vor allem unterstreichen sie unseres Erachtens die langfristige Attraktivität der Fixed-Income- und Aktienmärkte vieler Schwellenländer, und zwar sowohl für sich alleine genommen als auch im Vergleich mit den Industrienationen.

Lesen Sie in dieser Studie (in englischer Sprache) über die Investmentchancen, die eine alternde Welt mit sich bringt.

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