Aktienmärkte bleiben robust
von Rudolf Gattringer, Leiter Aktienfonds-Management
Die Ereignisse in Zypern hätten eigentlich in der Euro-Zone erneut einen Anlass für Korrekturen bei den „Risky Assets“ liefern müssen. Es kam aber ähnlich wie beim letzten „Verunsicherungsevent“, der Wahl in Italien. Kursrückgänge bei den sensiblen Assetklassen sind weitestgehend ausgeblieben. Per Saldo verzeichneten im Berichtsmonat nahezu alle von uns prognostizierten Segmente positive Wertentwicklungen. Lediglich Emerging Markets Aktien und Emerging Markets Anleihen lagen leicht im Minus. Seit Jahresbeginn gab es trotz der angeführten Verunsicherungen bei Aktien aus Industriestaaten die höchsten Kursgewinne. Gemessen am MSCI Welt Aktienindex betragen diese fast 10 %.
Seit längerer Zeit wird im Investment-Komitee die Frage diskutiert, welche Ereignisse eintreten müssen, damit eine stärkere Korrektur bei risikobehafteten Veranlagungskategorien hervorgerufen wird. An die negative Nachrichtenlage zur Schuldenkrise haben sich die Investoren gewöhnt, auch politische „Ausrutscher“ zeigen nur geringfügig Wirkung. Liquidität bleibt mit hoher Wahrscheinlichkeit bis auf weiteres das beherrschende Thema. In Analysen und Medien wird viel geschrieben, dass Aktien unbedingt ins Portfolio gehören. Eine Reihe von Indikatoren zeigen jedoch, dass bisher die breite Anlegerschaft diesem Aufruf nicht gefolgt ist. Die tatsächlichen Investitionsquoten liegen unverändert auf sehr bescheidenen Niveaus. Und das ist auch gut so. Denn dadurch gibt es keine Anzeichen von Überhitzung. Es besteht also weiter Spielraum für Kursgewinne.
Verhaltene Konjunktur, faire Bewertungsniveaus
von Rudolf Gattringer, Leiter Aktienfonds-Management
Betrachtet man das wirtschaftliche Umfeld, haben sich gegenüber dem Vormonat nur geringfügige Veränderungen ergeben. In der Euro-Zone hat sich der ohnehin mäßige Ausblick geringfügig verschlechtert. Neben den bekannten Problemen in den Peripherie-Staaten wird Frankreich immer mehr zum Sorgenkind. Relativ robust hingegen sieht die Entwicklung in den USA aus. Hier zeigen sich einige Indikatoren im Vergleich zu den Vormonatsdaten verbessert. Keine Signale sind hinsichtlich Inflationsanstieg erkennbar. Im Gegenteil, in Europa sind die gehandelten Inflationserwartungen im Rückzug.
Obwohl die Bewertung der Aktienmärkte leicht angestiegen ist, werden sie weiter mit einem erheblichen Diskont zu den historischen Durchschnittswerten gehandelt. Der Anstieg der Bewertungsniveaus ergab sich durch positive Kursentwicklungen bei leicht rückläufigen Gewinnschätzungen. Das Gesamtbild der Behavioral Finance Analyse ist weiterhin sehr uneinheitlich. Sehr viele Indikatoren bewegen sich in neutralen und damit nicht aussagekräftigen Terrains. Dazu zählen beispielsweise Volatilitäts-, Volumens- und Optionsanalysen.
Zusammengefasst sehen wir keine Veranlassung, an unserer bestehenden Positionierung (Aktien/Anleihen/Alternative Investments) eine Veränderung vorzunehmen. Lediglich innerhalb des Aktiensegments wurde eine Übergewichtung von Emerging Markets Aktien beschlossen. Die maßgeblichen Hintergründe sind im Aktienteil ausgeführt.
Weitere Details und Grafiken zur aktuellen Marktpositionierung finden Sie im Download in PDF-Format.
Des Weiteren ein Link zum aktuellen Marktvideo von Mag. Jürgen Lukasser,
Chief Investment Officer der KEPLER-FONDS KAG.