Barings: Volatilität am chinesischen Markt könnte langfristige Chancen eröffnen

"Wir betrachten die aktuelle Situation als Gelegenheit, ausgewählte Qualitätsunternehmen mit hervorragenden Wachstumsaussichten auf den niedrigeren Bewertungsniveaus zuzukaufen, schließen jedoch kurzfristig eine weitere Volatilitätsphase nicht aus", so Laura Luo, Baring Asset Management. Barings | 10.07.2015 11:37 Uhr
Laura Luo, Baring Asset Management
Laura Luo, Baring Asset Management
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Erkennen der Ursachen

Wir erkennen zwei Hauptgründe für die jüngste Volatilität am Markt.
Der erste Grund sind Gewinnmitnahmen infolge des kräftigen Anstiegs des chinesischen Aktienmarkts in den letzten Monaten. Durch die Unterstützung der geldpolitischen Lockerung, durch Reformmaßnahmen und Kapitalflüsse von Privatanlegern legte der MSCI China A Share Index seit Anfang des Jahres 2015 bis zum 12. Juni um 62% in USD zu. Das Bewertungsniveau war demzufolge relativ hoch.

Der zweite Grund liegt in der Entscheidung der China Securities Regulatory Commission (chinesische Wertpapieraufsichtskommission, CSRC), durch eine restriktivere Regulierung von fremdfinanzierten Investitionen sowie durch die Beschleunigung des Genehmigungsprozesses für Börsengänge einen Teil des Überschusses aus dem Markt zu nehmen.

Der Unterschied lag diesmal in den Folgen der fremdfinanzierten Transaktionen, die zu einer Verstärkung der Volatilität führten. Laut Marktschätzungen betrugen die ausstehenden Margenfinanzierungen von Wertpapiergesellschaften im Juni bis zu 2,27 Billionen RMB (366 Mrd. USD) und ein weiterer Betrag dürfte auf unregulierte Over-the-Counter-Finanzierungen entfallen. Mit dem Abwärtstrend der Aktienkurse erhöhte sich der Druck zum Abbau der Schuldenlast durch den Verkauf von Aktien.

Begrenzte Auswirkungen auf die Realwirtschaft

Nach heutigem Stand dürften die Auswirkungen des Marktrückgangs auf die Wirtschaft unseres Erachtens nach begrenzt sein. Aufgrund der Erosion eines Großteils der Gewinne, die in diesem Jahr am Markt erzielt wurden, könnte der Konsumsektor beeinträchtigt werden. Auch manche Bereiche des Finanzsektors, wie beispielsweise Maklerunternehmen, könnten die negativen Folgen zu spüren bekommen.

Eine stärkere Bedrohung für den Bankensektor oder für die Gesamtwirtschaft sehen wir jedoch nicht. Wir gehen insbesondere davon aus, dass die Regierung weiterhin geeignete Maßnahmen zur Förderung der Liquidität ergreifen, die Zinsen senken und den strukturellen Wandel sowie Reformprogramme vorantreiben wird.

Bedrohung oder Chance?

Die Regierung hat bereits ein breites Spektrum an Maßnahmen zur Wiederherstellung des Vertrauens ergriffen, einschließlich direkter und indirekter Interventionen sowie noch umfassenderer Schritte.

Die wirksamste Vorgehensweise bestünde unserer Ansicht nach in Form einer anhaltenden Stärkung der Wirtschaft durch eine weitere geldpolitische Unterstützung  sowie durch Unternehmensreformen. Wir gehen davon aus, dass die Investoren im Zuge sich stabilisierender Unternehmenserträge und besserer Konjunkturdaten an den Markt zurückkehren werden.

Kurzfristig können wir eine weitere Phase der Volatilität nicht ausschließen. Die Bewegungen, die wir am Markt sehen konnten, sind technisch bedingt, da der Anteil an kreditfinanzierten Investitionen zurückging. Es handelt sich nicht um einen fundamental getriebenen Prozess und manchmal geht es einfach zu weit. Hinzu kam, dass eine große Anzahl börsennotierter inländischer Unternehmen die Entscheidung traf, den Handel ihrer Aktien vorübergehend auszusetzen.

Aber auch dieser Aspekt ist unserer Ansicht nach als Chance zu werten. Die guten Investitionsaussichten in China haben sich unseres Erachtens nach nicht fundamental verändert, sondern lediglich das Bewertungsniveau. Im Rahmen unserer Analyse für „Qualität, Wachstum und Aufwärtspotenzial“ bedeutet dies in der Konsequenz ein mittel- bis langfristig höheres Aufwärtspotenzial.  

Unsere Investmentstrategie

Mit unserem Fokus auf Unternehmen, die von der Städtebauentwicklung, der steigenden Nachfrage nach Dienstleistungen, dem Aufstieg chinesischer Marken und der Leistungssteigerung von Herstellern und Exportunternehmen profitieren dürften, verfolgen wir eine auf mehrere Jahre angelegte Strategie. Wir sind stark vom Wachstumspotenzial von Qualitätsunternehmen wie L’Occitane, China State Construction und der AIA Group Limited überzeugt und wir werden weitere Volatilitätsphasen sehr wahrscheinlich dazu nutzen, den Anteil an Unternehmen aufzustocken, bei denen wir ein deutliches Potenzial erkennen.
                                                                    
Laura Luo
Head of Hong Kong China equities
Baring Asset Management, Hong Kong

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