Barings: Neues aus Osteuropa

Barings stellt Ihnen die aktuelle Ausgabe des Newsletters Newsletters mit Informationen zu Osteuropa, diesmal mit einem Russland-Special, zu Ihrer Information zur Verfügung. Mehr dazu von Bert Van der Walt, Analyst bei Barings im Emerging Europe Team, hier: Barings | 23.08.2010 15:25 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Russland: Auswirkungen der Dürre und Brände

Die Auswirkungen der gegenwärtigen Dürreereignisse und Brände in Russland haben mit Sicherheit Einfluss auf die russische Wirtschaft, und wir haben schon Reaktionen darauf festgestellt. Zwar ist es noch zu früh, um zu sagen, wie viel davon ausgeglichen werden kann und wie viel dauerhaft sein wird, in erster Linie wird dies jedoch als vorübergehendes Problem (einmaliger Art) angesehen werden.

Als unmittelbare Reaktion schoss beispielsweise der Weizenpreis um mehr als 70 % nach oben, er ist aber in letzter Zeit wieder um ca. 10 % zurückgegangen, da die Anleger feststellen, dass beim Preis wahrscheinlich überreagiert wurde. Auch wird es wichtig sein, die Winteraussaat zu beobachten. Der Winterweizen ist wichtiger als die gegenwärtige Sommerweizenernte, da die Winterweizenernte 75 % der jährlichen Weizenernte in der nördlichen Hemisphäre ausmacht. Die Aussaatzeit beginnt Ende August und endet nicht vor Oktober, und auch das ganze Ausmaß dieser Dürre kann nicht vorher festgestellt werden kann. Zu beachten ist, dass die vergangenen zwei Jahre gut waren und die Vorräte in Russland hoch sind.

Auf unmittelbarer Basis: Die neueste Zahl des Verbraucherpreisindex (VPI) für Russland entsprach für Juli mit 5,5 % im Jahresvergleich den Erwartungen. Damit bleibt die Inflationszahl seit Jahresbeginn noch immer unter 5 %. Die Frage ist, wie stark sich die aktuelle Situation auf diese Zahl auswirken wird. Die nach unten korrigierten Schätzungen der Ernteerträge für 2010 unter Berücksichtigung der Brände und der Dürre werden sich auf 65 bis 70 Megatonnen belaufen. Angesichts der außerdem noch sehr guten Ernte im letzten Jahr und der beträchtlichen Vorräte erwarten wir noch kein größeres Problem, dies könnte sich jedoch wie bereits erwähnt ändern, wenn es negative Auswirkungen auf die Winterweizenaussaatzeit gibt. Trotz der nachteiligen Auswirkungen auf die Nahrungsmittel- und Getreidepreise wird unserer Ansicht nach die russische Zentralbank die Zinsen nicht erhöhen und das Umfeld auch weiterhin förderlich für die Vergabe von Krediten sein und somit die Konsumausgaben in Russland unterstützen.

Die Brände und Dürreereignisse haben sich möglicherweise auf die breitere Wirtschaft, die Stimmung der Verbraucher und sogar auf die politische Landschaft ausgewirkt. So reagierte Russland beispielsweise mit der Bekanntgabe, dass es für dieses Jahr möglicherweise ein Ausfuhrverbot für Weizen geben wird. Trifft dies zu, so kann man dies als guten Test für die neu gebildete Zollunion zwischen Russland, Kasachstan und Weißrussland sehen, denn das Ausfuhrverbot für Weizen wird Auswirkungen auf alle diese Länder haben, allen voran Kasachstan, das anscheinend eine gute Ernte einfährt und auch zur Hilfeleistung an Russland in der Lage sein dürfte, falls sich ein Defizit ergibt.

Die Auswirkungen auf die Wirtschaft sind so früh nur schwer abzuschätzen, in der Presse wird der Effekt jedoch auf ca. 15 Mrd. US-Dollar beziffert, also aktuell ca. 1 % vom BIP. Wir sind jedoch nicht ganz so sicher, ob diese Auswirkungen dauerhaft sein werden, siehe dazu die obigen Ausführungen zum Winterweizen. Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Smogs auf Moskau. Da die Stadt mit 11 % des Industrieausstoßes und nahezu 20 % der Einzelhandelsumsätze den größten Teil der russischen Wirtschaft ausmacht, liegt es nahe, dass wir hier auch die stärksten Auswirkungen feststellen werden. Anekdotenhaft erfahren wir, dass es zu einer kleinen Abwanderungswelle aus Moskau kommt, und die Schwere und Dauer derselben wird den Einfluss besonders auf die Bereiche Finanzdienstleistungen und Bau bestimmen, in denen Moskau gesamtwirtschaftlich ebenfalls wichtig ist. Ungewiss bleibt, wie der Nettoeffekt davon aussehen wird, denn diese Menschen werden ihren Konsum nicht einstellen sondern ihr Geld wahrscheinlich anderswo ausgeben.

Wir erwarten auch einen geringen Einfluss auf bestimmte Infrastrukturwerte wie Eisenbahnen und Häfen, bei denen die Ausfuhr von Getreide zum Geschäft gehört. Dabei werden die Auswirkungen auf die Erträge bei Hafenbetreibern auf ca. 7 % geschätzt, für Bahnbetreiber liegen die Schätzungen darunter. Durch die Zunahme des Verkehrs und die möglicherweise zu den Erträgen in den Nachbarländern hinzukommenden Roamingentgelte sehen wir auch einen möglichen positiven Ertragseffekt für Mobiltelefongesellschaften. Die Stimmung im Hinblick auf Düngemittelwerte ist positiv; der Gedanke dahinter ist, dass die schwache Ernte im Sommer die Winterernte unter Druck setzen wird, was gut für das Düngemittelaufkommen ist.

Nichts davon ist dauerhafter Art und die Märkte dürften dies durchschauen, abgesehen von Düngemitteln, bei denen man die Winteraussaatzeit im Auge behalten wird.

Bert Van der Walt
Analyst bei Barings im Emerging Europe Team, London

Osteuropäische Barings Fonds

Barings Fonds aus der osteuropäischen Assetklasse (Morningstar Sterne per: 31. Juli 2010, Performance in Euro, annualisiert)

FACT SHEETS:

Baring Russia Fund

Baring Eastern Europe Fund

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.